Whale Rider

Kinoplakat Whale Rider

Der Film stellt den Konflikt zwischen Tradition und Moderne dar. Schauplatz ist eine Insel.

Die alte Legende eines Maori-Stammes besagt, dass vor Urzeiten Paikea, der Walreiter, die Insel betrat und ihr Volk gründete. Seit tausend Jahren trägt der Stammesführer diesen Titel und vererbt ihn auf seinen erstgeborenen Sohn.
Koro, der Stammesälteste ist in Traditionen erstarrt. Sein Denken kreist um die alten Riten, Mythen und Vorschriften. Als bei der Geburt seiner Enkelkinder die Mutter und der Sohn sterben und nur die Tochter überlebt, kommt es zum offenen Streit zwischen Koro und seinem Sohn Porourangi. Der Sohn widersetzt sich dem Vater und nennt die Tochter Paikea. Danach flieht er nach Deutschland und lässt seine Tochter bei den Großeltern zurück.
Koro sieht sich gezwungen unter den Jungen des Dorfes nach dem nächsten Häuptling zu suchen. Er weigert sich einzusehen, dass unter seinem Dach der nächste heranwächst, denn ist Peikea ein Mädchen und Frauen können keine Stammeshäuptlinge werden; so will es die Tradition.
Koro bildet die Jungen des Dorfes in rituellen Kämpfen und in den Mythen aus. Peikea beobachtet den Unterricht heimlich und lässt sich ebenfalls ausbilden. Als sie hinter dem Ritual-Haus des Dorfes einen Jungen im Stockkampf besiegt, macht sie sich ungewollt eines schweren Verbrechens schuldig, denn durch ihre Tat hat sie das Haus entweiht.

Kritik

"Whale Rider" stellt den Konflikt zwischen Großvater und Enkelin klar in den Vordergrund. Der alte Koro kann den Wandel der Zeit sowie der Verhältnisse nicht akzeptieren. Sein Festhalten am Alten wurzelt nicht in Weisheit, sondern in Starrköpfigkeit. Peikea hingegen sieht ihrem Großvater die Hartherzigkeit nach. Sie beweist immer wieder aufs Neue, dass sie alle Talente und Fähigkeiten besitzt, die ein Häuptling benötigt.

Der Konflikt zieht sich als roter Faden durch den Film und stellt die einzige Problematik dar, die der Film vertieft. Koros Frau spricht häufiger von Scheidung, doch es bleibt bei Andeutungen. Hauptpersonen werden nicht intimer beleuchtet als Randfiguren. Auch die Probleme die aus dem Zusammenprall von Tradition und Moderne entstehen werden nur gestriffen. Somit ist der Kern des Films in Minuten erzählt und wird anschließend wieder und wieder in neuen Facetten beleuchtet. Dass der Film dabei nicht in Langeweile abdriftet ist dem Spiel der Hauptdarstellerin zu verdanken.
Von der Kultur des Stammes wird weniger gezeigt, als ich mir erhofft hatte. Traditionelle Gesänge sind nicht untertitelt und es bleibt ein Geheimnis wovon sie erzählen. Sicherlich ist ein Kinofilm kein Dokumentarfilm, allerdings könnte das Drehbuch mangels tiefer gehender Verwurzelung ebenso gut auf einer anderen Insel spielen und zum Beispiel die Geschichte eines Indianerstammes erzählen.

Fazit
Der Film erzählt eine konventionelle Geschichte vor schöner Landschaft. Untermalt von stimmiger Musik und frei von Kitsch sowie übergestülpter Esoterik ergibt sich ein insgesamt stimmiges Bild.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: Neuseeland
Jahr: 2002
Laufzeit ca.: 96
Genre: Spielfilm
Verleih: Pandora Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 14.08.2003
Heimkino: 23.03.2004

Regie: Niki Caro
Drehbuch: Niki Caro
Literaturvorlage: Witi Ihimaera

Schauspieler: Geisha Castle-Hughes (Pai(kea)) • Rawiri Paratene (Koro) • Vicky Haughton (Flowers) • Cliff Curtis (Porourangi) • Grant Roa (Rawiri) • Mana Taumanu (Hemi) • Tyronne White (Jake) • Taupuru Whakataka-Brightwell (Ropata) • Tenia McClutchie-Mita (Wiremu) • Rachel House (Shilo) • Taungaroa Emile (Dog) • Tammy Davis (Dog)

Produktion: John Barnett • Frank Hübner • Tim Sanders
Szenenbild: Grant Major
Kostümbild: Kirsty Cameron
Maskenbild: Denise Kum
Kamera: Leon Narbey
Musik: Lisa Gerrard
Schnitt: David Coulson

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Bild: Pandora Filmverleih

1 customer review

befriedigend
14.08.03
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