Year One - Aller Anfang ist schwer

Kinoplakat Year One

Die Bibel zur Grundlage eines Witzfilms zu machen ist mutig, denn damit geht die Gefahr einher, dass sich Menschen in ihrem Glauben verletzt fühlen und den Film ablehnen. Bei dem steht nicht Gotteslästerung im Vordergrund, sondern ruppiger Humor, der biblische Themen aufgreift.

Die Komödie spielt in einem Land vor unserer Zeit. Ein kleines Volk lebt friedlich in seinem Dorf. Die Frauen sind Sammler und die Männer Jäger. Mit zwei Ausnahmen: Zed (Jack Black) ist bemüht, bei der Jagd endlich mal Beute zu machen. Hat allerdings zwei linke Hände und ist nicht besonders helle. Oh (Michael Cera) arbeitet als Sammler, weil er als Jäger zu weich ist. Er ist nicht schwul - er ist ein Mann, der lieber mit dem Verstand arbeitet als mit Körperkraft. Als beide Männer eines Nachts mal wieder einsehen müssen, die absoluten Nieten zu sein, reicht es Zed. Er geht los und isst vom Baum der Erkenntnis. Damit bricht er ein Tabu und wird aus dem Stamm ausgestoßen. Er zieht los, einen eigenen Stamm zu gründen. Oh folgt ihm wider Willen.

Die Zwei unternehmen eine Wanderung und werden Zeuge verschiedener biblischer Szenen. Erleben den Streit zwischen Kain und Abel. Werden von Abraham beherbergt und stranden in Sodom. Dort kommen sie den Herrschenden in die Quere - aber auch dafür haben die zwei Tunichtgute eine etwas andere Lösung parat.

Kritik

"Year One - Aller Anfang ist schwer" ist eine derbe Komödie über Liebe, Lust und die Bibel. Er beginnt in einem steinzeitlichen Dorf und leitet dann nahtlos in die Zeit des alten Testaments über. Dabei wird weder auf geschichtliche Tatsachen Rücksicht genommen noch auf mögliche Empfindlichkeiten des Zuschauers. Das ist je nach Szene mal besser und mal schlechter gelungen. So wird der Brudermord von Kain und Abel zur Klamotte, weil Abel nicht beim ersten Versuch stirbt und Kain mehrfach zuschlagen muss. Wer das nicht als Gotteslästerung sieht, sondern als derbe Komödie, der kann darüber lachen.

Von der Geschmacksfrage abgesehen hat der Humor zu viele Schwächen, als dass der Film überzeugen könnte. Einige Witze bleiben in der Entstehung hängen. So isst Zed vom Baum der Erkenntnis und verändert sich nicht. Er bleibt ein Trottel. Das hat das Drehbuch so vorgesehen. Aber dadurch haut der Witz mit dem Apfel nicht hin. Ein weiteres Beispiel: Abraham erwähnt, dass Gott ihm den Untergang von Sodom und Gomorrha prophezeite. Doch dann geht die Stadt nicht unter. Mehr noch: Abraham selbst kommt entgegen besserem Wissen nach Sodom. Somit funktioniert auch dieser Witz nicht. Ein letztes Beispiel: Mitten in der Wüste entkommen die zwei Helden aus einem Sklaventransport. Der Anführer lässt sie laufen, weil er meint, sie werden in der Wüste sterben. Am nächsten Morgen sieht man, dass die Wüste in Sichtweite endet und ein Wald beginnt. Da es dort Wald wahrscheinlich Wasser und Nahrung geben wird, werden die ehemaligen Waldbewohner kaum verhungern. Folglich entzieht sich die Szene selbst die Grundlage. In anderen Fällen kann der Humor auch verschnitten sein, denn der Schnitt ist auffällig ungelenk. So hat die Handlung viele Löcher. Szenen sind vor Ende abgeschnitten oder nach einem Schnitt geht es in anderer Stimmung weiter.

Zu den Darstellern habe ich wenig zu sagen. Jack Black gibt seine übliche Rolle. Das ist soweit so lustig. Michael Cera enttäuscht mich. Er spielt seine Rolle aus "Superbad" und "Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht" weiter: den netten, sensiblen Tropf.

Fazit
Der Film "Year One - Aller Anfang ist schwer" weckt bei mir Bedauern. In guten Momenten hat er Potenzial. Etwa die Sprachwitze mit "als wie". Die Bibelwitze stören mich nicht. Was den Film für mich abwertet, ist das Unstimmige.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Original Filmtitel: Year One
Land: USA
Jahr: 2009
Laufzeit ca.: 98
Genre: AbenteuerKomödie
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 27.08.2009
Heimkino: 11.02.2010

Regie: Harold Ramis
Drehbuch: Harold Ramis • Gene Stupnitsky • Lee Eisenberg

Schauspieler: Jack Black (Zed) • Michael Cera (Oh) • Oliver Platt (Priester) • David Cross (Cain) • Christopher Mintz-Plasse (Isaac) • Vinnie Jones (Sargon) • Hank Azaria (Abraham) • Juno Temple (Eema) • Olivia Wilde (Princess Inanna) • June Diane Raphael (Maya) • Xander Berkeley (King) • Gia Carides (Queen) • Horatio Sanz (Enmebaragesi) • David Pasquesi (Minister)

Produktion: Harold Ramis • Judd Apatow • Clayton Townsend
Szenenbild: Jefferson Sage
Kostümbild: Debra Mcguire
Maskenbild: Kimberly Ayers
Kamera: Alar Kivilo
Musik: Theodore Shapiro
Schnitt: Craig Herring • Steve Welch

Anzeige

Kinoplakat Year One Film kaufen bei Amazon.de
Als Amazon-Partner verdient Moviewolf.de an qualifizierten Verkäufen.

Bild: Sony Pictures

1 customer review

ausreichend
27.08.09
Show more
Loading...
Wir benutzen Cookies
Wir nutzen Cookies und Skripte. Durch "Akzeptieren" stimmst Du der Verwendung zu. Durch "Ablehnen" stimmst Du nicht zu und es kann zu Dysfunktionen kommen.