Asterix und die Wikinger

Kinoplakat Asterix und die Wikinger

Asterix und Obelix, die beiden besten gallischen Krieger, kriegen es dieses Mal mit den Wikingern zu tun. Die Wikinger suchen die Küstensiedlungen Europas heim und stellen immer öfter fest, dass sich in den Dörfern kein Mensch mehr befindet. Ihr Seher Kryptgraf erklärt das dem Wikinger-Anführer Maulaf damit, dass Angst Flügel verleiht!

Die Wikinger sind ein unbeugsames und unerschrockenes Volk. Wilde Kämpfer, die die Küsten Europas heimsuchen und morden, rauben und brandschatzen. Doch immer öfter finden Häuptling Maulaf und seine wilden Männer nur noch leere Häuser vor, die Bewohner sind im wahrsten Sinne des Wortes ausgeflogen. Keiner ist mehr da, den sie das Fürchten lernen können, den sie umhauen und berauben können. Maulaf ist fest davon überzeugt, dass die Götter was gegen ihn haben. Er befragt seinen Seher Kryptograf und der teilt ihm mit, dass die Angst vor den Wikingern den Bewohnern wohl Flügel verliehen hätte. Angst verleiht Flügel? Wer Angst hat kann fliegen? Das will Maulaf auch können. Das Problem ist nur – er hat keine Angst, Wikinger kennen keine Furcht. Was tun? Woher jemand nehmen, der sie die Angst lehren kann? Der ihnen soviel Angst einjagt, dass auch Wikinger fliegen können? Maulaf beschließt, einen Suchtrupp nach Gallien zu schicken, der den größten Angsthasen der Welt suchen und zu den Wikingern bringen soll, damit er ihnen das Fliegen beibringen kann. Häuptling Maulaf verspricht dem, der ihm den größten Angsthasen bringt, jeden Wunsch zu erfüllen.

Im Dorf von Asterix und Obelix geht es zu wie immer. Da die Römer zurzeit anderswo beschäftigt sind, verprügeln sich die Bewohner gegenseitig, der Grund ist angeblich stinkender Fisch. Da kommt ein Bote, der dem Dorfoberhaupt Majestix einen Brief von seinem Bruder Ozeanix überbringt. Ozeanix, der große Kämpfer, schickt seinen Sohn Grautvornix zu Majestix. Der soll dem verweichlichten und verzogenen Bürschchen Manieren beibringen und ihn zu einem tapferen Kämpfer machen. Majestix beauftragt natürlich Asterix und Obelix mit dieser Aufgabe. Grautvornix rauscht mit seinem roten Sportkarren an und erweist sich als dünnes, langhaariges Knäblein aus Lutetia, ein überzeugter Stadtmensch, dem in der gallischen Provinz vor allem und jedem graut: die Musik ist grauenhaft, die Tänze sind grauenhaft, das Essen ist grauenhaft – vor allen Dingen Wildschwein, weil Grautvornix nämlich Vegetarier ist und nur biodynamische Produkte isst – und das dörfliche Leben ist natürlich auch grauenhaft. Und so bringt Grautvornix erst mal den Dörflern die derzeit angesagte Musik nahe (z. B. "Super Freak"!), lehrt sie die derzeit angesagten Tänze (die 1970er lassen heftig grüßen), und bringt ihnen bei, dass Selleriestangen wesentlich leckerer sind als fettes Wildschwein. Was Obelix natürlich überhaupt nicht versteht. Die Dorfschönen aber sind begeistert von dem süßen Bengel, doch Asterix und Obelix haben ihre liebe Not mit ihm. Der Kleine kann keinen Hinkelstein heben, bei der Wildschweinjagd fürchtet er sich fast zu Tode, und Römer verprügeln gefällt ihm auch nicht. Außerdem schläft er gern lange und ist nicht bereit, schon frühmorgens mit Obelix hinter Wildschweinen herzurennen. Grautvornix ständiger Begleiter ist übrigens die reizende Tauben-Dame SMSix, die immer seine Botschaften an seine zahlreichen Liebsten überbringt, und die sich auf Anhieb ausgesprochen gut mit Idefix versteht.

