Super 8

Kinoplakat Super 8

Fünf Freunde drehen ihren ersten Film und lüften unversehens ein Geheimnis. Charles führt bei einem ehrgeizigen Projekt Regie: Ein Hobby-Zombiefilm, der auf Super 8 gedreht wird. Dabei werden die Kinder Zeugen eines schrecklichen Unfalls, der der Auftakt für ein Abenteuer von ungeahntem Ausmaß ist.

Ein Auto kollidiert mit einem fahrenden Güterzug. Wie durch ein Wunder überlebt der Fahrer, ein Lehrer der örtlichen Schule, den Vorfall. Er bläut den Kindern ein, unter gar keinen Umständen über den Vorfall zu sprechen. Minuten später trifft die Air Force ein, die Kinder müssen überstürzt flüchten. Was noch niemand ahnt, die Super 8-Kamera ist weitergelaufen und hat etwas eingefangen.

Tage später versuchen die Kids zu rekonstruieren, was eigentlich vorgefallen ist. Doch die Tragweite des Geschehens ahnen sie nicht einmal. Derweil gehen im Dorf seltsame Dinge vor. An einem Abend laufen alle Hunde davon, Automotoren und Stromleitungen werden geklaut, Tankstelle und Friedhofskapelle überfallen. Niemand kann sich erklären, wer hinter all dem steckt. Es ist an den Kids die heiße Spur zu verfolgen. Ihre Neugier bringt sie der Aufdeckung näher wie auch der Lebensgefahr.

Für Joe werden die Vorkommnisse von privaten Problemen überschattet. Seine Mutter ist vor vier Monaten bei einem Unfall in der Fabrik gestorben. Die Schuld gibt der Vater dem Arbeitskollegen der Mutter. Louis Dainard (Ron Eldard) hatte seine Schicht nicht angetreten und war von der Mutter vertreten worden. Dass Joey nun ausgerechnet mit dessen Tochter Alice anbandelt, schmeckt dem trauernden Vater überhaupt nicht. Die Spannung entlädt sich in einem abendlichen Gewitter zwischen Vater und Sohn.

Kritik

Jeffrey Jacob Abrams, besser bekannt als J. J. Abrams hat für "Super 8" wie es scheint zunächst Filme der 1980er Jahre gesichtet. Vielleicht liegt es auch daran, dass einer der Produzenten von "Super 8" Steven Spielberg ist, der die größten Vorbilder gedreht hat. Wie auch immer. Abrams verantwortet Drehbuch und Regie eines Films mit deutlichen Schwächen.

Das beginnt beim Plot. Ein Alien landet auf der Erde not. Es wird eingesperrt, in der Gefangenschaft böse, entkommt und will nach Hause fliegen. Es sucht sich Teile für sein Raumschiff zusammen und greift jeden an, der es von seinem Plan abhalten will. Nur ein offenherziger Junge durchschaut die Situation und löst im Zwiegespräch den Konflikt. Das erinnert stark an Spielbergs Filme und ergibt keine ausfüllende Handlung. Das Abenteuer der Kids leitet hauptsächlich zu den Horrorszenen über. Dabei kommt weder Abenteuerstimmung auf, noch werden die Konflikte der Kids ausgebaut.

Darum kommt es zu Handlungsstrang zwei, der aus Nebenhandlungen besteht. Seine Andeutungen bleiben in der Ausschmückung flach. So etwa der Plot der verstorbenen Mutter, der zu einem echten Konflikt ausgebaut werden könnte. Es bleibt im Film jedoch bei Animositäten und natürlich der Versöhnung. Die Väter vergeben einander und die Tochter erkennt, dass ihr Vater ihr das Leben gerettet hat.

