Weiter als der Mond

Kinoplakat Weiter als der Mond

Das Drama spielt auf einem holländischen Bauernhof um 1969. Der Fortschritt macht den kleingeistigen Bauern das Leben schwer, denn die Protagonisten denken nicht über die Dorfgrenze hinaus.

Holland 1969: Die neun Jahre alte Caro (Neeltje de Vree) lebt mit Eltern und vier Geschwistern auf einem Bauernhof in Holland. Bäuerliche Kleingeistigkeit und streng katholischer Glaube prägen das kleingeistige Leben. So ist es mit der Weltanschauung des Mädchens unvereinbar, dass ein Mensch auf dem Mond landen soll, denn dort beginnt der Himmel. Folglich kann Gott es nicht zulassen, dass ein Mensch ihm derartig nahe kommt. Ähnlich ergeht es ihrem Vater (Huub Stapel), der vor dem Zeitenwandel in Alkohol flüchtet. Seine Frau (Johanna Ter Steege) reibt sich auf, zwischen dem Wunsch geschieden zu werden und der Pflichterfüllung einer guten Katholikin.

Für die anstehende Erstkommunion treffen Caro und ihr Vater eine Vereinbarung. Das Mädchen will schwimmen lernen und der Vater das Trinken aufgeben. Während es Caro gelingt, ihre Angst zu überwinden, versagt er. Im betrunkenen Zustand jagt er während der Feier die evangelischen Gäste vom Hof. Als ihn eines Tages ein bösartiges Schwein totbeißt, könnte die Familie aufatmen, doch der Tod lässt den Trunkenbold in einem anderen Licht erscheinen.

Kritik

Die warmen Bilder erinnern anfangs an "Antonias Welt"; doch die Erzählung einer schwierigen Kindheit wechselt rasch in Richtung Familiendrama, dessen Konflikte allerdings einfach erdacht sind: Der trinkende Vater ist für die gesamte Familie eine Bürde. Mal versackt er in der Kneipe, obwohl er Pommes holen wollte, dann liegt er betrunken im Schweinestall und vergisst die Tiere. Seine Frau kann sich trotzdem nicht von ihm trennen. Ihr Versuch die Familie zu verlassen endet am Bahnhof. Fortan träumt sie von einer Scheidung oder so zu leben wie ihre Schwester in der Stadt, die sich Freiheiten gönnt, von denen eine Frau in einem katholischen Dorf nur träumen kann.

Nach dem Tod des ungeliebten Mannes, schwenkt sie um 180 Grad und beginnt um ihn zu trauern. Das ist so schwer nachvollziehbar wie der Film insgesamt. Kurz gesagt, krankt er an denselben Problemen wie die geschilderte Geschichte: Man kommt nicht über dörfliche Grenzen hinaus. Wenige Mechanismen werden strapaziert: Der Alkoholismus des Vaters, die Leidensfähigkeit der Mutter und die Probleme der Tochter. Dabei versickern die anfänglich schönen Momente sowie die wenigen gelungenen Schlüsselszenen, etwa wenn Caro an der Straße ihr Leben aufs Spiel setzt. Bedauerlich ist auch, dass das Talent der Darsteller nicht recht zum Zug kommt. Neeltje de Vree spielt das Mädchen mit Hingabe. Johanna Ter Steege macht einen sympathischen Eindruck und ich hätte gerne mehr Facetten von ihr gesehen als nur ihr Leidensgesicht.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Verder dan de maan
Land: BelgienDänemarkDeutschlandNiederlande
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 99
Genre: DramaHistorie
Stichwort: Coming of Age
Verleih: Movienet Film
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 12.05.2005

Regie: Stijn Coninx
Drehbuch: Jacqueline Epskamp

Schauspieler: Huub Stapel (Mees Sr.) • Johanna ter Steege (Ita Werner) • Neeltje de Vree (Caro Werner) • Nyk Runia (Mees Werner Jr.) • Yannic Pieters (Bram Werner) • Julia Van Lisenburg (Annette Werner) • Isabel Leur (Lettie Werner) • Anneke Blok (Tante Connie) • Annet Malherbe (Tante Masha) • Kees Hulst (Oom Tom) • Michiel Beurskens (Adri) • Marisa Van Eyle (Tante Veronica)

Produktion: Peter Aalbæk Jensen • Joachim Ortmanns • Jan Roekens • Sophie Schoukens • Ineke van Wierst • Els Vandevorst
Szenenbild: Peter Menne
Kostümbild: Kristin Van Passel
Maskenbild: Wolfgang Böge • Ann-Kathrin Guballa
Kamera: Walther van den Ende
Musik: Henny Vrienten
Schnitt: Ludo Troch

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Bild: Movienet Film

1 customer review

befriedigend
12.05.05
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