Gegen eine Neuverfilmung ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Warum nicht frische und neue Ideen einbringen? Warum? Darum!

Für seinen Erfolg im "Pink Panther" bekam Inspektor Clouseau (Steve Martin) von der Regierung einen Verdienstorden und von seinem neidischen Vorgesetzten Chefinspektor Dreyfus (John Cleese) eine Degradierung. Clouseau verteilt nun rund um den Eiffelturm Knöllchen an Parksünder. Das ändert sich, als auf der Welt Werke von unschätzbarem Wert geraubt werden. Die Regierungen stellen eine internationale Ermittlertruppe der besten Spürnasen zusammen, aus Frankreich wird Clouseau angefordert. Doch kaum hat der Inspektor die Landesgrenze übertreten, wird der Pink Panther geraubt. Das Dream-Team ändert nun seinen Plan und beginnt in Frankreich zu ermitteln. Das erste Zusammentreffen läuft auf ein Kräftemessen hinaus. Der Italiener versucht mit Charme zu punkten, der Franzose und der Brite setzen den messerscharfen Verstand ein. Während der Japaner auf Computer baut und die schöne Inderin sich als Buchautorin entpuppt. Sie ist die Expertin, wenn es um den Superverbrecher Il Tornado geht.

Kritik

Immer wieder schimpfen Kollegen über Neuverfilmungen. Ich sage dann, dass ich es ähnlich sehe wie bei Theaterstücken, die auch immer wieder neu interpretiert und aufgeführt werden. Fans von Peter Sellers hingegen stöhnen auf, wenn jemand es wagt, den Pink Panther erneut zu verfilmen. Im Fall vom "Rosaroten Panther 2" gibt es leider tatsächlich mehr Grund zum Kopfschütteln als zum Lachen. Es beginnt damit, dass drei Drehbuchautoren mit vereinten Kräften nicht mehr erschufen, als eine lose Abfolge von Szenen, die das eigentliche Thema nur am Rande berühren. Dabei stellen sie Steve Martin in den Mittelpunkt, der sich alle Mühe gibt den Film zu tragen.

Martin und seine Sekretärin Nicole (Emily Mortimer) sprechen Englisch mit stark französischem Akzent. Die restlichen Franzosen (teils ebenfalls von Amerikanern gespielt) sprechen akzentfreies Englisch. Somit ist der Dialekt zwar vollkommen unlogisch, aber im Fall von Martin wirklich witzig zu hören (im englischen Original). Ebenfalls gelungen sind die Szenen, die beim Papst und im Landhaus des Hehlers spielen. Der Rest der Handlung ist eigenwillig bis befremdlich. Ein Beispiel: Es gibt einen Junggesellenabend, an dem Ponton Clouseau die Haare wäscht. Die zwei machen dann aus dem Namen des Shampoos eine angedeutete Tanz- und Gesangsnummer. Befremdlich wirkt etwa die Szene im italienischen Restaurant. Steve Martin schlüpft in die Rolle eines Flamencotänzers. Dabei stapft und stampft er durchs Lokal und wirkt dabei wie auf verlorenem Posten.

Wie bereits angesprochen, ist die Handlung nicht in sich geschlossen, sondern eine lose Abfolge absurder Szenen. So tritt die amerikanische Komikerin Lilly Tomlin als Sittenwächterin auf und erwischt Clouseau wiederholt bei angeblicher sexueller Belästigung. Mit Polizeiarbeit im engen oder auch weiteren Sinn hat die Handlung fast nichts gemein. Wie es der Produktion trotz des schwachen Drehbuchs gelang, so viele Stars zu bekommen, bleibt mir ein Rätsel.

Fazit
Der Film "Der Rosarote Panther 2" ist eine überraschend schwache Produktion. Die namhaften Darsteller wurden zum Großteil zu Statisten und Stichwortgebern abkommandiert. Die Handlung ist weitgehend vorhersehbar und nur eingefleischten Fans von Steve Martin zu empfehlen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 30 %

Anzeige

Film kaufen bei Amazon.de
Als Amazon-Partner verdient Moviewolf.de an qualifizierten Verkäufen.

Bild: Sony Pictures