Mir wird nicht klar, in welchem Alter sich die Hauptdarsteller befinden. Sie benehmen sich überwiegend wie Kinder (wofür sie körperlich zu groß sind) und stehen kurz vor der ersten Liebe. Alice kann bereits Autofahren (hat aber noch keinen Führerschein). Vielleicht soll das der Knackpunkt sein? Das Ende der Kindheit und der Übergang zum Jugendlichen. Dann ist die Frage, was der Film damit ausdrücken will?

Nicht übersehen kann ich, dass die jungen Darsteller mich nicht mitreißen. Sie erleben ein Abenteuer, das sich wohl viele Kinder wünschen. Doch ihr nerviges Auftreten, das Überreagieren in emotionalen Situationen und die Dialoge verwehren mir das Mitfühlen.

Der Spannungsaufbau soll einer klassischen Linie folgen. Zunächst wird das Grauen nur angedeutet. Es gibt eigenartige Geräusche, der Strom fällt aus. Mal lugt eine Kralle ins Bild, mal ein Bein. Erst gegen Ende wird das Alien in ganzer Pracht gezeigt. Bis dahin gibt es viele Effekte. Mal entgleist und explodiert minutenlang ein Güterzug. Dann wirft das (unsichtbare Monster) mit Gegenständen um sich. Trotzdem kommt keine Spannung auf, denn ich habe nie das Gefühl bedroht zu sein. Vielmehr empfinde ich die Situationen als grundlos. Die Kids hechten durch die Gegend. Die Air Force ist autoritär und die Erwachsenen tappen im Dunkel. Der Anführer des Einsatzkommandos findet am ersten Tatort die Verpackung von Super 8-Filmmaterial. Später sieht er die Kids filmen und schließt darauf hin - auf nichts. Statt die Kids zu befragen, greift man auf planlose Gewalt zurück. So wird ein Buschfeuer gelegt, um das Alien aus der Deckung zu treiben und das Dorf wird nicht vor dem Legen des Feuers, sondern erst nach dessen Ausbruch evakuiert.

Wenn ein Film, der ebenso gut in der Jetztzeit spielen könnte, in der Vergangenheit spielt, dann möchte ich dafür einen Grund erkennen können. Doch "Super 8" wird durch ein paar Songs aus dem Jahr 1979 nicht nostalgisch oder vermittelt den Eindruck, dass damals alles besser gewesen wäre.

Fazit
Ich habe eine Idee davon worauf der Film Super 8 hinaus will. Doch der Versuch einen Horror-Abenteuer-Film auf beliebten Motiven der 1980er Jahre aufzusetzen zündet nur bedingt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Land: USA
Jahr: 2011
Laufzeit ca.: 110
Genre: AbenteuerFantasyMystery
Verleih: Paramount Pictures
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 04.08.2011
Heimkino: 24.12.2011

Regie: J. J. Abrams
Drehbuch: J. J. Abrams

Schauspieler: Joel Courtney (Joe Lamb) • Jessica Tuck (Mrs. Kaznyk) • Joel McKinnon Miller (Mr. Kaznyk) • Ryan Lee (Cary) • Zach Mills (Preston) • Riley Griffiths (Charles Kaznyk) • Gabriel Basso (Martin) • Kyle Chandler (Deputy Jackson Lamb) • Ron Eldard (Louis Dainard) • AJ Michalka (Jen Kaznyk) • Andrew Miller (Kaznyk) • Jakob Miller (Kaznyk) • Jade Griffiths (Benji Kaznyk) • Britt Flatmo (Peg Kaznyk) • Elle Fanning (Alice Dainard) • Glynn Turman (Dr. Woodward) • Noah Emmerich (Colonel Nelec) • Bruce Greenwood (Cooper)

Produktion: J. J. Abrams • Bryan Burk • Steven Spielberg
Szenenbild: Martin Whist
Kostümbild: Ha Nguyen
Maskenbild: Deborah LaMia Denaver
Kamera: Larry Fong
Musik: Michael Giacchino
Schnitt: Maryann Brandon • Mary Jo Markey

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Bild: Paramount Pictures

1 customer review

ausreichend
04.08.11
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