Die letzte Legion

Kinoplakat Die letzte Legion

Rom 476 nach Christus. Kaum wurde der erst 12-jährige Romulus Augustus zum neuen Kaiser gekürt, wird die Stadt von den Goten überfallen. Zusammen mit seinem geheimnisvollen Lehrer Ambrosinus wird das kaiserliche Kind nach Capri verschleppt. Aurelius, Befehlshaber der kaiserlichen Leibgarde, setzt sich die Aufgabe, den jungen Caesar zu retten. Zusammen mit ein paar Getreuen und der byzantinischen Kriegerin Mira macht er sich auf den Weg.

Wir schreiben das Jahr 476 nach Christi Geburt. Das einstige Großreich Rom ist bereits dem Niedergang geweiht. Byzanz will seine Macht nach Westen hin erweitern, und der römische Regent Orestes (hochfahren: Ian Glen, bekannt durch "Königreich der Himmel") verbündet sich in seiner Not mit den Goten, die ehemals als Barbaren verspottet wurden. Doch als der machtbesessene Odoaker (grimmig: Peter Mullan), der Führer der gotischen Truppen, größeres politisches Mitspracherecht verlangt, weist ihn Orestes barsch ab. Wutentbrannt verlässt Odoaker Rom.

Am nächsten Tag findet ein bedeutendes und glanzvolles Ereignis statt: Romulus Augustus (klein aber oho: Thomas Sangster, bekannt durch "Tatsächlich Liebe"), der erst 12-jährige Sohn von Orestes und seiner Gemahlin Flavia (liebende Mutter: Beata Ben Ammar) wird zum neuen Kaiser, zum Caesar von Rom, gekrönt. Er soll Rom zu neuem Ruhm und Ehren führen, und wieder zu dem Großreich machen, das es einst war. Ambrosius (mysteriös und klug: Oscargewinner Ben Kingsley, bekannt durch "Suspect Zero"), Romulus' geheimnisvoller und weiser Lehrer, hält das für eine maßlose Überschätzung der künftigen Macht des jungen Kaisers. Und er hält auch Orestes' Verhalten gegenüber Odoaker für falsch und gefährlich. Daraufhin lässt ihn Orestes, zum Entsetzen seines Sohnes, aus dem Palast werfen.

Der junge Kaiser braucht natürlich besonderen Schutz. Der kampferprobte und treue Aurelius (kluger Held: Colin Firth bekannt aus "Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück") wird als Befehlshaber der kaiserlichen Leibgarde verpflichtet. Und schon bald wird seine Hingabe auf die Probe gestellt. Denn noch in derselben Nacht überfällt Odoaker mir seinen Horden den Palast, tötet Orestes und Flavia vor den Augen des entsetzen Romulus und nimmt den jungen Caesar gefangen. Odoakers blutrünstiger Mitstreiter Wulfila (zum Fürchten: Kevin McKidd, bekannt aus "Königreich der Himmel") will ihn dazu überreden, auch Romulus zu töten, und damit die ganze Dynastie auszulöschen. Doch da taucht plötzlich Ambrosius auf, und nur seinem entschiedenen Auftreten und seiner beeindruckenden Überredungskunst ist es zu verdanken, dass Odoaker Romulus verschont. Er verbannt Romulus und Ambrosius auf die felsige Insel Capri. Auch Aurelius hat wie durch ein Wunder das nächtliche Blutbad in den Straßen Roms überlebt. Als er erfährt, dass sein Schützling nach Capri gebracht wurde, schart er sofort die Überlebenden der kaiserlichen Leibgarde um sich, um Romulus aus der Gewalt der Goten zu befreien. Von den Byzantinern, die sich im Kampf gegen die Goten inzwischen auf die Seite Roms gestellt haben, bekommt Aurelius einen geheimnisvollen, schwarz verhüllten Krieger bereitgestellt. Schon bald zeigt dieser Krieger, wie wertvoll er für Aurelius ist: Ganz allein besiegt er mit unglaublichen, fast akrobatischen Kampfkünsten, eine ganze Patrouille der Goten. Umso überraschter ist Aurelius, als er durch Zufall entdeckt, dass sich hinter den schwarzen Tüchern eine Frau verbirgt: Die wunderschöne Kriegerin Mira (knallhart und bezaubernd: die berühmte Bollywood-Schauspielerin Aishwarya Rai, bekannt aus "Liebe lieber indisch").

