Sin City 2 - A Dame to Kill For

Kinoplakat Sin City 2 A Dame to Kill For

Am zweiten Teil des Berichts aus der Sündenstadt hat sich Robert Rodriguez ausgetobt und jede Menge Effekte hineingepackt. Und er zeigt die von ihm geschätzten Klischees von willigen Frauen und raubeinigen Männern, die ihnen verfallen.

Da ist sie wieder die heruntergekommene Stadt Sin City, in der jede Seele gebrochen scheint. Hier will niemand leben - doch manche müssen es. Und die Zähesten schaffen es am Leben zu bleiben. Da gibt es Marv, den keiner kleinkriegt und der für einen Freund das eigene Leben aufs Spiel setzt. Aktuell hilft er Dwight (Josh Brolin), der Ava (Eva Green) verfallen ist. Sie ist die Titel gebende Frau, für die man tötet. Doch wer spielt in Sin City nicht mit gezinkten Karten? Das hätte Dwight, der für andere die Drecksjobs macht, wie etwa kompromittierende Fotos von Seitensprüngen besorgen, besser wissen können. Und am Ende sind es wieder die Huren, die ihm seinen Arsch retten müssen.

Kritik

Willkommen in der Stadt mit dem eigenwilligen Stil, den schwarz-weißen Bildern und den dezent gesetzten Farbtupfern. Ein Mikrokosmos, der seine eigenen Geschichten schreibt. Den Auftakt macht. Mickey Rourke, der als Marv kaum zu erkennen ist. Er hat eine Bande von College Boys platt gemacht. Warum eigentlich? Nach und nach fällt es ihm wieder ein. Wirklich fesselnd sind seine Motive nicht. Was charakteristisch ist für den Film. Ob Geldgier, Rache oder einfach die Lust zu töten - die Beweggründe sind mager und vermitteln den Eindruck, Regisseur Robert Rodriguez seien die vielen technischen Spielereien wichtiger, als ein gründlicher Ausbau seiner Figuren. Schade, denn die Handlung erinnert leider an einen x-beliebigen Actionfilm, in dem zu viel und zu unmotiviert gemordet und gestorben wird.

Die verwendeten Stilmittel verkommen zu Spielereien, technische wie dramaturgische: Das 3D, das Schwarz-Weiß, die überzogene Brutalität sowie die reihenweisen Tode. Bei mir geht es soweit, dass das 3D kurz nach Eröffnung des Films anstrengt. Und auch die visuellen Effekte verlieren an Reiz. Da fahren zwei Cops im Auto und plötzlich sind die Brillengläser nicht mehr durchsichtig sondern weiß. Dann sind sie wieder durchsichtig und dann wieder weiß. Eine schöne Idee, die durch die Überstrapazierung abnutzt.
Irgendwann wirken die Spezialeffekte wie auch die Personen des Films vorgeführt. Es spielt kaum eine Rolle, was die Menschen in Sin City antreibt. Die Frauen sind Objekte und die Männer heroisch. Dabei darf man sich schon fragen, weshalb alle jungen Frauen (alte Frauen spielen keine tragenden Rollen) an einem Vaterkomplex leiden und auf alte Liebhaber stehen?

Die Handlung setzt, anders als der Vorgänger, auf eine leicht konsumierbare Story. Anstelle eines Episodenfilms gibt es eine Hauptgeschichte mit Nebengeschichten. Diese konventionelle Erzählform ergibt einen unpassenden Rahmen für die Handlung, die eine Verschmelzung verschiedener Rauschzustände darstellt, wie Alkohol, Drogen, Gewalt, Sex, Macht und Ohnmacht.

Zu den Leistungen der Darsteller möchte ich wenig sagen. Zum einen fallen sie hinter den Spielereien zurück und zum anderen kommt es weniger auf die Leistung der Schauspieler an, als vielmehr auf das Ausfüllen von Rollen(-Klischees). Wie nicht anders zu erwarten fällt jedoch auch dies unterschiedlich gut aus. Die Auftritte reichen von geht so bis gut. Und nicht alle sind gerechtfertigt. Bruce Willis' Auftritt etwa dient nicht zuletzt dazu seinen Namen aufs Kinoposter zu setzen. Der Film gewinnt durch seine Minutenauftritte jedenfalls nicht. Der Sinn der Sequenz mit Joseph Gordon-Levitt erschließt sich mir nicht. Der Mime wirkt etwas verloren; obwohl er die Rolle mit Leichtigkeit spielt.

Fazit
Auf die Fortsetzung habe ich mich gefreut. Jetzt da sie endlich ins Kino kommt, bin ich enttäuscht. Zu viele Spielereien, zu viele Sexszenen, zu wenig Substanz. Dramaturgie und Stil beißen sich. Schade.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Alternativtitel: Sin City: A Dame to Kill for • Sin City 2 – A Dame to kill for
Land: USA
Jahr: 2014
Laufzeit ca.: 102
Genre: ComicKrimiThriller
Verleih: Splendid Film
FSK-Freigabe ab: 18 Jahren

Kinostart: 18.09.2014
Heimkino: 30.01.2015

Regie: Frank Miller • Robert Rodriguez
Drehbuch: Frank Miller

Schauspieler: Mickey Rourke (Marv) • Jessica Alba (Nancy) • Josh Brolin (Dwight) • Joseph Gordon-Levitt (Johnny) • Rosario Dawson (Gail) • Bruce Willis (Hartigan) • Eva Green (Ava) • Powers Boothe (Senator Roark) • Dennis Haysbert (Manute) • Ray Liotta (Joey) • Christopher Meloni (Mort) • Jeremy Piven (Bob) • Christopher Lloyd (Kroenig) • Jaime King (Wendy) • Juno Temple (Sally) • Stacy Keach (Wallenquist) • Marton Csokas (Damien Lord) • Jamie Chung (Miho)

Produktion: Sergei Bespalov • Aaron Kaufman • Alexander Rodnyansky • Robert Rodriguez
Szenenbild: Caylah Eddleblute • Steve Joyner
Kostümbild: Nina Proctor
Maskenbild: Angela Maldone
Kamera: Robert Rodriguez
Musik: Robert Rodriguez • Carl Thiel
Schnitt: Robert Rodriguez

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{joomplucat:434 limit=3|columns=3}Bilder: Splendid Film

1 customer review

befriedigend
18.09.14
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