Swimming Pool

Kinoplakat Swimming Pool

Sarah Morton ist eine alternde, englische Krimiautorin, die von einer Schreibblockade geplagt wird. Deshalb empfiehlt ihr Verleger, einen Urlaub in seinem Landhaus einzulegen. Sie willigt ein und fliegt nach Frankreich.

Das sonnenverwöhnte Land ist zunächst schon rein optisch das Gegenteil des trüben London. Sarah (Charlotte Rampling) erkundet das Haus, wählt das beste Zimmer und richtet sich ein. Doch noch ehe sie die abgeschiedene Idylle richtig genießen kann, taucht unvermittelt die Tochter des Hausherrn auf. Julie (Ludivine Sagnier) ist das genaue Gegenteil der zugeknöpften Sarah: offenherzig, jung und unbedarft. In den ersten Tagen kommt es zwar nicht zu körperlichen Attacken, aber zu verbalen, denn Sarah fühlt sich nachhaltig gestört. Julie ist laut, rücksichtslos und stillt ihren sexuellen Appetit mit den Männern des Dorfes. Dass sie sogar in den Swimmingpool steigt, versteht Sarah nicht, denn in dem Pool schwimmen Blätter und es wimmelt unter Garantie von unzähligen Bakterien!

Obwohl Julie zunächst einen lästigen Einbruch in das wohlorganisierte Leben darstellt, entpuppt sie sich für Sarah als Inspiration. Die Autorin beginnt die junge Frau zu studieren, liest heimlich ihr Tagebuch und bindet sie in ihren Roman ein. Julie wiederum kommt Sarah auf die Schliche und liest heimlich das Manuskript.

Brenzlig wird es als Julie ausgerechnet den Kellner der Gaststätte des Dorfes verführt, denn mit ihm hatte Sarah bereits vorsichtig geflirtet. Sie lässt sich zwar dazu hinreißen mit dem Pärchen einen Joint zu rauchen! Aber anschließend verschwindet sie in ihrer sicheren Höhle, um mitzubekommen, wie sich die Turteltauben am Pool vergnügen. Sarah macht dem Treiben mit einem gezielten Steinwurf ein Ende. Am nächsten Morgen ist der Kellner tot. Was ist passiert?

Kritik

"Swimmingpool" ist ein psychologischer Film, dessen Feinheiten von einer beeindruckenden Charlotte Rampling getragen werden. Die Schauspielerin drückt kleinste Regungen und Nuancen mit Bravour aus. Dabei spielt sie ihre Kollegin Ludivine Sagnier unweigerlich an die Wand. Von der ist es mutig gemeinsam mit einer so erfahrenen Kollegin zu spielen, denn sie hat sich vor den Dreharbeiten ausrechnen können, dass sie neben der Kollegin schwach wirken wird. Allerdings gibt die junge Darstellerin nicht nur im Vergleich ein mageres Bild ab; auch ihre Soloszenen sind keine Meisterstücke. Im Interview sagte sie, sie verkörpere eine "provencalische Sexbombe". Nun ist das sicherlich eine Definitionsfrage, aber Nacktheit allein reicht nicht.

Auch die lesbische Beziehung zwischen den Frauen existiert mehr im Kopf des Regisseurs als im fertigen Film. Es gibt sicherlich eine eigenartige Beziehung die zwischen "Mutter und Tochter" sowie sexuellem Interesse siedelt, aber eine homo- oder bisexuelle Seite bringt Charlotte Rampling in ihrer Rolle nicht zum Klingen. Sie spielt die Verwandlung der vertrockneten Sarah Morton brillant. Eine verblühte, verstaubte Krimiautorin, die noch einmal blüht während ihres Aufenthaltes in Frankreich. Äußerlich symbolisiert ihre Kleidung diesen Wandel, charakterlich verrät das Schauspiel den Umschwung.

Der Film bietet ein sehr ruhiges Tempo, das manchmal am Rande der Zähigkeit schrammt. Der Mord wirkt aufgesetzt und fügt sich nicht nahtlos in das Geschehen, das gesamt gesehen zu konstruiert wirkt. Das am Ende geklärt wird, was Fiktion und was Realität war, ist kein geschickter Schachzug, denn aus dem nicht unbedingt überragenden Film wird nochmals Luft herausgelassen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel:
Land: FrankreichGroßbritannien
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 102
Genre: KrimiMystery
Verleih: Constantin Film
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 14.08.2003
Heimkino: 01.04.2004

Regie: François Ozon
Drehbuch: François Ozon • Emmanuèle Bernheim

Schauspieler: Charlotte Rampling (Sarah Morton) • Ludivine Sagnier (Julie) • Charles Dance (John Bosload) • Jean-Marie Lamour (Franck) • Marc Fayolle (Marcel) • Mireille Mossé (Marcel's Daughter) • Michel Fau (Mann) • Jean-Claude Lecas (Mann) • Emilie Gavois-Kahn (Kellnerin) • Erarde Forestali (alter Mann) • Lauren Farrow (Julia) • Sebastian Harcombe (Terry Long)

Produktion: Olivier Delbosc • Marc Missonnier
Szenenbild: Wouter Zoon
Kostümbild: Pascaline Chavanne
Maskenbild: Gill Robillard
Kamera: Yorick Le Saux
Musik: Philippe Rombi
Schnitt: Monica Coleman

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Bild: Constantin Film

1 customer review

befriedigend
14.08.03
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