Der hasserfüllte Wulfila ist von Odoaker zum Wächter über die Gefangenen von Capri bestimmt worden. Da er Odoaker versprechen musste, Romulus kein Haar zu krümmen, lässt Wulfila seine Wut an Ambrosius aus. An den Handgelenken gefesselt, lässt er den alten Mann über die schwindelerregende Mauer hängen. Doch genau von hier aus kann Ambrosius sehen, was Romulus braucht, um wieder an die Macht zu kommen: Das Versteck des legendären Schwertes von Julius Caesar. Unter der Anleitung von Ambrosius gelingt es Romulus tatsächlich, in den unterirdischen Gewölben das Schwert zu finden und in seinen Besitz zu bringen. Und gerade noch rechtzeitig taucht Aurelius mit seinen Mannen und Mira auf, klettert die steilen Hänge bis zum Palast hinauf, und gemeinsam gelingt es ihnen, Ambrosius und Romulus zu befreien und sicher auf das Festland zu bringen.

Aurelius hat vor, Romulus zu den Verbündeten nach Byzanz in Sicherheit zu bringen. Aber kaum gelandet muss er feststellen, dass die neuen Verbündeten abgesprungen sind und sich mit den Goten zusammengetan haben. Ein heftiger Kampf um Romulus entbrennt, den Aurelius mit Miras Hilfe zu seinen Gunsten entscheiden kann. Doch jetzt steht er mit seinem kaiserlichen Schützling allein da. Wo soll er hin? Überall gibt es nur Feinde!

Da fällt Aurelius ein, dass sich auf der großen Insel Britannien die neunte Legion befindet, die bislang immer treu zu Rom stand. Diese letzte Legion ist Aurelius' und auch Romulus' letzte Chance. Also machen sich alle Überlebenden auf den mühseligen Weg über die Alpen, durch Germanien und über den stürmischen Kanal in Richtung Britannien, immer verfolgt von den Goten. Doch als sie schließlich die riesige Festungsanlage finden, die die nördliche Grenze des römischen Imperiums markiert, ist von der letzten Legion nichts zu sehen. Erst allmählich findet Aurelius heraus, dass die Angehörigen der neunten Legion die Waffen abgelegt und sich mit den Einheimischen vermischt haben. Aus den ehemals furchtlosen Kriegern Roms sind Bauern und Handwerker mit Familien geworden. Doch als sie hören, dass Romulus der neue römische Kaiser ist, erwacht das alte Feuer in ihnen. Trotzdem der grausame und mysteriöse Lord Vortgyn (Harry van Gorkum), der auf der Insel das Sagen hat, sich mit den Goten verbündet, eilen die Angehörigen der neunten Legion wieder zu den Waffen. Sie werden den jungen Kaiser bis in den Tod verteidigen und versuchen, ihn vor Odoaker zu schützen.

Lord Vortgyn, der stets eine Maske aus Metall trägt, ist allerdings weniger an Romulus als an dem sagenumwobenen Schwert von Julius Caesar interessiert, und daran, den alten Ambrosius, den er zu kennen scheint, unschädlich zu machen. Doch so schnell geben weder Aurelius und seine Leute noch Mira auf. Das kleine Häuflein der Getreuen versammelt sich auf der Festung, während die gewaltigen Truppen Lord Vortgyns heranmarschieren Werden sie dieser übermächtigen Streitmacht standhalten können? Wird Lord Vortgyn Romulus das magische Schwert von Julius Caesar abnehmen können? Und wer ist eigentlich Ambrosius, der immer neue zauberische Fähigkeiten zeigt?

