Die Reise zum Mittelpunkt der Erde

Kinoplakat Die Reise zum Mittelpunkt der Erde

Eine geschickte Idee hatten die Produzenten: Statt eine klassische Neuverfilmung zu produzieren, setzt die Handlung das bisherige Geschehen praktisch fort. Somit kann und muss sich dieser Film nicht an der Vorlage messen lassen.

Es gibt manchmal Situationen im Leben, in denen fragt man sich: Wie bin ich bloß in diese Sache hineingeschlittert? So ergeht es auch Trevor Anderson (Brendan Fraser) Professor für Geologie. Eben noch hatte er seinen dreizehnjährigen Neffen bei sich aufgenommen, war mit ihm nach Island geflogen, hatte eine knackige Bergführerin engagiert, einen Vulkan bestiegen, war verschüttet worden und nach einer Achterbahnfahrt in einer alten Mine plus nachfolgendem Sturz im Mittelpunkt der Erde gelandet.

In dieser gar nicht so misslichen Lage - immerhin scheint unter Tage eine Art Sonne, es gibt Sauerstoff und Trinkwasser, auch Flora und Fauna sind dem Bekannten sehr ähnlich - macht es Spaß, das Lager der Forscher zu erkunden, die bereits vor ihnen hier unten waren. Doch die alten Aufzeichnungen geben Anlass zur Sorge. Bei steigender seismischer Aktivität heizt sich der natürliche Kessel auf, den die Helden gerade erkunden, wie ein Backofen. Doch auch für dieses Problem ist rasch eine Lösung gefunden. Flugs bauen die Drei ein Floss und setzen über den unterirdischen Ozean. Selbst der Angriff der Piranhas endet in einem Riesenspaß, denn die angriffslustigen Fische springen aus dem Wasser und können wie beim Baseball mit einem Schläger vertrimmt werden. Etwas brenzliger gestaltet sich die Attacke der fiesen, riesigen Venusfliegenfallen. Doch zum Glück wachsen nur wenige Exemplare davon und Trevor darf die mit der Wurzel ausreißen oder per Kinnhaken verhauen.
Ein Glück auch, dass physikalische Gesetze im Erdinnern nicht gelten. Denn so kann Sean von einem schwebenden Magnetstein auf den nächsten hopsen. Auf der Erde wäre das Abstoßen von einem schwebenden oder schwimmenden Objekt unmöglich. Und es käme wohl auch kein Geologieprofessor auf die Idee, auf einem Geysir reiten zu wollen.

Kritik

Die Story ist einfach gestrickt und versucht die ungeschriebenen Gesetze des Abenteuerfilms zu erfüllen. Eine kleine Reisegruppe gerät in eine fremde Welt und erlebt fantastische Abenteuer. Zur Garnierung gibt es eine Lovestory. Das ist vonseiten des Drehbuchs einfallsarm aufbereitet. Die Reise ins Erdinnere ist keine Expedition, sondern eine Verkettung tragischer und lustiger Ereignisse. Für eine wirklich fantasievolle Umgebung oder beeindruckende Spezialeffekte fehlten entweder die Ideen oder das Geld oder beides.

Was Brendan Fraser in der Rolle des Professors bietet, hat mit Schauspielerei wenig zu tun. Vielmehr ist er eine Art Moderator, der fast pausenlos redet. Meist irgendetwas Belangloses oder eigenartige Erklärungen, die die seltsamen Umstände rechtfertigen sollen. So hat er selbst beim minutenlangen Fallen noch genug Atem, um zu sabbeln. Ich sehe das ein wenig mit Bedauern, weil Fraser durchaus überzeugend schauspielern kann.

Das Verkaufsargument dürfte das Zauberwort 3D sein. Die Optimierung dafür fällt sehr solide aus. Mal lugt ein Maßband in den Zuschauerraum, bunte Kugeln hüpfen herum oder Dinosaurierspucke tropft in 3D ins Publikum, dazu kommen die zu erwartenden Szenen wie fliegende beziehungsweise geworfene Gegenstände.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Journey to the Center of the Earth
Land: USA
Jahr: 2008
Laufzeit ca.: 92
Genre: 3DAbenteuerActionFamilieKomödie
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 05.03.2009
Heimkino: 05.02.2010

Regie: Eric Brevig
Drehbuch: Michael Weiss • Jennifer Flackett • Mark Levin

Schauspieler: Brendan Fraser (Trevor Anderson) • Josh Hutcherson (Sean Anderson) • Anita Briem (Hannah Ásgeirsson) • Seth Meyers (Professor Alan Kitzens) • Jean Michel Paré (Max Anderson) • Jane Wheeler (Elizabeth) • Frank Fontaine (Mann) • Giancarlo Caltabiano (Leonard) • Kaniehtiio Horn (Mädchen) • Garth Gilker (Sigurbjörn Ásgeirsson)

Produktion: Beau Flynn • Charlotte Huggins
Szenenbild: David Sandefur
Kostümbild: Mario Davignon
Maskenbild: Kathryn Casault
Kamera: Chuck Shuman
Musik: Andrew Lockington
Schnitt: Steven Rosenblum • Paul Martin Smith • Dirk Westervelt

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

befriedigend
05.03.09
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