Auf dem Weg

Kinoplakat Auf dem Weg

Der Schriftsteller Pierre lebt ein Leben auf der Überholspur. Seine letzte Großtat wird ihm zum Verhängnis. Im Übermut ist er an der Fassade eines Hauses hinaufgeklettert und stürzt acht Meter in die Tiefe. Der Fall hinterlässt Verwundungen, Pierre ist auf einem Ohr taub, der Geruchssinn hat gelitten. Jetzt würden andere Menschen wahrscheinlich viel Zeit in die Rehabilitation stecken. Doch Pierre hat andere Pläne: Er beschließt, Frankreich zu Fuß zu durchqueren. Er bricht ohne Begleitung auf und schreibt seine Eindrücke nieder.

Kritik

Die Kamera und damit das Publikum begleitet Pierre (Jean Dujardin) auf seiner Wanderung, die von Rückblenden unterbrochen wird. Viel verraten diese jedoch nicht über die Person und auch die Wanderung bleibt ein Beobachten und Beschreiben von Eindrücken. Wo andere Filme des Genres auf eine Innenschau setzen, will "Auf dem Weg" mit schönen Landschaften punkten. Letzteres gelingt gut: die Aufnahmen der französischen Landschaft begeistern. Die Handlung im Gegensatz dazu weniger. Jean Dujardin wandert viel und ist oft von hinten zu sehen. Er liegt gerne an Lagerfeuern und schreibt seine Gedanken nieder. Während der gesamten Wanderung erzählt er aus dem Off, was an eine Lesung der Literaturvorlage erinnert. Und vielleicht wäre das Lesen des Buches auch die bessere Wahl? Leider ist die Entscheidung für einen schildernden Film keine glückliche, denn selbst während der wenigen Abschnitte, die Pierre in Gesellschaft zurücklegt, bleiben die Gespräche Beschreibungen von Umständen und Situationen. Es ist auch möglich zu sagen, es ist eine Art, auf die viele Männer kommunizieren. Eine der Figuren sagt über Pierre, er sei frei. Der Kritiker kann den Eindruck nicht bestätigen. Für ihn ist Pierre ein Mann auf der Flucht. Als Gesunder hat er ein Leben im Rausch geführt und jetzt läuft er vor der Auseinandersetzung mit der veränderten Situation davon.

Da Pierre kein klassischer Naturfilmer ist, sondern Reiseschriftsteller, erklärt er Flora und Fauna nicht. Gleicht die fehlende Innenschau des Menschen nicht durch die Vermittlung von Wissen aus. Jean Dujardin spielt den verletzten Schriftsteller annehmbar. Obwohl es heißt, Pierre sei auf einem Ohr taub, wird das von Dujardin nicht dargestellt. Wie es ihm gelingt, auch nach Tagen in der freien Natur einen gepflegten Fünf-Tage-Bart zu tragen und warum seine Kleidung derart schmutzabweisend ist, bleibt ein Geheimnis der Filmproduktion.

Fazit
Ein Film über einen Mann, der wie ein Mann handelt, der nicht viel preisgibt. Weder ein erklärender Film noch einer über Flora und Fauna. Auch die zu erwartende Innenschau bleibt aus.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Sur les chemins noirs
Land: Frankreich
Jahr: 2023
Laufzeit ca.: 94
Genre: AbenteuerDrama

Verleih: X Verleih
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 30.11.2023

Regie: Denis Imbert
Drehbuch: Diastème • Denis Imbert
Literaturvorlage: Sylvain Tesson

Schauspieler: Jean Dujardin (Pierre Girard) • Joséphine Japy (Anna) • Izïa Higelin (Céline) • Anny Duperey (Hélène) • Dylan Robert (Dylan) • Jonathan Zaccaï (Arnaud) • Olivier Charasson (Jacques) • Lou Chauvain (Julia) • Marie-Christine Barrault (Pierres Mutter) • Yves Servière (Bauer Meymac) • David Faure (Kunde im Café) • Thomas Goisque (Arzt)

Produktion: Clément Miserez • Matthieu Warter
Kostümbild: Marie Credou
Maskenbild: Cédric Kerguillec
Kamera: Magali Silvestre de Sacy
Musik: Wouter Dewit
Schnitt: Basile Belkhiri

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Bild: X Verleih

1 customer review

Befriedigend
30.11.23
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