Siegfried

Kinoplakat Siegfried

Er kam, sah und sägte an den Nerven der Zuschauer. Die deutschen Nibelungen-Sagen werden von Sven Unterwaldt, Tom Gerhardt und Herman Weigel durch den Wolf gedreht. Heraus kommt ein Produkt, dass ein Film werden sollte, komisch, dämlich und mit viel Blödelei.

Die Handlung ist schnell erzählt. Der junge "Siegfried" treibt in seinem Körbchen den Rhein hinab und wird vom ahnungslosen Schmied Mime (Michael Brandner) gerettet. Als Erstes kotzt und pinkelt das Findelkind seinen Ziehvater an. So lustig wie die Eröffnung des Films gestaltet sich der Rest. Siegfried wird von den Dorfbewohnern gemieden, weil er seine Bärenkräfte nicht kontrollieren kann. Er haut seinem Ziehvater auf beide Zeigefinger oder wirft die anderen Kinder einmal über den Rhein.

Schnitt. "Siegfried" ist erwachsen, hat keine Freunde, nur die Tiere des Waldes, deren Sprache er versteht, und ein einsames Ferkel stehen auf seiner Seite. Als er eines Tages Kriemhild erblickt (die gerade am Wegesrand ihr Geschäft verrichtet), ist er sofort hin und weg. Er muss diese Frau erobern. Doch die Widerspenstige hat nichts für den Trottel übrig. Leider gewinnt Siegfried jedoch das Ritterturnier und erhält dann Kriemhilds Hand, wenn er standesgemäße Eheringe vorzeigen kann. Folglich ziehen Siegfried und das Ferkel los, um den Schatz des Nibelungen zu rauben. Der wird im Film nicht von Alberich bewacht, sondern nur vom Drachen. Der ist wiederum nur als albernes Schattenspiel zu sehen, während Siegfried mal eben zwei Ringe raubt. Wieder auf der Burg will er die Angebetete küssen. So wie ihn das Schweinchen es ihn lehrte. Erst auf die rechte Pobacke, dann auf die linke Pobacke, dann auf den Mund (Anus). Der Hochzeit steht nun nichts mehr im Wege, doch Siegfried vermasselt die Zeremonie und kriegt am Ende eine andere, die unsterblich in ihn verliebt ist.

Kritik

Selten kommt ein Film ins Kino, der derartig wenig Angriffsfläche bietet wie "Siegfried". Ein Hauptdarsteller, der andauernd "oha", "aha" oder "uha" sagt, und ansonsten nur dämlich in die Weltgeschichte schaut, trifft auf ein komplett einfallsloses Drehbuch, in dem Tiere sprechen können. Das ist weder lustig noch komisch. Selbst wenn ein listiger Marder den Deppen überredet rückwärts zu gehen und der dabei den Felsen hinabstürzt, von einem Baum aufgefangen wird (sich die Weichteile ramponiert) und anschließend in den Rhein fällt. Da rettet auch das sprechende Ferkel nichts, dass keinen Charme versprüht.

Auch wunderbar misslungen ist die Idee, den Drachen in den ersten Szenen nur als Schattenspiel zu zeigen. Man denkt, aha, da wurde am Trick gespart. Nein, der Gag besteht darin, dass der Drache ganz klein ist und nur einen großen Schatten wirft. Es verwundert auch nicht, dass einer der originellsten Einfälle darin besteht, Tauben als Handys zu benutzen. Ansonsten werden bekannte Witze variiert, wiederholt oder der Antiheld darf irgendetwas kaputt machen.

Ein R(h)einfall auch die Darsteller. Ihr Bemühen als unterbelichtete Witzfiguren aufzutreten lässt während der Pressevorführung nicht einmal die Kinder lachen. Und das, obwohl der Film eindeutig auf junges Gemüse zugeschnitten ist. Die Story ist so einfach, dass sie auch Kinder im Vorschulalter verstehen. Ebenso die Gags, die sich in furzen, pinkeln, erbrechen oder ins Gesicht schlagen.

Fazit
Letzten Endes kann ich mich über den Film nicht aufregen. Alles in allem ein Schulterzucken.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 10 %


Land: Deutschland
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 89
Genre: AbenteuerFamilieKomödie
Verleih: Constantin Film
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 28.07.2005
Heimkino: 02.02.2006

Regie: Sven Unterwaldt
Drehbuch: Tom Gerhardt • Herman Weigel

Schauspieler: Tom Gerhardt (Siegfried) • Volker Büdts (Hagen) • Dorkas Kiefer (Kriemhild) • Axel Neumann (Alberich) • Jan Sosniok (Gunther) • Daniela Wuttke (Anita) • Michael Brandner (Mime) • Markus Maria Profitlich (Fleischer) • Diana Frank (Karin) • Mirja Boes (Gabi) • Janine Kunze-Budach (Uschi)

Produktion: Herman Weigel
Szenenbild: Thomas Freudenthal
Kostümbild: Eveline Stoesser
Maskenbild: Heidi Moser-Neumayr • Beatrix Dollingerova
Kamera: Peter von Haller
Ton: Roland Winke
Musik: Karim Sebastian Elias
Schnitt: Norbert Herzner

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Bild: Constantin Film

1 customer review

ungenügend
28.07.05
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