Wochenendrebellen

Kinoplakat Wochenendrebellen

Kinder zu erziehen, ist eine Herausforderung. Ein Kind mit dem Asperger-Syndrom zu leiten ist eine Kunst. Florian David Fitz und Aylin Tezel stellen sich dem Abenteuer. Ihr Film-Sohn Jason fordert die Eltern und das Publikum in diesem Drama.

Für die jungen Eltern Fatime und Mirco ist es eine herbe Ernüchterung, als sie die Diagnose bekommen, dass ihr Sohn Jason wahrscheinlich mit dem Asperger-Syndrom auf die Welt gekommen ist. Jahre später haben sie Gewissheit. Jason, den sie Jay Jay nennen, lebt in einer eigenen Welt. Mit Berührungen und Gefühlen ist Jay Jay nicht vertraut. Er liebt Logik und klare Regeln. Mit Abweichungen vom gewohnten Alltag ist er schnell überfordert und beginnt zu schreien. Seine Mutter Fatima ist überfordert, während Vater Mirco beruflich häufig unterwegs ist und die Situation nutzt, um den familiären Herausforderungen zu entfliehen. Jay Jays Großvater bringt den Enkel auf die Idee, dass der Junge Fußball-Fan werden könnte. Vater Mirco sagt unüberlegt zu und in der Folge gehen Vater und Sohn auf die Suche nach einem Fußballverein, der Jay Jays Anforderungskatalog erfüllt.

Kritik

Das Drama "Wochenendrebellen" ist von den Darstellerinnen und Darstellern gut gespielt, nur Florian David Fitz bleibt in seine Rolle blass. Cecilio Andresen spielt den Jungen eindrucksvoll und fordert auch das Publikum heraus. Wie realistisch die Darstellung ist, kann der Kritiker nicht beurteilen. Eine Kollegin und ein Kollege, die eigene Erfahrungen mit Angehörigen beziehungsweise mit Kindern mit Asperger-Syndrom haben, meinten, es sei gut umgesetzt.

Das ist die Stärke des Films: ein schwieriges Thema zugänglich aufzubereiten. Allerdings stellt sich zwangsläufig die Frage, ob das Thema als Unterhaltung eine gute Wahl ist. Diese kann nur jeder Mensch für sich selbst entscheiden. Handwerklich hat der Film zwei Schwächen: Er bleibt oberflächlich und er wiederholt oft. Beim Schauen strengt es an, dass immer wieder eine Lösung gefunden scheint, dann macht eine Kleinigkeit für Jay Jay alles zunichte. Die Entscheidung für ein Genre fällt nicht klar aus. In einer Szene wirbt Jay Jay um Verständnis, für seine besondere Persönlichkeit. Das Werk hat Anteile einer Tragikomödie und viel von einem Drama. Aufgrund der vielen Szenen in Fußballstadien ist es zeitweilig eine Verbeugung vor Fußball, ohne ein Fan-Film zu sein.

Fazit
Wochenendrebellen fasst ein schwieriges Thema an, zieht jedoch enge Grenzen und wiederholt sich thematisch. Es ist das Aufzeigen eines Ist-Zustandes. Vielleicht ist es nicht anders machbar. Zugutehalten möchte der Kritiker dem Drama die Zugänglichkeit.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: Deutschland
Jahr: 2023
Laufzeit ca.: 109
Genre: DramaTragikomödie

Verleih: Leonine
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 28.09.2023

Regie: Marc Rothemund
Drehbuch: Richard Kropf
Literaturvorlage: Mirco und Jason von Juterczenka

Schauspieler: Florian David Fitz (Mirco) • Cecilio Andresen (Jason) • Aylin Tezel (Fatime) • Florina Siegel (Lucy) • Joachim Król (Opa Gerd) • Petra Marie Cammin (Ömchen Manuela) • Milena Dreissig (Frau Dr. Folke) • Leslie Malton (Frau Brinkhaus) • Tilo Nest (Prof. Reinhard Sieben) • Elisabeth Heckel (Sekretärin) • Michaela Wiebusch (Anette Schönwalder) • Ilknur Boyraz (Rektorin Bussart)

Produktion: Justyna Muesch • Quirin Berg • Max Wiedemann
Szenenbild: Susann Bieling
Kostümbild: Peri de Braganca
Maskenbild: Sabine Schumann • Esther Behrendt
Kamera: Philip Peschlow
Ton: Ben Krüger
Schnitt: Hans Horn • Chris Mühlbauer

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Bild: Leonine

1 customer review

Befriedigend
24.09.23
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