Das Leben, das ich immer wollte

Kinoplakat Das Leben, das ich immer wollte

Vorsprechen für die weibliche Hauptrolle in einem Kostümfilm namens "Das Leben, das ich immer wollte". Regisseur Luca entscheidet sich für die reizende Laura Conti, weil sie so viel Melancholie ausstrahlt. Als sie zu den Proben mit dem männlichen Hauptdarsteller, dem Schauspieler Stefano, erscheint, ist der gut aussehende Mann sauer. Er wollte unbedingt seine langjährige Freundin Chiara für die Rolle haben. Aber trotzdem muss er zugeben, dass Laura die Rolle hervorragend spielt.

Der Film "Das Leben, das ich immer wollte" ist der neue Film vom italienischen Regisseur und Drehbuchautor Guiseppe Piccioni, der schon mit Filmen wie "Nicht von dieser Welt" und "Licht meiner Augen" auf sich aufmerksam machte. Der Film beginnt mit dem Vorsprechen für die weibliche Hauptrolle in einem Kostümfilm namens "Das Leben, das ich immer wollte". Der Regisseur Luca (Ninni Bruschetta) sieht und hört sich geduldig einige Schauspielerinnen an, doch die Richtige ist bislang nicht dabei. Bis Laura Conti (bezaubernd: Sandra Ceccarelli, bekannt aus "Der schönste Tag in meinem Leben" und "Licht meiner Augen") auf die Bühne kommt. Sie spricht die Rolle so innig, so wehmütig und mit so viel tiefgründiger Melancholie, dass Luca vollkommen begeistert ist und sie vom Fleck weg als Eleonora engagiert. Doch der Darsteller der männlichen Hauptrolle des Federico, der Filmstar Stefano (kalter Macho: Kuigi Lo Cascio, bekannt aus "Der schönste Tag in meinem Leben" und "Licht meiner Augen") ist darüber ziemlich wütend. Er hat diese Rolle nämlich seiner langjährigen Freundin Chiara (Biest: Galatea Ranzi) versprochen. Und natürlich ist auch Chiara sauer, denn sie muss jetzt mit der 2. Hauptrolle als Vittoria vorlieb nehmen.

Die Proben beginnen und Stefano lässt Laura jede einzelne Minute davon spüren, dass er sie nicht mag. Aber so nach und nach wirkt Lauras zauberhafter, warmherziger Charme auch bei ihm, und während sich bei den Dreharbeiten Federico und Eleonora mit wohlgesetzten Worten ihre Liebe gestehen, erblüht diese auch, allerdings weniger Wort reich, auch bei Laura und Stefano. Sie verlieben sich ineinander und beginnen, wie die Figuren im Film, ein Verhältnis. Stefano, der Star, nimmt Laura, die Newcomerin, überallhin mit. Allerdings mit einem unerwarteten Ergebnis. Laura ist zu jedermann freundlich, und ihre offene warmherzige Art begeistert jeden, und so ist auch jedermann nett und freundlich zu ihr. Doch Stefano sieht das anders, er ist nämlich rasend eifersüchtig. Für ihn ist jeder Mann, den Laura anlächelt, ein potenzieller Nebenbuhler. Und er hat Angst, dass sie ihm den Rang abläuft, da sich auch einige Produzenten und Regisseure für sie interessieren. Zuerst ist er nur kühl und abweisend, aber dann eskaliert die Situation. So wie bei den Dreharbeiten die Protagonisten Federico und Eleonora sich immer weiter voneinander entfernen, so passiert das auch in der Realität. Doch während Laura immer wieder versucht, die Beziehung zu kitten, legt es Stefano nur noch auf Konfrontation an. Als er ihr wütend erklärt, dass sie seiner Meinung nach mit jedem Mann ins Bett geht, der ihr von Nutzen ist, ist für Laura der Krug voll. Jetzt bleiben den beiden sozusagen nur noch die Dreharbeiten, um in den Kostümen und als Federico und Eleonora ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Gefühlen, die sie im wirklichen Leben nicht aussprechen können und wollen. Nach Abschluss der Dreharbeiten verlieren sich die beiden sehr schnell aus den Augen. Und Laura verschweigt Stefano bewusst, dass sie ein Kind von ihm erwartet. Doch je länger Stefano von Laura getrennt ist, desto mehr wird ihm klar, dass er sie liebt. Und wie sehr er sie liebt. Er macht sich auf die Suche nach ihr, und bittet seine alte Freundin Chiara um Hilfe.

