Schultze gets the Blues

Kinoplakat Schultze gets the Blues

Bei Sachsen-Anhalt denken die meisten Menschen eher an Kalibergwerke denn an Blues. Dementsprechend wird Schultze schief angesehen als er zum 50-jährigen Jubiläum des Musikvereins Harmonie nicht die gewohnte Polka spielt, sondern Blues. Diese Musik! Gut, dass sein Vater das nicht mehr erleben muss. Doch Schultze hat das Virus längst gepackt.

Nach der Verabschiedung in den Vorruhestand, bleibt für Schultze (Horst Krause), Manfred und Jürgen nicht mehr viel zu tun. Schultze leckt missmutig an der Salzkristalllampe. "Salzig" befindet er. Dann sitzen die Männer so verlassen da, wie die zwei Heißwürstchen in ihrem Glas Untertage. Nach dem Rausschmiss, etwas anderes ist es nicht, bleibt ist mehr viel zu tun: Schrebergarten, Musikfest und die Dorfkneipe. Bis Schultze eines Nachts sein chronischer Husten nicht schlafen lässt. Das Radio wird zum kritisch beäugten Fremdkörper, denn die Klänge sind undeutsch. Aber einmal hören reicht und Schultze hat den Blues.
Er beginnt für seine Freunde zu kochen (amerikanisch) und träumt von einem Flug nach den USA, doch das nötige Kleingeld fehlt. Da kommt es ihm gelegen, dass ein Vertreter des Musikvereins in die Partnerstadt in den USA eingeladen wird. Quasi als Höhepunkt des alljährlichen Wurstfestes.

Kritik

Der Film hat die Ruhe ebenso weg wie sein Hauptdarsteller. Viele Szenen beginnen menschenleer. Drehende Windräder und Landschaft. Die Darsteller kommen erst nach wenigen Sekunden dazu. Gesprochen wird nur das Notwendigste, wobei Horst Krause als Schultze den wenigsten Text hat. Den Zeitenwechsel symbolisiert ein Spielautomat in der Dorfkneipe. Wie ein Außerirdischer hockt das Ding in der Ecke und nervt mit unablässigem Gedudel. In einer surrealen Szene wird eine anmutige Tangotänzerin den Eindringling kalt machen und danach herrscht wieder Ruhe. Ein Film für heimliche Melancholiker und alle, die es werden wollen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Land: Deutschland
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 114
Genre: MusikTragikomödie
Verleih: United International Pictures
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 22.04.2004
Heimkino: 25.11.2004

Regie: Michael Schorr
Drehbuch: Michael Schorr

Schauspieler: Horst Krause (Schultze) • Harald Warmbrunn (Jürgen) • Karl-Fred Müller (Manfred) • Ursula Schucht (Jürgens Frau) • Hannelore Schubert (Manfreds Frau) • Erwin Meinicke (Skatspieler) • Hans Hohmann (Skatspieler) • Siegfried Zimmermann (Skatspieler) • Maik Gustävel (Automaten-Monteur) • Annegret Fritz (Wirtin) • Wolfgang Boos (Pförtner) • Werner Boche (Rasenpfleger)

Produktion: Jens Körner • Oliver Niemeier • Thomas Riedel
Szenenbild: Natascha Tagwerk
Kostümbild: Constanze Hagedorn
Maskenbild: Lara Feldmann
Kamera: Axel Schneppat
Musik: Dirk Niemeier • Thomas Wittenbecher
Schnitt: Tina Hillmann

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Bild: United International Pictures

1 customer review

gut
22.04.04
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