Der Fluch der Betsy Bell

Kinoplakat Der Fluch der Betsy Bell

Red River in Tennesse im Jahr 1818. Der Farmer John Bell hat eine gerichtliche Auseinandersetzung mit der Bäuerin Kate Batts, die als Hexe verschrien ist. Als der Richter ihr nur halb recht gibt, verflucht Kate Batts die Familie von John Bell. Schon wenige Tage später beginnt ein unguter Spuk im Haus der Bells.

Der Film "Der Fluch der Betsy Bell" beruht auf dem Roman "The Bell Witch – An American Haunting" von Bret Monahan, den dieser nach einer wahren Begebenheit geschrieben hat. Der Film "Der Fluch der Betsy Bell" wurde von Courtney Solomon inszeniert. Der Kanadier übernahm auch das Drehbuch und die Produktion. Solomon wurde bekannt durch seinen Debüt-Film "Dungeons & Dragons" im Jahr 2000.

Tennesse heute. Ein junges Mädchen rennt voller Panik durch einen dunklen Wald. Ein übernatürliches Etwas verfolgt sie, ein Etwas, vor dem es kein Entrinnen zu geben scheint – bis sie hysterisch kreischend aufwacht. Die Mutter eilt ihrer erschöpften und schweißüberströmten Tochter zu Hilfe. Diese Alpträume häufen sich in der letzten Zeit, und alle scheinen für das junge Mädchen von bedrückender Realität zu sein. Da findet die Mutter im Zimmer des Mädchens ein altes, handgeschriebenes Tagebuch und einige alte Briefe, die ihre Tochter vom Dachboden des alten Hauses, in dem sie wohnen, geholt hat. Die Mutter nimmt die Dokumente mit und beginnt zu lesen.

Red River, Tennesse, im Jahr 1818. John Bell (listiger Patriarch: Donald Sutherland, bekannt aus "The Italian Job") ist ein wohlhabender Farmer, der auch regelmäßig Geld an weniger bemittelte Dorfbewohner verleiht. Er lebt mit seiner Frau Lucy (besorgt und ahnungslos: Sissy Spacek, bekannt aus "Ein Zuhause am Ende der Welt" und "Kaltes Land"), seiner reizenden 16-jährigen Tochter Betsy (hübsch und verzweifelt: Rachel Hurd-Wood, bekannt aus "Das Parfüm" und "Peter Pan") und seinem Sohn John jr. (verwirrt und ahnungslos: Thom Fell) auf einem schönen Hof. Da wird John Bell von der Bäuerin Kate Batts (resolut und unnachgiebig: Gaye Brown) vor Gericht gezerrt. Sie beschuldigt ihn, ein Wucherer zu sein. Er hätte ihr Geld zu so hohen Zinsen geliehen, um einen Teil ihres Besitzes übernehmen zu können, als sie zahlungsunfähig war. Der Richter gibt Batts nur halb recht, schließlich ist Bell ein angesehener und gottesfürchtiger Mann der kleinen Gemeinde. Kate Batts ist außer sich vor Zorn und belegt John Bell und seine Familie noch im Gerichtssaal mit einem Fluch. Lucy Bell ist daraufhin sehr besorgt, denn Kate Batts ist allgemein als Hexe bekannt.

Tatsächlich beginnen sich schon wenige Tage nach diesem Vorfall im Hause der Bells merkwürdige Dinge zu ereignen. Es beginnt unheimlich, aber noch nicht besonders gefährlich mit seltsamen, unerklärlichen Stimmen. Dann heult vor dem Haus plötzlich eine schwarze blutrünstige Bestie, die sich bei der Verfolgung durch Vater und Sohn Bell allerdings in Luft auflöst. Und dann konzentrieren sich die Attacken des mysteriösen unsichtbaren Etwas besonders auf die Tochter Lucy. Kaum liegt Lucy im Bett, reißt ihr der Unsichtbare die Bettdecke vom Leib und beginnt die verzweifelt um Hilfe schreiende Betsy zu quälen. Er lässt ihren Körper schweben, wirft ihn brutal durchs Zimmer, hängt sie ohne sichtbare Mittel an die Decke, und knallt der entsetzen Familie die Tür vor der Nase zu. Er ohrfeigt das hilflose Mädchen und scheint sie ganz eindeutig zu vergewaltigen. Dann dehnen sich die Attacken, die immer bösartiger und aggressiver werden, auch auf Vater Bell aus. Die Familie lebt in ständiger Angst und geht schließlich, um dem verfluchten Treiben ein Ende zu bereiten, den schweren Weg zu Kate Batts. Vater Bell bietet der angeblichen Hexe, die sein Haus verflucht hat, Geld an, damit sie den Fluch zurücknimmt. Doch Batts behauptet, an dem mysteriösen Treiben in Bells Haus keine Schuld zu haben. Es gäbe keinen Fluch, den sie zurücknehmen könnte. Inzwischen sind die Bells dem Wahnsinn nahe. Betsys junger Schullehrer, der wissenschaftlich gebildete Richard Powell (trotz Bildung ratlos: James D'Arcy, bekannt aus "Master und Commander"), versucht mit allen Mitteln, die Vorfälle im Hause Bell mittels seiner Bildung zu erklären. Natürlich erfolglos. So muss er hilflos mit ansehen, wie die von ihm so sehr geschätzte Betsy, in die er heimlich verliebt ist, von dem teuflischen Unsichtbaren drangsaliert wird.

