Der wilde Schlag meines Herzens

Kinoplakat wilde Schlag meines Herzens

Der Kunstfilm schildert die Selbstfindung des 28-jährigen Tom (Romain Duris). Der Immobilienmakler mit Hang zum Illegalen wandelt sich zum Konzertpianisten.

Hauptdarsteller Tom ist ein ausgesprochener Unsympath, der davon lebt in Immobilien zu machen. Nicht auf die feine, sondern auf die grobe Art. Wollen Mieter nicht ausziehen, dann setzen Tom und seine Mitstreiter eben Ratten im Hausflur aus. Diese Art zu arbeiten hinterlässt ihre Spuren. Tom kann seine Aggressionen privat immer weniger kontrollieren. Zudem liegt ihm das Verhältnis zu seinem Vater quer im Magen. Der heruntergekommene Immobilienhai hat sich aktuell - so urteilt der Junior - in eine Hure verliebt. Der Sohn muss mit ansehen, wie der Senior zunehmend an Autorität verliert; gleichzeitig bleibt er für ihn der übermächtige Vater. Seine Geschäftspartner, die Russenmafia sind eine Nummer zu groß und er zahlt mit dem Leben. Am Ende wird Tom den Tod seines Vaters rächen, doch davor steht die 180-Gradwende. Die tritt in Gestalt des ehemaligen Managers von Toms Mutter auf. Mr. Fox lädt ihn zum Vorspielen ein und weckt neue Hoffnungen. Vielleicht könnte er doch noch den Weg des Konzertpianisten einschlagen? Obwohl ihn seine Freunde dafür verlachen, beginnt Tom zu üben. Es fällt ihm nicht leicht einen Lehrer zu akzeptieren, aber ausgerechnet die Sanftmut der Chinesin Mia-Lin (Linh-Dan Pham) ebnet ihm den Weg. Die Zusammenarbeit ist für beide Seiten nicht einfach. Ihr fällt es schwer den jähzornigen Mann zu ertragen, er kann es nicht akzeptieren, wenn sie sein Spiel zu Recht korrigiert. Nach einem Zeitsprung ist aus Tom ein gefeierter Pianist geworden. Doch auch jetzt setzt der Film den rauen Erzählstil fort. Vor dem Klavierkonzert rächt Tom den Mord an seinem Vater - auf der Herrentoilette.

Kritik

"Der wilde Schlag meines Herzens" ist ein Film, wie ihn viele Kritiker lieben. Sperrig, eigenwillig und in kein klassisches Genre passend. Formal ein Gangster-Film, aber im Kern die Selbstfindung eines Mannes. Das Wilde und Raue steht stets im Vordergrund; die klassische Musik erfolgt nur in sparsamen Dosen. Erzählt in wackeligen Bildern, hektischen Schnitten und stets unruhigem Tempo. Die Schauspieler überzeugen in ihren Rollen. Im Fall von Romain Duris als Tom derartig, dass mir seine Selbstfindung herzlich egal ist, weil Tom ein echtes Ekelpaket ist. Davon abgesehen ist der Film überwiegend stimmig. Weshalb Toms Mutter, die erfolgreiche Konzertpianistin, einen derartig grobschlächtigen Mann heiratete, bleibt jedoch ebenso offen, wie die eigenartige Tatsache, dass ein Mensch, der jahrelang nicht übte, mit 28 noch zum Klavier-Virtuosen aufsteigt? Sieht man über diese Eigenwilligkeiten hinweg, ist es Kino für Liebhaber ausgefallener Stoffe.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: De battre mon coeur s'est arrete
Land: Frankreich
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 107
Genre: ActionDrama
Verleih: Concorde Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 22.09.2005
Heimkino: 05.04.2006

Regie: Jacques Audiard
Drehbuch: Jacques Audiard • Tonino Benacquista

Schauspieler: Romain Duris (Tom) • Niels Arestrup (Robert) • Linh Dan Pham (Miao Lin) • Aure Atika (Aline) • Emmanuelle Devos (Chris) • Jonathan Zaccaï (Fabrice) • Gilles Cohen (Sami) • Anton Yakovlev (Minskov) • Mélanie Laurent (Minskovs Freundin) • Agnès Aubé (Frau) • Etienne Dirand (Mann) • Denis Falgoux (Vermesser) • Serge Onteniente (Mann)

Produktion: Pascal Caucheteux
Szenenbild: François Emmanuelli
Kostümbild: Virginie Montel
Maskenbild: Frédérique Ney
Kamera: Stéphane Fontaine
Musik: Alexandre Desplat
Schnitt: Juliette Welfling

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Bild: Concorde Filmverleih

1 customer review

befriedigend
22.09.05
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