Kritik

Ein richtig schöner Action-Film, der zur Zeit des alten Roms spielt, bei dem es um einen jungen Kaiser und seine Legionen geht, um Goten und Byzanz, Capri und Britannien, um mutige Männer und eine schöne Frau, einen mysteriösen Lehrer und blutrünstige Barbaren – was will man mehr? Der Film "Die letzte Legion" bietet wirklich alles, was das Herz eines Action- und eines Sandalen-Fans begehrt. Prächtige Ansichten von Rom und seinen Herrschern; eine Kriegerin, die Jackie Chan und Jet Li locker in den Schatten stellt; einen Feldherrn, der mehr durch Mut und Intelligenz als durch einen Waschbrettbauch beeindruckt; eindrucksvolle Schlachten, viel Spannung, ein bisschen was fürs Herz, eine große Portion Humor und Witz, eine Prise Zauberei, und eine ganze Menge Geschichtsunterricht.

Die Grundlage dieses Films basiert tatsächlich auf der Historie. Es gab den 12-jährigen Romulus Augustus wirklich, der kurze Zeit als letzter römischer Herrscher regierte, dessen Eltern bei der Einnahme Roms ermordet wurden, und der anschließend nach Capri verbannt wurde. Aber während sich das weitere Schicksal dieses jungen Kaisers in der Geschichte verliert, spinnen die verschiedenen Autoren des Drehbuchs die Sache gekonnt, überzeugend und überaus spannend weiter. Was wäre wenn? Und der Schluss des Films ist wirklich ein echter Knaller.

Colin Firth nimmt man den treuen, kampferprobten Leibwächter in jeder Szene ab, Aishwarya Rai ist einfach eine göttliche Kriegerin mit einer Anmut, die ihresgleichen sucht, Thomas Sangster ist ein überzeugend verzweifelter kleiner Junge, der allmählich an seiner Aufgabe wächst, und Ben Kingsley beweist wieder einmal sein unglaubliches Können. John Hannah glänzt in einer Nebenrolle als verräterischer Nestor; Demetrius, den Krieger mit den Muskeln und dem Waschbrettbauch, verkörpert Rupert Friend, der attraktive Freund von Kollegin Keira Knightley, und auch alle anderen sind ausgesprochen sehenswert. Die Kostüme sind überaus prunkvoll und die Musik ist entsprechend bombastisch.

Die Szenen des antiken Roms wurden übrigens in Tunesien und Nordafrika gedreht, die Slowakei musste als Britannien herhalten, die Festung der "Letzten Legion" war das slowakische Schloss Spisske, die Aufnahmen von Capri entstanden in Tabarka, das vor der Nordküste Tunesiens liegt.

Fazit
Der Film "Die letzte Legion" ist ein Action- und Sandalen-Film, der von der ersten bis zur letzten Minute Spaß macht.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: The Last Legion
Land: FrankreichGroßbritannienUSA
Jahr: 2007
Laufzeit ca.: 102
Genre: AbenteuerActionHistorieKrieg
Verleih: Tobis
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 30.08.2007
Heimkino: 29.05.2008

Regie: Doug Lefler
Drehbuch: Jez Butterworth • Tom Butterworth • Carlo Carlei • Peter Rader • Valerio Manfredi

Schauspieler: Colin Firth (Aurelius) • Ben Kingsley (Ambrosinus / Merlin) • Aishwarya Rai Bachchan (Mira) • Peter Mullan (Odoacer) • Kevin McKidd (Wulfila) • John Hannah (Nestor) • Iain Glen (Orestes) • Thomas Brodie-Sangster (Romulus Augustus) • Rupert Friend (Demetrius) • Nonso Anozie (Batiatus) • Owen Teale (Vatrenus) • Alexander Siddig (Theodorus Andronikos)

Produktion: Tarak Ben Ammar • Martha De Laurentiis • Raffaella De Laurentiis
Szenenbild: Carmelo Agate
Kostümbild: Paolo Scalabrino
Maskenbild: Jana Carboni • Federico Carretti • Giannetto De Rossi • Lorella De Rossi • Mirella De Rossi • Anna De Santis • Beatrix Dollingerova • Alessandro Durante
Kamera: Marco Pontecorvo
Musik: Patrick Doyle
Schnitt: Simon Cozens

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Bild: Tobis

1 customer review

befriedigend
30.08.07
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