Der kleine König Macius

Kinoplakat Der kleine König Macius

Der kleine Macius feiert bald seinen neunten Geburtstag. Aber vorher geschieht etwas Schreckliches: Sein Vater stirbt, und Macius muss den Thron besteigen. Doch ein böser General will an seiner Stelle unbedingt König werden und fängt an, Macius wo es geht zu sabotieren. Er entführt sogar Macius' geliebten Lehrer und Berater Erasmus. Aber Macius hat seine Freunde Felix, Hanna und Anton, und die helfen ihm, die Krise zu überstehen.

Der Zeichentrick-Film "Der kleine König Macius" basiert, wie auch die erfolgreiche Fernsehserie, auf Motiven des Kinderbuchautors Janusz Korczak. Der polnische Jude Korczak, engagierter Kinderarzt und Pädagoge, veröffentlichte 1923 mit "König Hänschen I." bereits eines der wichtigsten Werke der Kinderbuchweltliteratur.

Macius ist noch keine neun Jahre alt, da muss er schon eine schwere Entscheidung treffen: Sein Vater, der greise König, ist gestorben, und Macius soll als sein Nachfolger den Thron besteigen. Vor lauter Kummer weiß Macius nicht, was er tun soll, aber sein kluger Lehrer Erasmus steht ihm zur Seite. Und so entschließt sich Macius, das Amt zu übernehmen. Doch es gibt einen sehr bösen und sehr ehrgeizigen General, der selber auf den Königsthron will. Dieser General fängt an, den kleinen König Macius zu sabotieren. Doch Erasmus gibt Macius die richtigen Ratschläge, was dem bösen General natürlich gar nicht passt. Kurzerhand lässt er Erasmus von seinem Spion entführen. Macius beobachtet die Entführung, verfolgt den Wagen des Entführers, und trifft dabei auf Felix, Anton und Hanna.

Als die drei erfahren, worum es geht, sind sie sofort bereit, Macius zu helfen. Gemeinsam können sie Erasmus befreien, und dafür lädt Macius sie zu seiner Krönungsfeier ein. Macius will so ein guter König wie sein Vater werden – und ein König für die Kinder. Deshalb ruft er gleich nach der Krönung ein Kinderparlament ins Leben. Künftig sollen die Kinder nämlich selbst entscheiden, was gut und was schlecht für sie ist. Und damit die Erwachsenen endlich einmal selbst erfahren, wie ungerecht Kinder behandelt werden, müssen sie gleich am nächsten Tag in die Schule gehen. Dafür wollen die Kinder die Arbeiten der Erwachsenen übernehmen. Das geht natürlich voll daneben, und bald herrscht im ganzen Königreich das reine Chaos, das von dem boshaften Spion des bösen Generals noch gefördert wird.

Da taucht plötzlich der selbstherrliche und ziemlich dumme Prinz Hartmut aus dem Nachbarland in der Sitzung des Kinderparlaments auf. Er will diesen "Kinderquatsch" beenden, weil nämlich auch die Kinder in seinem Land plötzlich ein Kinderparlament haben wollen. Wenn Macius nicht damit aufhört, will Hartmut gegen ihn in den Krieg ziehen. Die Kinder werfen Hartmut einfach raus. Der böse General hat natürlich von diesem Streit erfahren und ist sofort Feuer und Flamme. Er verbündet sich mit Hartmut, und die beiden lassen Erasmus und Hartmuts Vater, den König Friedewald, entführen und auf eine einsame Insel bringen, damit die beiden den Krieg nicht verhindern können. Als Hartmut und der General ernst machen mit dem Krieg, gehen Macius und Hanna auf die Suche nach König Friedewald und Erasmus. In letzter Minute finden sie die beiden und bringen sie zurück. König Friedewald gibt seinem unartigen Sohn Hartmut Hausarrest, der General muss ins Gefängnis.