Kritk

Der Film "Das Leben, das ich immer wollte" benutzt den Film im Film, um die bittersüße Liebesgeschichte von Laura und Stefano zu erzählen. Im Kostümfilm, den sie gemeinsam drehen und der gegen Ende des 18. Jahrhunderts spielt, zeigen sie all die Emotionen, die sie sich in der Realität nicht zu zeigen getrauen. Besonders der introvertierte Stefano, der kühle Macho, der angeblich so weit über all den niederen Instinkten steht, kann nur im Kostüm seine Zuneigung zu Laura zeigen. Laura dagegen, die sanfte, freundliche, warmherzige, hat im Kostüm die Möglichkeit, Stefano all ihre Liebe und Zuneigung zu zeigen, ohne in Gefahr zu laufen sich im wirklichen Leben von ihm dabei demütigen zu lassen.

Regisseur Guiseppe Piccioni spielt gekonnt auf diesem zweisaitigen Instrumentarium, und die beiden Hauptdarsteller Luigi Lo Cascio und Sandra Ceccarelli sind die kongenialen Darsteller dafür. Man fühlte es selbst im Kinosessel förmlich knistern, wenn Laura zum ersten Mal als Eleonora alles, was sie zu bieten hat einsetzt, um Federico und damit auch Stefano zu verführen. Irgendwann ist der Übergang zwischen dem Liebespaar im Kostümfilm und dem Liebespaar in der Realität verwischt, und da beginnen die Probleme für den Kontrollfreak Stefano. Denn die überbordenden Emotionen des Kostümfilms sind für den kühlen Stefano in der Realität einfach undenkbar. Und Laura, die wegen Stefano ihren Freund verlassen hat, kann kaum mehr zwischen den brodelnden Gefühlen des Kostümfilms und der harten Realität unterscheiden.
Im Kostümfilm stehen die gesellschaftlichen Konventionen der damaligen Zeit einem gemeinsamen Glück im Weg, im heute sind es die eigenen Unsicherheiten und Eitelkeiten. Klar, dass das gründlich schiefgehen muss. Zunächst jedenfalls. Aber dieses gefühlsmäßige Hin und Her und Auf und Ab, das hat Regisseur Piccioni mit seinen beiden hervorragenden Hauptdarstellern auf sehr elegante, unterhaltsame und amüsante Art und Weise dargestellt.

Fazit
Der Film "Das Leben, das ich immer wollte" ist ein sehenswerter Liebesfilm der besonderen Art. Hochdramatisch und berührend, ohne jemals in Kitsch abzurutschen, charmant und amüsant, ohne jemals albern zu werden. Sehenswert!
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 80 %


Original Filmtitel: La vita che vorrei
Land: DeutschlandItalien
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 128
Genre: DramaRomantik
Verleih: Schwarz-Weiss Filmverleih
FSK-Freigabe ab: -

Kinostart: 26.10.2006

Regie: Giuseppe Piccioni
Drehbuch: Linda Ferri • Giuseppe Piccioni • Gualtiero Rosella

Schauspieler: Luigi Lo Cascio (Stefano / Federico) • Sandra Ceccarelli (Laura / Eleonora) • Galatea Ranzi (Chiara / Vittoria) • Fabio Camilli (Raffaele) • Antonino Bruschetta (Luca) • Roberto Citran (Giordani) • Camilla Filippi (Monica) • Paolo Sassanelli (Diego) • Gea Lionello (Marina) • Sasa Vulicevic (Luciano / Conte) • Sonia Gessner (Sonia) • Guariente Guarienti (Nobiluomo)

Produktion: Lionello Cerri
Szenenbild: Marco Dentici
Kostümbild: Maria Rita Barbera
Maskenbild: Carlo Barucci
Kamera: Arnaldo Catinari
Musik: Michele Fedrigotti
Schnitt: Simona Paggi

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Bild: Schwarz-Weiss Filmverleih

1 customer review

gut
26.10.06
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