Der wundersame Katzenfisch

Kinoplakat wundersame Katzenfisch

Der Film ist die Zelluloid gewordene Version des Ausspruchs, dass das Leben Geschichten schreibt. Er erzählt eine Episode aus dem Leben von Claudia-Sainte-Luce.

Darin begegnet die eigenbrötlerische Claudia (Ximena Ayala) im Krankenhaus Martha (Lisa Owen). Die wird von ihrer sehr lebendigen Familie besucht, die alsbald auch mit Claudia Kontakt aufnimmt. Als Martha entlassen wird, fordert sie Claudia auf, bei ihrer Familie zu leben. Und nach kurzem Zögern wird die ehemalige Einzelgängerin Teil des turbulenten Mikrokosmos. Doch es ist keine heile Welt, denn Martha, die ihre Kinder allein erzieht, ist an AIDS erkrankt und wird zunehmend schwächer. Ein Ausflug ans Meer, der ihr Erleichterung bringen sollte, muss abgebrochen werden.

Kritik

Der Verleih beschreibt den Film als "voller Lebensfreude". Dem kann ich mich nicht anschließen. Es ist zwar kein depressiver Film - doch Lebensfreude definiere ich anders. Es ist, wenn ich dem Presseheft Glauben schenken darf, ein Stück gelebtes Leben. Claudia-Sainte-Luce (Drehbuch und Regie) will etwas Ähnliches erlebt haben. Erlebtes in Szene zu setzen ist ihr nur bedingt gelungen, denn für den Zuschauer bleibt die Aussage des Ganzen zu schleierhaft. Zu viel Ungesagtes schwingt zwischen den Zeilen mit. Das beginnt bei den Grundlagen - also den Motivationen der Figuren. Weshalb die junge Frau bei der Familie einzieht wird mir nicht klar. Und es betrifft auch das Ende, das auf zwei Arten gedeutet werden kann. Möglich, dass Claudia die Rolle der Mutter übernimmt und die Kinder groß zieht. Genauso gut ist es möglich, dass sie es lässt. Das ändert für den Zuschauer wenig, denn die Aussagen bleiben nebulös.
Sicher ist nur, dass er auf ganz andere Weise als europäisches und amerikanisches Kino erzählt. So kommt der Anfang ganz ohne Dialoge aus, weil die Hauptdarstellerin einsam ist. Weiterhin sind die Bilder, das Licht und die Farbgebung ungewohnt. Und so authentisch der Alltag auch sein mag - er ist und bleibt Alltag. Selbst die Auflösung des eigenartigen Titels geschieht nur beiläufig.

Fazit
Gut möglich, dass der Film von Mexikanern anders gesehen wird. Für mich liegt seine große Stärke darin, die Familie wie eine echte Familie auftreten zu lassen. Doch als Film bleibt die Schilderung zu alltäglich.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Original Filmtitel: Los insólitos peces gato
Land: FrankreichMexiko
Jahr: 2013
Laufzeit ca.: 89
Genre: Spielfilm
Verleih: Arsenal Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 10.07.2014
Heimkino: 21.11.2014

Regie: Claudia Sainte-Luce
Drehbuch: Claudia Sainte-Luce

Schauspieler: Lisa Owen (Martha) • Ximena Ayala (Claudia) • Sonia Franco (Alejandra) • Wendy Guillén (Wendy) • Andrea Baeza (Mariana) • Alejandro Ramírez-Muñoz (Armando) • Vera Wilson (Alicia) • Cynthia Bordes (Tania) • José Manuel Orozco Angulo (Vigilante) • Sara Isabel Quintero (Frau) • Antón Araiza (Doktor) • Carlos Hoeflich (Präfekt)

Produktion: Geminiano Pineda
Szenenbild: Barbara Enriquez
Kostümbild: Gabriela Fernandez
Maskenbild: Marco Antonio Hernández
Kamera: Agnès Godard
Musik: Madame Recamier
Schnitt: Santiago Ricci

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Bild: Arsenal Filmverleih

1 customer review

ausreichend
10.07.14
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