Wenn drei Deutsche zusammenkommen, dann gründen sie einen Verein. Wenn elf Amerikaner in der Wüste notlanden, dann veranstalten sie ein Happening. Pilot Frank Towns (Dennis Quaid) und sein Co-Pilot AJ (Tyrese) sind ein erfahrenes Team. Dementsprechend scheint es kein großer Akt, die Besetzung einer Ölbohrplattform auszufliegen. Nach einem kurzen Geplänkel sind alle an Bord und es kann losgehen.
Aller Erfahrung zum Trotz rasseln die Piloten in einen Sandsturm, der sie zur Notlandung zwingt, wobei das Flugzeug irreparabel beschädigt wird. Mutterseelenallein sitzen sie in der Wüste Gobi fest. Um sie herum, so weit das Auge reicht, nur Sand. Es dauert nicht lange und die Schuldzuweisungen sind in vollem Gange. Die Hoffnung auf eine Rettung von außen zerschlägt sich, denn niemand kennt die Koordinaten der Absturzstelle. Als Elliot (Giovanni Ribisi) vorschlägt, die Männer sollten aus dem Wrack ein neues Flugzeug bauen, wird er verlacht. Doch schon bald ist die verrückte Idee die einzige Lösung, um dem Glutofen zu entfliehen.
Kritik
Der Stoff des Drehbuchs, bei dem elf Menschen in der Wüste in Extremsituationen geraten, sollte der Traum eines jeden Filmschaffenden sein, denn die unterschiedlichen Charaktere können zeigen, was in ihnen steckt. Statt jedoch die Konflikte auszubauen und dem Zuschauer eine spannende Neuverfilmung zu bieten, setzt "Der Flug des Phoenix" auf Easy Living. Konflikte verlaufen sich regelrecht im Sand. Man bleibt bei allem was passiert entspannt oder nimmt erst mal ein Sonnenbad. Das Wasser geht zu Ende? Kein Problem, dann trinken wir den Pfirsichsaft. Feindliche Nomaden? Ach, die tun nichts. Zugegeben, das ist überspitzt, aber nicht ganz falsch.
Man hat das notwendige Werkzeug, scherzt miteinander und zeigt, was mit Bodybuilding möglich ist. Über den Ausbau von Style und Styling wurde die Charakterisierung der Figuren allerdings vergessen. Dennis Quaid ist der Boss, der eigentlich Miranda Otto abkriegen müsste. Doch die Liebesgeschichte spart der Film aus. Nicht so tragisch, denn Miranda Otto, hat wie der Rest der Mannschaft keinen eigenständigen Charakter. Gut, streng genommen müsste sie in dem Film nicht vorkommen. Und garstige Fremdwort Logik spielt im Film so eine untergeordnete Rolle, dass es der Fiktion mit realistischem Anspruch abträglich ist.
Fazit
Diese Neuverfilmung ist im wahrsten Sinn des Wortes in den Sand gesetzt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %
Land: USA
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 113
Genre: Abenteuer
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren
Kinostart: 07.07.2005
Heimkino: 20.10.2005
Regie: John Moore
Drehbuch: Scott Frank • Edward Burns
Schauspieler: Dennis Quaid (Frank Towns) • Giovanni Ribisi (Elliott) • Tyrese (A.J.) • Miranda Otto (Kelly) • Tony Curran (Rodney) • Sticky Fingaz (Jeremy) • Jacob Vargas (Sammi) • Hugh Laurie (Ian) • Scott Michael Campbell (Liddle) • Kevork Malikyan (Rady) • Jared Padalecki (Davis) • Paul Ditchfield (Dr. Gerber) • Martin Hindy (Newman) • Bob Brown (Kyle) • Anthony Brandon Wong (Schmuggler)
Produktion: William Aldrich • Alex Blum • John Davis • Wyck Godfrey
Szenenbild: Patrick Lumb
Kostümbild: George L. Little
Maskenbild: Fiona Connon
Kamera: Brendan Galvin
Musik: Marco Beltrami
Schnitt: Don Zimmerman
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Bild: 20th Century Fox