The Cabin in the Woods

Kinoplakat Cabin in the Woods

Bitte wähle deine gewünschte Todesart: Fünf Freunde brechen zu einem vergnüglichen Wochenende in einer Hütte in den Wäldern auf. Ein bisschen Alkohol, ein paar Drogen und vielleicht Sex haben. Man kennt das ja. Doch dann nimmt die Geschichte eine unerwartete Wende.

"The Cabin in the Woods" kann in mehrere Genres eingeordnet werden: Horror, Trash, Splatter, Parodie, Mystik. Doch keinem Genre folgt er konsequent. Anfangs entspricht die Erzählung klassischen Handlungssträngen. Eine kurze Einführung der Charaktere. Die Fahrt in den Wald, ein eigenwilliger Fremder und die Ankunft in der Hütte. Das zieht sich eine gute halbe Stunde hin und ist für erfahrene Horrorfans vielleicht so bekannt wie langweilig. Die Darsteller geben sich alle Mühe möglichst grottig zu spielen, das Drehbuch macht auf Trash und die Dialoge sind mies. Dann führt die Handlung eine psychologische Komponente ein und verrät, dass das Geschehen in der Hütte manipuliert wird. Das Warum bleibt zunächst im Dunkel.
Wie bei einem Abzählreim fallen die Heranwachsenden nun dem Grauen zum Opfer. Auch das geschieht nach bewährtem Strickmuster. Nur einer Frau gelingt es zu überleben – und es geht an die Aufdeckung der Hintergrundstory. Was wieder blutig vonstattengeht. Auf einen kurzen Lichtblick folgt das unausweichliche Ende.

Kritik

Wie bereits kurz angerissen, schlägt der Film viele Richtungen ein ohne sich klar für ein Genre zu entscheiden. Dabei bleiben lange Teile der Handlung spannungsarm und gleichzeitig so gewollt auf schlecht gemacht, dass das Ergebnis unfreiwillig schlecht ausfällt. Das betrifft die Handlung, die käsigen Dialoge, und auch Teile der Logik. Manches ist harmlos: Da erzählt die Hure wiederholt, dass ihre Haare frisch gefärbt sind. Doch warum ist dann der Ansatz mehrere Zentimeter herausgewachsen? Der Athlet studiert Soziologie und ist so gut darin, dass er sogar ein Stipendium bekam. Es mag Kopfmenschen geben, die gleichzeitig auch Spitzensportler sind. Seltsam wirkt die Kombination trotzdem.

Als gravierend empfinde ich, dass die Logik des Unterbaus nicht stimmt. Wenn es im Endeffekt wirklich um diese entscheidende Frage geht, warum setzt man dann auf derartig viele Risiken? Viel sicherer wäre es, fünf Menschen zu kidnappen und sie dann ... Sicher. Ich bin in der Hinsicht empfindlich. Aber bei einem Horrorfilm, der sich selbst einen realistischen Anstrich gibt, erwarte ich, dass das Fundament zumindest im Ansatz stimmt.

Beim Stil sehe ich bei aller Gurkerei eine klare Linie: die Überzeichnung. Die allerdings nicht konsequent verfolgt wird. So gelingt es ausgerechnet dem Kiffer beinahe die Welt zu retten. Schöne Idee. Doch warum wird die Handlung dann nicht durchgängig so überzeichnet, dass es eine Parodie herauskommt?

Und auch in weiteren Punkten verliert der Film durch seinen Stil. Die Schauspieler agieren wahrscheinlich absichtlich wie Laien. Und bleiben dabei so blass, dass es mir ihr Ableben egal ist. In den Splatter-Szenen wird es brutal – ohne Blutvergießen. Und wenn Sigourney Weaver auftaucht und das Ammenmärchen erzählt, dann geht mein Blick Hilfe suchend himmelwärts. Nicht zuletzt gerät das, was eventuell eine Verbeugung vor anderen Horrorfilmen sein soll zum müden Abkupfern. Frei nach dem Motto da ist das Monster aus ... Das ist die Szene aus ... Und um die Enttäuschung zu krönen, sind die CGI-Monster von mieser Qualität.

Fazit
Beim Sehen gucke ich zu oft wie die Bürohengste des Films.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2012
Laufzeit ca.: 95
Genre: Fantasy • Horror
Verleih: Universum Film
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 06.09.2012
Heimkino: 01.02.2013

Regie: Drew Goddard
Drehbuch: Drew GoddardJoss Whedon

Schauspieler: Kristen Connolly (Dana) • Chris Hemsworth (Curt) • Richard Jenkins (Sitterson) • Bradley Whitford (Hadley) • Fran Kranz (Marty) • Jesse Williams (Holden) • Brian White (Truman) • Amy Acker (Lin) • Tim DeZarn (Mordecai) • Tom Lenk (Ronald) • Dan Payne Dan Payne (Mathew Buckner) • Jodelle Ferland (Patience Buckner) • Dan Shea (Vater Buckner) • Maya Massar (Mutter Bruckner) • Sigourney Weaver (Boss)

Produktion: Joss Whedon
Szenenbild: Martin Whist
Kostümbild: Shawna Trpcic
Kamera: Peter Deming
Musik: David Julyan
Schnitt: Lisa Lassek

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Bild: Universum Film

1 customer review

befriedigend
06.09.12
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