Zwerg Nase

Kinoplakat Zwerg Nase

Eine moderne Interpretation des Märchens von Wilhelm Hauff als abendfüllender Zeichentrickfilm.

Jakob, der Sohn einer Marktfrau und eines Schusters, soll einem alten Weib Kohlköpfe nach Hause tragen. Dort offenbart sie sich als Hexe und nimmt ihre wahre Gestalt an. Sie benötigt Jakobs gutes Herz, um einen Zauber zu vollenden, doch der Junge weigert sich zu kooperieren. Deshalb stiehlt die Hexe ihm sieben Jahre seines Lebens, verwandelt den schönen Knaben in einen buckeligen Zwerg mit riesiger Nase. Ihr Kalkül: um wieder seine ursprüngliche Gestalt zu bekommen, wird Jakob in den Handel einwilligen.

Wieder im Heimatdorf, wird Jakob vom Volk verspottet, denn die Menschen sehen nur die Hässlichkeit. Selbst die eigene Mutter erkennt den Sohn nicht wieder. Jakobs Herz ist rein geblieben und er befreit aus Mitleid eine Gans aus den Klauen der königlichen Wache. Das Tier ist in Wirklichkeit die vermisste Prinzessin. Gemeinsam versuchen die Gans Greta und Zwerg Nase hinter das Geheimnis der Hexe zu gelangen und die Zauber zu brechen.

Kritik

Die Rahmenhandlung orientiert sich an dem Märchen von Wilhelm Hauff, wobei der Inhalt an den Zeitgeschmack angepasst wurde. So suchen die Gans und der Zwerg nicht das Kraut Niesmitlust, sondern nach einem Zauberbuch. Die böse Hexe ist Kettenraucherin und nutzt die Hilfe ihres tollpatischen Neffen, einer Erscheinung aus Mensch und Tier. An witzigen Ideen gefällt zum Beispiel die Unsicherheit der Prinzessin. Die Gans zweifelt, ob Jakob sie als Mädchen noch mögen wird, weil sie rote Haare hat.

Die Geschichte ist spannend und erzählt ohne Einbrüche, obwohl es anfangs etwas an Tempo mangelt. Was der Verfilmung fehlt, sind auflockernde Witze. Die Handlung ist, insbesondere für einen Kinderfilm, auffällig ernst gestaltet. Mit Gesang wird man glücklicherweise weitgehend verschont - wobei die zwei Lieder des Films unschön klingen; die Sprecher wiederum überdurchschnittlich gut.

Die handwerklich solide Animation des Films ist gelungen, steht Produkten aus Übersee allerdings technisch nach. Die Farben sind arg bleich geraten. Der Weichzeichner hingegen hatte Pause: kitschige Rehaugen sucht man vergeblich. Das Aussehen der Figuren folgt einer kindgerechten Klassifizierung: Die Hexe und ihr böser Neffe tragen fiese Vampirzähne. Die lustigen Figuren sind dick, der Herrscher ist majestätisch. Auch an kleine Details wurde gedacht. So haucht die Hexe einer Motte das Leben aus, indem sie sie mit ihrem Rauch anpustet. Dadurch bekommt der Warnhinweis "Rauchen kann tödlich sein" eine neue Bedeutung.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Original Filmtitel: Karlik Nos
Land: Russland
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 80
Genre: AbenteuerAnimationFamilieKomödieMärchen
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 11.03.2004
Heimkino: 27.11.2004

Regie: Ilya Maksimov
Drehbuch: Aleksandr Boyarskiy • Natalya Chepik
Literaturvorlage: Wilhelm Hauff

Sprecher: Albert Asadullin (Jakob / Zwerg Nase) • Jelena Schulman (Jakob • der Junge) • Jewgenija Igumnowa (Prinzessin/Gans) • Natalja Danilowa (Hexe) • Igor Schibanow (Urban) • Iwan Krasko (König) • Wiktor Sukhorukow (Engel/Wache) • Anatoli Petrow (Wache) • Tatjana Iwanowa (Jakobs Mutter) • Aleksei Gurjew (Bluhm) • Jelena Solowjowa (Frida Bluhm)

Produktion: Aleksandr Boyarskiy • Sergey Selyanov
Musik: Valentin Vasenkov

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

gut
11.03.04
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