Anatomie einer Entführung

Kinoplakat Anatomie einer Entführung

Aus dem schlichten englischen Titel "Die Lichtung" wurde im Deutschen die reißerische Anatomie einer Entführung. Ein Tag wie jeder andere. Rituale, Ehe, Alltag. Wayne Hayes (Robert Redford) verlässt wie gewöhnlich seine Frau - um nicht mehr zurückzukehren. Eine Rückblende erzählt später die Entführung des Mannes. Ein anderes Haus, ein anderes Leben. Arnold Mack (Willem Dafoe) beginnt seinen Tag mit den teils gleichen Handlungen wie die Hayes'. Aber dieser Tag ist anders. Er entführt Wayne und verschleppt ihn in die Wildnis. Dort bahnen sich die Männer einen Weg durch den Wald, auf der Suche nach einer Hütte, auf der Arnold sein Opfer übergeben soll.

Als der Ehemann nicht nach Hause kommt, benachrichtigt seine Frau Eileen (Helen Mirren) die Polizei. Für sie beginnt ein Kampf um ihre Ehe, in dem sie von der Untreue ihres Mannes erfährt. Selbst vor einem Besuch bei der Ex-Frau, die auch seine Geliebte war, schreckt sie nicht zurück. Später soll es ihr gelingen, das FBI abzuschütteln und das Lösegeld zu übergeben. Doch wird sie ihren Mann lebend wiedersehen?

Die Voraussetzung für einen spannungsgeladenen Thriller sind gegeben: Einmal, indem Gegensätze aufeinander treffen. Der Erfolgsmann aus der Upperclass trifft seinen Gegenspieler aus der Arbeiterklasse. Dabei steht einem scheinbar erfolgreichen Leben ein verpfuschtes gegenüber. Im zweiten Handlungsstrang versucht die Ehefrau ihre angeknackste Ehe zu retten. Der Krieg wird sozusagen an zwei Fronten geführt.

Mit Robert Redford, Helen Mirren und Willem Dafoe treten vielversprechende Darsteller an. Dennoch kommt Spannung nur für Minuten auf. In den Wäldern werden die Psychoduelle zwischen den Männern verschenkt, weil sie abgehackt und zu kurz ausfallen. Bereits nach wenigen Momenten ahnt der Zuschauer, was wirklich gespielt wird. Bis die Vorahnungen eintreffen, vergehen zähe Filmminuten ohne Überraschungen. Auch die Konflikte in der Familie des Entführten berühren zu wenig. Die Problemstellungen wirken gewollt, sind gut gespielt, aber retten die Spannung nicht. Im Ergebnis bleibt das einzig wirklich spannende am Film der reißerische Titel.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: The Clearing
Land: USA
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 92
Genre: Thriller
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 23.12.2004
Heimkino: 10.03.2005

Regie: Pieter Jan Brugge
Drehbuch: Justin Haythe • Pieter Jan Brugge

Schauspieler: Robert Redford (Wayne Hayes) • Helen Mirren (Eileen Hayes) • Willem Dafoe (Arnold Mack) • Alessandro Nivola (Tim Hayes) • Matt Craven (Agent Ray Fuller) • Melissa Sagemiller (Jill Hayes) • Wendy Crewson (Louise Miller) • Larry Pine (Tom Finch) • Diana Scarwid (Eva Finch) • Elizabeth Ruscio (Cindy Mack) • Gwen McGee (Agent Kathleen Duggan) • Sarah Koskoff (Lane Hayes) • Graciela Marin (Graciela) • Mike Pniewski (Detektiv Kyle Woodward) • Geoff McKnight (John Dewitt)

Produktion: Pieter Jan Brugge • Jonah Smith • Palmer West
Kamera: Denis Lenoir
Musik: Craig Armstrong
Schnitt: Kevin Tent

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

befriedigend
23.12.04
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