Auf dem Wikingerschiff gibt es inzwischen ziemliche Probleme. Abba, die rothaarige und mehr als nur selbstbewusste Tochter von Maulaf, sieht nicht ein, dass nur Männer auf Raubzüge gehen dürfen. Mädchen wollen auch ihren Spaß! Und so hat sie sich, trotz des väterlichen Verbots, einfach einen Bart angeklebt und fährt als Ruderer mit. Natürlich fliegt das Ganze irgendwann auf, aber Abba kann nicht mehr zurückgeschickt werden. Mit an Bord ist auch das Muskelpaket Olaf, der ziemlich dämliche Sohn des Sehers Kryptograf. Der Seher hat nämlich den üblen Plan, dass sein Olaf den größten Angsthasen fangen soll, und als Wunsch soll er dann äußern, dass er Abba, die Tochter von Maulaf, heiraten will. Dann soll er den Häuptling stürzen und sein Vater, der Seher, kommt an die Macht.

Grautvornix hat inzwischen das zweifelhafte Vergnügen an einer fröhlichen Prügelei im Römerlager teilnehmen zu dürfen. Es gelingt ihm zu verschwinden, aber als er bei seiner Flucht am Meer ankommt, sieht er wie die Wikinger an Land gehen. Also flieht er wieder ins Dorf zurück und verkündet, von Angst gebeutelt, die Ankunft der wilden Horden aus dem Norden. Und da er allmählich die Nase gestrichen voll hat vom Landleben, packt er flugs seine Siebensachen und die Taube SMSix, und will in sein Sportcoupé hüpfen. Da bringt ihm Obelix als Abschiedsgeschenk einen besonders schönen Hinkelstein, der allerdings die Achsen des Gefährts stark belasten. Trotzdem rast Grautvornix davon, um auf alle Fälle den Wikingern zu entkommen, aber in der ersten starken Kurve ist Schluss. Die Achsen brechen und Grautvornix kann nicht mehr weiter. Traurig und schlotternd vor Angst sitzt er da und bittet SMSix im Dorf Hilfe zu holen. Asterix und Obelix sollen kommen. Doch vorher entdeckt ihn Olaf, dem bei aller Dämlichkeit doch ziemlich schnell klar wird, dass dieses zaundürre Bürschchen ein grandioser Angsthase ist. Also sammelt er ihn problemlos ein und bringt ihn an Bord des Wikingerschiffes.

Als Asterix und Obelix schließlich eintreffen, ist das Schiff mit Grautvornix schon auf hoher See. Was recht dumm ist, weil sich nämlich Ozeanix, der Vater von Grautvornix, angekündigt hat, der die Fortschritte seines Sohnes bewundern will. Also machen sich Asterix, Obelix, Idefix und SMSix auf den langen Weg ins Land der Wikinger, um Grautvornix zu befreien. Der wird inzwischen als Champion der Angst gefeiert und bringt auch den Wikingern und ihren Töchtern die derzeit angesagte Musik und die derzeit angesagten Tänze bei. Als Asteraf und Obelaf schleichen sich Asterix und Obelix bei dem rauschenden Fest ein – nur um festzustellen, dass Grautvornix von den Wikingern, und speziell von Abba, ganz begeistert ist, und keine Lust hat, mitzukommen. Erst als er am nächsten Morgen den Wikingern auf einer Klippe zeigen soll, wie man vor lauter Angst zu fliegen anfängt, wird ihm klar, dass mit den rauen Typen nicht gut Kirschen essen ist. Und jetzt haben Asterix und Obelix alle Hände voll zu tun, um Grautvornix vor dem Schlimmsten zu bewahren.