Als Nächstes beschließt das Kinderparlament, einen Tierpark einzurichten, so, wie es schon Macius Vater vorhatte. Der böse General sitzt mit drei Piraten in einer Zelle. Als sie von dem geplanten Tierpark erfahren, erzählen die Piraten dem General von einer Insel namens Tungupungu, auf der es alle möglichen Tiere gäbe, die man ganz einfach mitnehmen könnte. Sie erzählen von den Elefanten und Löwen und Affen und Giraffen – aber auch von den Menschenfressern, die es auf Tungupungu gibt. Der General lässt sich sofort eine Audienz bei Macius geben, und erzählt ihm von der wunderbaren Insel mit den vielen Tieren. Natürlich vergisst er die Menschenfresser zu erwähnen. Er hofft selbstverständlich, dass Macius von ihnen gefressen und nie mehr zurückkommen wird. Macius ist begeistert und macht sich mit seinen Freunden sofort auf den Weg nach Tungupungu. Als sie dort ankommen, sehen sie tatsächlich all die Tiere, die sie gerne für ihren Tierpark hätten. Aber, oh weh! Da tauchen auch schon die Menschenfresser auf und nehmen sie gefangen. Im Dorf brodelt bereits ein gewaltiger Kessel, und den Freunden fällt das Herz in die Hose – da stellt sich heraus, dass die Einwohner von Tungupungu gar keine Menschenfresser sind, sondern nur so tun, um in Ruhe und Frieden leben zu können. Sie schließen mit dem kleinen König Macius und seinen Begleitern Freundschaft und lassen die Tiere selbst entscheiden, ob sie mit den Besuchern übers Meer in eine neue Heimat im Tierpark fahren wollen. Die Tiere wollen, und schon bald ist das Schiff von Macius randvoll mit den tollsten Tieren. Doch als sie auf hoher See sind, werden sie plötzlich von Piraten überfallen! Es sind der böse General und die Piraten aus dem Gefängnis, die Macius und seine Freunde abmurksen wollen. Denn der General will immer noch König werden. Schon hält er die Königskrone in Händen und will Macius über Bord werfen lassen – da haben Macius und seine Freunde eine tolle Idee.

Kritik

Wer die Fernsehserie über den "Kleinen König Macius" kennt und liebt – und welches Kind täte das nicht – für den ist es natürlich ein Muss, sich auch den Spielfilm anzusehen. Der Film fasst zwei Episoden zusammen, nämlich den Tod des Vaters und die Thronbesteigung von Macius, und die Geschichte vom Tierpark. Der Film "Der kleine König Macius", an dem gut zwei Jahre lang gearbeitet wurde, ist eine internationale Produktion von deutschen, polnischen und französischen Firmen. Regie führten Sandor Jesse und Lutz Stützner, die schon die erfolgreiche gleichnamige TV-Zeichentrick-Serie realisierten. Elke Heidenreich sagte einmal, dass der Roman zu "Der kleine König Macius" eines der schönsten Kinderbücher sei, die je geschrieben wurden. Und so ist auch der Zeichentrick-Film ein ausgesprochen sehenswerter, spannender, lustiger und auch berührender Film geworden. Die tollen Abenteuer von Macius und seinen Freunden sind vielfältig: Da geht es um den bösen, neidischen General, der lieber Krieg führt als in Frieden zu leben; da geht es darum, dass Kinder halt doch nicht alles können; und es geht darum, dass es immer gut ist, wirklich gute Freunde zu haben, auf die man sich verlassen kann; und dass es Erwachsene gibt, wie Erasmus, die für Kinder, die zuhören, gute Ratschläge haben. Der Zeichentrick-Film "Der kleine König Macius" ist ein Kinderfilm mit "Botschaft", aber ganz ohne Zeigefinger und dick aufgetragener Moral. Die Abenteuer von Macius und seinen Freunden kann jedes Kind selbst nachvollziehen, und "die Moral von der Geschicht’" ebenfalls.

Fazit
Der Zeichentrick-Film "Der kleine König Macius" ist zwar ein Kinderfilm, aber auch Erwachsene können an den lustigen, spannenden und durchaus auch ernsten Abenteuern von Macius und seinen Freunden ihren Spaß haben. Ich habe mich jedenfalls königlich unterhalten.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 70 %


Land: DeutschlandFrankreichPolen
Jahr: 2007
Laufzeit ca.: 83
Genre: AbenteuerAnimationFamilie
Verleih: Senator Film Verleih
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 20.09.2007
Heimkino: 10.03.2008

Regie: Sandor Jesse • Lutz Stützner
Drehbuch: Hans-Werner Honert • Inès Keerl • Bernd Roeder
Literaturvorlage: Janusz Korczak

Sprecher: Paul Falk (Macius) • Otto Sander (Erasmus) • Jamie Lee Blank (Hanna) • Till Kundrun (Anton) • Simon Illig (Felix) • Hans Teuscher (General) • Hans-Peter Korff (Dormesko) • Michael Bauer (Spion des Generals) • Peer Augustinski (Zeremonienmeister) • Friedrich Schoenfelder (König Friedewald) • Dieter Bellmann (König Stefan)

Produktion: Sebastian Debertin • Grzegorz Handzlik • Hans-Werner Honert • Roland Junker • Robert Réa
Musik: François-Elie Roulin

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Bild: Senator Film Verleih

1 customer review

gut
20.09.07
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