SuperTex - Eine Stunde im Paradies

Kinoplakat SuperTex

Ein Drama über die Frage der Orientierung. Woher, wohin, auf welchem Weg? Die Akteure suchen ihren Lebensweg.

Unter der Leitung des Patriarchen Simon Breslauer wuchs Supertex zu einer großen Firma. Das Erfolgsrezept: Verkaufe Billig-Klamotten, denn 50 Prozent der Kunden sind arm. Die Söhne lässt der Senior nicht ans Ruder. Sein ältester Sohn Max hat die beste Ausbildung genossen und glaubt, die Firma stehe vor einer Krise, deren einziger Ausweg in Teilverkäufen besteht. Der Vater hält nichts davon und schläft während der Präsentation demonstrativ ein.

Als Max entdeckt, dass sein Vater eine Geliebte hat, droht der offene Bruch. Bruder Benjamin, hat zu dem schwelenden Konflikt keine Meinung. Mit Standpunktlosigkeit mogelt er sich durchs Leben. Die private Lebensplanung übernimmt seine Verlobte, die gerade eine gigantische, neureiche Hochzeit plant.

Den Wendepunkt bildet der Autounfall des Seniors. Unvermittelt müssen Max und Benjamin die Entscheidungen treffen. Max fällt das leicht, während Benjamin seinen Schlingerkurs beibehält. Er muss erst auf einer Geschäftsreise in Marokko ausgeraubt werden und in der Gosse nächtigen, um am nächsten Morgen seinen Glauben und die Frau fürs Leben zu finden.

Kritik

Für den Zuschauer ist die Einführung der Figuren spannungsarm. Ein Konflikt schwelt zwischen Vater und Sohn, doch bricht er nicht aus. Bis zum Ende wartet man vergeblich auf den rechten Biss. Die Handlung ist zwar um den Konflikt aufgebaut, doch im Mittelpunkt steht die Frage der Orientierung. Dazu bekommt jede Figur eine Aufgabe. Max sucht seinen Platz in der Gesellschaft. Seine Freundin Esther sucht Halt im Leben, übersiedelt nach Israel, wo sie ihre wahren Wurzeln vermutet. Boy findet die richtige Frau und den wahren Glauben in Marokko. Männer übernehmen tragende Rollen, Frauen agieren als zweite Geigen als Ehefrauen und Geliebte.

Möglicherweise handelt der Film von Orientierungsschwierigkeiten, weil dem Regisseur selbst die Orientierung fehlt. Allerdings steht nicht die Motivation des Regisseurs zur Diskussion, sondern sein Werk. Das ist ein nicht spannender Film, dessen sprunghafte Entwicklungen schwer nachvollziehbar sind.

Zu den Längen der Handlung kommt die Synchronfassung erschwerend hinzu. Es ist nicht nachvollziehbar, ob die Schauspieler im Original mit derselben, gelangweilten Intention sprechen, wie in der deutschen Fassung.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Original Filmtitel: Supertex
Land: DeutschlandNiederlande
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 97
Genre: Drama
Verleih: Solo Film Verleih
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 11.03.2004
Heimkino: 30.09.2004

Regie: Jan Schütte
Drehbuch: Jan Schütte • Andrew Kazamia • Richard Reitinger
Literaturvorlage: Leon de Winter

Schauspieler: Stephen Mangan (Max Breslauer) • Jan Decleir (Simon Breslauer) • Maureen Lipman (Dora Breslauer) • Elliot Levey (Benjamin "Boy" Breslauer) • Tracy Ann Oberman (Lea van Gelder ) • Anna Geislerová (Maria) • Meital Berdah (Esther) • Victor Löw (Robbie Goldsmith) • Lisa Kay (Prostitute) • Leon Voorberg (Ernst Cohen) • Ella van Drumpt (Yvonne) • Otto Tausig (van Gelder)

Produktion: Haig Balian • Wiebke Toppel
Szenenbild: Benedict Schillemans
Kostümbild: Mariella Kallenberg
Maskenbild: Bothilla Bergschmidt • Katharina Gütter
Kamera: Edward Klosinski
Musik: Zbigniew Preisner
Schnitt: Renate Merck

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Bild: Solo Film Verleih

1 customer review

ausreichend
11.03.04
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