Terminator - Die Erlösung

Kinoplakat Terminator - Die Erlösung

Der Film verfährt nach dem einfachen Motto alles zu steigern. Dementsprechend sind die Effekte erhöht, die Dialoge auf Einzeiler gekürzt und das Zwischenmenschliche aufs Minimum reduziert. Das Ergebnis ist trotzdem kein stilechter, knallharter Männerfilm, sondern ein Lightprodukt. Ob das überzeugen kann?

Den Auftakt bilden die letzten Minuten eines zum Tode verurteilten Mörders. Eine Wissenschaftlerin verspricht ihm neues Leben, wenn er seinen Körper der Forschung vermacht. Doch dann fällt Skynet die Technik in die Hände und Marcus (Sam Worthington) erwacht zwar zu neuem Leben, aber anders als geplant. Zunächst bleibt ihm kaum Zeit zum Nachdenken, denn die Welt, die er kannte, ist einem postapokalyptischen Szenario gewichen. Schlimmer noch: Die wenigen noch lebenden Menschen kämpfen einen scheinbar aussichtslosen Kampf gegen Maschinen. Die haben mittlerweile Bewusstsein erlangt und kämpfen als Skynet gegen die Menschen. Der Widerstand, angeführt von General Ashdown (Michael Ironside), hat sich in unterirdische Verstecke beziehungsweise abgelegene Gegenden zurückgezogen, während Skynet bereits den gesamten Norden des Kontinents beherrscht. Doch noch gibt es Hoffnung: John Connor (Christian Bale).

Der muss unter anderem dafür sorgen, dass Kyle Reese (Anton Yelchin) am Leben bleibt. Das klingt spannend, bekommt indes nicht die verdiente Tragweite. Verkompliziert wird die Situation der Menschen durch die Ankunft von Marcus, der sich als Hybride herausstellt und die Menschen in einen Gewissenskonflikt stürzt. Kann man einer Menschmaschine trauen? Doch der Film hat mit Hinterfragen nicht viel im Sinn und wendet sich der Darstellung von Kämpfen zu. So dringen die Menschen in das Hauptquartier von Skynet ein. Um dann festzustellen, dass die Operation nicht nur verdächtig einfach war ...

Kritik

Die Effekte des Films sind annehmbar - der Rest ist es nicht. Die Drehbuchautoren versuchen die abgeschlossene Serie stilgerecht fortzusetzen. Ihre Erzählung besteht im Kern aus einer Aneinanderreihung von Kampfszenen. Das ist sozusagen die nett inszenierte Pflicht. Die Kür patzt, denn die Konflikte und Schicksale der Menschen werden nur gestreift. Dadurch kommt die eigentliche Geschichte zu kurz und die Handlung baut kaum noch Spannung auf und berührt nicht.

Das hätte nicht sein müssen, denn Konfliktstoff ist vorhanden: So kämpft Marcus mit seinem schlechten Gewissen, weil er als verurteilter Mörder hingerichtet wurde, dann wieder zum Leben erweckt und nun weder Mensch noch Maschine ist. Ein interessanter, aber leider verschenkter Ansatz. Ähnlich ergeht es John Connor, der an und für sich die tragende Rolle der Geschichte ist; immerhin ruht auf seinen Schultern die Hoffnung aller Menschen. Eine schwere Bürde, die einen Mann erdrücken kann. Doch das Zusammenwirken von Regie, Drehbuch und Leistung des Darstellers degradieren ihn zur Nebenrolle.

Hinzu kommt, dass die maue Story mit Effekten um sich wirft und die Logik vergisst. So steht John kurz nach Filmbeginn nur wenige Meter neben dem Pilz einer Atombombe. Obwohl es keine Fabriken mehr gibt und die Menschen von Fundsachen leben und um Nahrung sogar kämpfen, ist Munition unendlich und wird regelrecht verpulvert. Ein Stützpunkt des Widerstands wird von Magnet-Minen geschützt, die im Boden liegen. Das Durchqueren zu Fuß ist in der ersten Szene ein Wagnis - später fahren Jeeps unbehelligt durch das Minenfeld. Gegen Filmende wird versucht Johns Leben durch eine Notoperation zu retten. Nicht im geschützten Untergrund-Stützpunkt, sondern in einem offenen Zelt, das in einer staubigen Steppe steht.

Fazit
Der Film "Terminator - Die Erlösung" bietet eine schicke Fassade. Harte Männer hauen sich One-Liner um die Ohren. Es kracht, es knallt und es wird geballert. Doch bei allem Spektakel bleibt die Handlung hölzern und vergisst, dass Menschen sich am meisten für Menschen interessieren. Und ohne eine unter die Haut gehende Story machen auch die teuersten Effekte wenig Spaß.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Original Filmtitel: Terminator Salvation
Land: DeutschlandGroßbritannienUSA
Jahr: 2009
Laufzeit ca.: 115
Genre: AbenteuerActionKriegScience-Fiction
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 04.06.2009
Heimkino: 30.11.2009

Regie: McG
Drehbuch: Michael Ferris • John Brancato

Schauspieler: Christian Bale (John Connor) • Sam Worthington (Marcus Wright) • Moon Bloodgood (Blair Williams) • Helena Bonham Carter (Dr. Serena Kogan) • Anton Yelchin (Kyle Reese) • Jadagrace Berry (Star) • Bryce Dallas Howard (Kate Connor) • Common (Barnes) • Jane Alexander (Virginia) • Michael Ironside (General Ashdown) • Ivan G'Vera (General Losenko) • Chris Browning (Morrison)

Produktion: Moritz Borman • Jeffrey Silver • Victor Kubicek • Derek Anderson
Szenenbild: Martin Laing
Kostümbild: Michael Wilkinson
Maskenbild: Kimberly Greene
Kamera: Shane Hurlbut
Musik: Danny Elfman
Schnitt: Conrad Buff

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

ausreichend
04.06.09
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