Kritik

Beim Teutates! Es wurde aber auch endlich Zeit, dass Asterix und Obelix wieder als richtige Zeichentrickfiguren ihre Abenteuer erleben, und nicht als echte Menschen, was mir persönlich überhaupt nicht gefällt. Aber ich bin halt von Anfang an bei den beiden putzigen Galliern mit ihren Zaubertränken und Hinkelsteinen dabei und deshalb müssen sie für mich aussehen wie früher. Apropos früher: Albert Uderzo verrät über die Geburtsstunde von Asterix: "René Goscinny und ich haben uns immer gesagt, wenn wir schon wenig verdienen, dann soll es zumindest Spaß machen! Also entschieden wir uns dafür, die Comics wesentlich lustiger zu machen, als es damals üblich war. Und so sind wir auf die Geschichten gekommen, die man auf zwei Textebenen begreifen konnte, und die den Erwachsenen ebenso gefielen wie den Kindern. Wir haben das gemacht, ohne darüber nachzudenken. Ehrlich gesagt, ist Asterix erst drei Monate nach seiner Erfindung zum ersten Mal in der Zeitschrift "Pilote" aufgetaucht – dort haben wir ihn eingeführt. Wir haben wie die Besessenen am Grundthema – den Galliern – gearbeitet, aber dann dafür alle die Charaktere und die Grundzüge der Saga in weniger als 15 Minuten erfunden." Und seitdem konnten weder Modetrends noch Römer die beiden Gallier aus der Gunst des Publikums verdrängen.

Wenn man den neuen Film "Asterix und die Wikinger" sieht, weiß man auch warum. Liebevoll ausgearbeitete Charaktere, sorgfältig gestaltete Schauplätze wie das Meer und die nordischen Eisberge, grandiose visuelle Effekte wie Schneefall, Nebel und Staub, witzige, komische und scharfzüngige Dialoge, und wie immer allerlei aktuelle Anspielungen und wohlüberlegte Namen. Da heißt die Ehefrau des Wikinger-Häuptlings Maulaf (!) tatsächlich Vikea(!) und der arme Grautvornix wird zu den heftigen Klängen von "Eye Of The Tiger" durch den Wald hinter den Wildschweinen hergescheucht! Übrigens ist der ganze Score, den Alexandre Azaria geschrieben hat, absolut hörenswert: Martialische und erhebende Klänge bei den Wikingern, eher fragile und spielerische bei den Galliern. Und die Ballade "Let Your Heart Decide", das Superstar Céline Dion im Abspann singt, wird garantiert wieder ein Hit, hat es doch "Titanic"-Qualitäten.

Fazit
Der Film "Asterix und die Wikinger" ist ein rundum gelungener Animationsfilm, ausgestattet mit den neuesten Techniken, der wieder großen und kleinen Fans großes Vergnügen bereiten wird. Da sollte wirklich die ganze Familie hineingehen!
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 70 %


Original Filmtitel: Astérix et les Vikings
Land: DänemarkFrankreich
Jahr: 2006
Laufzeit ca.: 78
Genre: AbenteuerAnimationFantasyKomödie
Verleih: Universum Film
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 11.05.2006
Heimkino: 06.11.2006

Regie: Stefan Fjeldmark • Jesper Møller
Drehbuch: Jean-Luc Goossens • Stefan Fjeldmark • Philip Lazebnik • André Clavel
Literaturvorlage: René Goscinny • Albert Uderzo

Schauspieler: Christian Tramitz (Asterix) • Tilo Schmitz (Obelix) • Smudo (Grautvornix) • Nora Tschirner (Abba) • Dieter Hallervorden (Kryprograf) • Götz Otto (Olaf)

Produktion: Thomas Valentin
Szenenbild: Hervé Lebian • Franck Bonay
Musik: Alexandre Azaria • Céline Dion • Storm Lee • M.Pokora • Amel Bent • Billy Crawford

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Bild: Universum Film

1 customer review

gut
11.05.06
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