Der Unsichtbare wird immer stärker, seine Angriffe immer brutaler, bis die Familie physisch und psychisch völlig am Ende ist. Dann beginnt er auch noch mit unheimlicher Stimme zu sprechen, und kündigt den baldigen Tod von John Bell an. Da beschließen die Bells voller Panik, das Haus zu verlassen, um damit vielleicht dem Fluch zu entgehen. Doch auch im Wald wird John Bell von der blutrünstigen schwarzen Wolfsbestie angegriffen, und die panische Flucht mit der Kutsche wird zu einem Desaster. Als die Bells schon alle Hoffnung aufgeben, offenbart der Dämon endlich das Warum seines bestialischen Treibens, und vor den Bells tut sich die entsetzliche Wahrheit wie ein grauenvoller Abgrund auf. Die Frau schlägt das alte Tagebuch zu. Ihre Augen sind entsetzt aufgerissen. Jetzt weiß sie, warum ihre Tochter seit einiger Zeit diese schrecklichen Alpträume hat, und sie weiß, was sie zu tun hat.

Kritik

Der Film "Der Fluch der Betsy Bell" ist so etwas wie eine Mischung aus dem ebenfalls auf wahren Begebenheiten basierenden Film "Der Exorzismus der Emily Rose" von 2005 und "Audrey Rose – Das Mädchen aus dem Jenseits" von 1977. Wie immer geht es auch hier um eine schreckliche Tat, die mit der Besessenheit des Opfers gesühnt werden soll. Dann greift das Opfer aus dem Jenseits nach einer Person im heutigen Diesseits, die von ähnlichen Umständen betroffen ist und dadurch gerettet werden soll. Das ist größtenteils recht spannend, zieht sich aber doch gegen Ende ziemlich hin. Das alles hat man im "Exorzisten" von 1973 schon sehr viel besser und Grauen erregender gesehen. Und wer ein bisschen Erfahrung mit solchen Geschichten hat, weiß ziemlich bald, worum es hier eigentlich geht.

Die namhaften Schauspieler bemühen sich, immer noch entsetzter zu sein, sich immer noch mehr vor den Dingen, die da passieren zu fürchten, aber irgendwann hat auch der beste Schauspieler sein diesbezügliches Repertoire erschöpft. Wie man eine wirklich Gänsehaut erzeugende Atmosphäre ganz ohne Bestien und fliegendes Porzellan zustande bringt, ist immer noch im absoluten Okkult-Klassiker "Bis das Blut gefriert" aus dem Jahr 1963 zu sehen.

Fazit
Der Film "Der Fluch der Betsy Bell" ist ein ganz spannender Geister-Film, in dem ein junges Mädchen von einer übersinnlichen Macht heimgesucht wird. Leider ist die Lösung des Problems zu offensichtlich, um die Spannung wirklich zu steigern und bis zum Ende zu halten.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: An American Haunting
Land: USA
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 90
Genre: DramaHorrorMysteryThriller
Verleih: Splendid Film
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 11.01.2007
Heimkino: 29.06.2007

Regie: Courtney Solomon
Drehbuch: Courtney Solomon
Literaturvorlage: Brent Monahan

Schauspieler: Donald Sutherland (John Bell) • Sissy Spacek (Lucy Bell) • James D'Arcy (Richard Powell) • Rachel Hurd-Wood (Betsy Bell) • Matthew Marsh (James Johnston) • Thom Fell (John Bell Jr.) • Zoe Thorne (Theny Thorn) • Gaye Brown (Kathe Batts) • Sam Alexander (Joshua Gardner) • Miquel Brown (Chloe) • Vernon Dobtcheff (Ältester) • Shauna Shim (Anky)

Produktion: Christopher Milburn • André Rouleau • Courtney Solomon
Szenenbild: Humphrey Jaeger
Kostümbild: Jane Petrie
Maskenbild: Manuela Grosu • Mircea Voda
Kamera: Adrian Biddle
Musik: Justin Caine Burnett
Schnitt: Richard Comeau

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Bild: Splendid Film

1 customer review

befriedigend
11.01.07
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