Saw III

Kinoplakat Saw 3

Jigsaw lebt! Bereits in zwei Filmen hat der todkranke, psychopathische Killer Opfer in grausamen Spielen gezwungen sich ihr Leben zu verdienen. Bereits am Ende des zweiten Teils hing sein eigenes Leben nur noch am seidenen Faden. Jetzt könnte er sein Werk zu einem krönenden Abschluss führen.

Im Film "Saw 3" wird die Hirnchirurgin Dr. Lynn Denlon (Bahar Soomekh) nach einer anstrengenden Schicht entführt und findet sich in einem alten Lagerhaus wieder. Dort liegt das einstige Mastermind Jigsaw (Tobin Bell) im Krankenbett. Seine Schülerin Amanda (Shawnee Smith) erklärt der entsetzten Lynn die Regeln des Spiels. Solange Jigsaw am Leben bleibt, das heißt, solange sein Herz schlägt, bleibt auch sie am Leben. So wird sie gezwungen, unter widrigsten Umständen zu operieren. Was Lynn nicht ahnt, sie ist nur Teil eines größeren teuflischen Spiels.

Zur selben Zeit irrt der Familienvater Jeff (Angus Macfayden) durch das Lagerhaus. Er muss einen Weg durch diverse Räume finden, wobei er mehrere psychologische Prüfungen bestehen muss, bei denen auch die Leben fremder Menschen auf dem Spiel stehen. Die wiederum hängen mit einem Autounfall zusammen, bei dem Angus' Sohn starb. Doch die Entscheidung, Gnade oder Rache ist nicht die einzige, die fällt, denn auch die Polizisten Eric Matthews (Donnie Wahlberg) und Kerry (Dina Meyer) werden zur Rechenschaft gezogen und spielen unfreiwillig um ihr Leben.

Kritik

"Saw 3" ist die mittlerweile dritte Umsetzung einer perfiden Idee. Ein irrer Killer entführt Menschen und zwingt sie in einem sadistischen Spiel das eigene Leben zu retten und geläutert daraus hervorzugehen oder bei dem Spiel zu versagen und zu sterben. Im ersten Teil "Saw" war das stimmig angelegt und überzeugte durch die frische Idee. Dem zweiten Teil "Saw 2" fehlt zwar das Neue, aber er überzeugt durch seine Überraschungen und das hinters Licht führen des Zuschauers. Der dritte Teil stammt zwar wieder aus der Feder der Autoren des ersten Teils, aber Saw III kämpft mit zwei Problemen. Die Mechanismen sind bereits bekannt und es fällt schwer den Überraschungseffekt zu bieten. Während des Sehens stellt sich das Gefühl ein, das sind nicht mehr die bekannten Regeln, denn die Opfer, die um ihr eigenes Leben kämpfen, sterben ohne eine echte Chance gehabt zu haben. Am Ende des Films gibt es dafür eine Erklärung, doch die fällt unbefriedigend aus.

Die Geschichte ist abgeschlossen und nicht rund. Viele Rückblenden erklären Vorgänge aus den vorhergegangenen Teilen und wirken dabei wie Füllmaterial, weil die bisherigen Teile der Trilogie in sich abgeschlossen sind und keiner weiteren Erklärung bedürfen. Leider ist Saw III auch der erste Teil, der unlogisch scheint. Bisher war es erstaunlich, was ein todkranker Mann an Material und Maschinen bewegte, doch er ist ein großer Mann und der Wahn trieb ihn an. Jetzt liegt er im Bett und seine Schülerin ist auf sich allein gestellt. Dabei wirkt es arg unglaubwürdig, was diese zierlich gebaute Frau alles bewerkstelligt. So hat sie eine Apparatur gebaut, die aus einem großen Kübel besteht, auf dessen Boden das Opfer fest gekettet wird. Dann befördert ein Förderband verweste Schweinehälften heran, die geschreddert werden und in den Kübel fallen. Das Opfer erstickt dann, wenn es nicht rechtzeitig befreit wird.

Anhand dieser Apparatur wird ein weiterer Umstand deutlich, der nicht allen Zuschauern gefallen wird. Ähnlich wie "Hostel" setzt der Film "Saw III" auf widerwärtig sadistischen Horror. Die Schweinehälften sind der ekelhafte Höhepunkt. Ein weiteres Beispiel: In Großaufnahme muss die Polizistin Kerry in ein Glas mit Säure greifen, auf dessen Boden ein Schlüssel liegt. Auch die Schädelöffnung, die Jigsaws Leben erleichtern soll, findet in Großaufnahme statt. Wobei der Trick derart billig wirkt, dass man sich ein Lachen verkneifen muss. Des Weiteren verfehlen die psychologischen Momente ihre Wirkung. So scheint es so sonderbar wie überflüssig, dass sich Amanda in schwachen Momenten selbst bestraft, indem sie sich mit einer Rasierklinge schneidet.

Viele Kollegen fanden den Film einfach nur widerwärtig. Kollegin Julia zieht es vor, nicht über den Film zu berichten, weil sie zwar Horrorfan ist, aber sadistischen Horror ablehnt. Mir gefällt sadistischer Horror zwar ebenfalls nicht, doch mir schlägt der Film nicht auf den Magen.

Fazit
Mit "Saw III" ist das Thema des Killers ausgereizt. Es ist zwar irgendwie ein Spiel nach den bekannten Regeln, bietet am Schluss die große Auflösung, aber trotzdem erreicht der Film nicht die Qualität der Vorgänger. Wer wie ich bislang von Jigsaw begeistert war, kann von diesem schwachen dritten Teil enttäuscht sein.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2006
Laufzeit ca.: 108
Genre: HorrorKrimi
Stichwort: Saw
Verleih: Kinowelt
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 01.02.2007
Heimkino: 06.09.2007

Regie: Darren Lynn Bousman
Drehbuch: James WanLeigh Whannell

Schauspieler: Tobin Bell (Jigsaw) • Shawnee Smith (Amanda Young) • Angus Macfadyen (Jeff) • Bahar Soomekh (Lynn Denlon) • Donnie Wahlberg (Eric Matthews) • Dina Meyer (Kerry) • Leigh Whannell (Adam) • Mpho Koaho (Tim) • Barry Flatman (Judge Halden) • Lyriq Bent (Rigg) • J. LaRose (Troy) • Debra McCabe (Danica) • Costas Mandylor (Hoffman)

Produktion: Mark Burg • Gregg Hoffman • Oren Koules
Szenenbild: David Hackl
Kostümbild: Alex Kavanagh
Maskenbild: Sarah Fairbairn
Kamera: David A. Armstrong
Musik: Charlie Clouser
Schnitt: Kevin Greutert

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Bild: Kinowelt

1 customer review

befriedigend
01.02.07
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