Die Rotkäppchen-Verschwörung

Kinoplakat Rotkäppchen-Verschwörung

Die Neufassung des bekannten Märchens ist das komplette Gegenteil eines netten Kinderfilms und siedelt zwischen ausgeflipptem Humor und derben Scherzen. Cineasten sollten Sinn für Ausgefallenes mitbringen, dann klappt es auch mit diesem eigenartigen Kriminalfall.

Es war einmal. Nein, so war es nicht. Es war zwar so, dass Rotkäppchen die Nase von Dasein als Lieferantin für ihre Großmutter voll hatte. Eine mysteriöse Pleite die Läden der Gegend befiel und das Mädchen von einem bösen Wolf verfolgt wurde. Doch es war nicht so, dass der böse Wolf die Großmutter fressen wollte und im letzten Moment vom Holzfäller davon abgehalten wurde. Es war vielmehr so, dass der Ermittler Nicky Flippers Licht ins Dunkel brachte, denn in Wahrheit war alles anders.

Kritik

Die Idee ein Märchen anders zu erzählen oder zu deuten ist nicht neu. Gerne werden bekannte Stoffe so richtig durch den Kakao gezogen. "Die Rotkäppchen-Verschwörung" geht aufs Ganze und lässt es so richtig krachen, indem der Film überzieht und überdreht. Das Problem ist nur, dass der Film damit steht und fällt, ob man als Zuschauer diesen spezifischen, derben Humor schätzt, denn es wird nicht jedermanns Sache sein, was die Handlung auffährt: Ein jodelnder Schnitzelverkäufer in Lederhosen mag für manche komisch sein. Ein singendes Dickhornschaf kann zur Belastung werden oder zu Lachsalven hinreißen. Eine Oma als Extremsportlerin und Rotkäppchen als Kampfsportlerin ... das ist nicht zwangsläufig neu und / oder lustig. Ehrlich gesagt, ist das überdrehte Theater eine Herausforderung - nicht zuletzt deshalb, weil Rotkäppchen im englischen Original mit einer penetrant durchdringenden Stimme spricht.
Zudem finde ich das Formale eigenwillig. Es beginnt wie ein ganz normaler Krimi. Auf die Einführung der Personen folgt das Verbrechen und der Ermittler tritt auf. Er hört sich die Aussagen aller Beteiligten an (und sollte später erklären, wie es wirklich war). Doch hier erfolgt der Bruch, denn der Ermittler erzählt nicht, wie es wirklich war, sondern alle Beteiligten haben die Wahrheit gesagt und machen gemeinsam machen den Verbrecher dingfest.
Technisch gesehen ist der Film kein Höhepunkt. An der Animation hat man sich nach einiger Zeit sattgesehen, weil sie stets dieselben Bewegungsabläufe wiederholt und gemessen an aktuellen Großproduktionen veraltet wirkt.

Fazit
Den Mangel an Budget kann man einer kleinen Produktion nachsehen. Leider geht er mit einem Mangel an frischen Ideen einher. Wer aber Wiederholungen nicht scheut und es derb mag, der hat an der abgedrehten Verfilmung des bekannten Stoffes sicherlich seine Freude.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Hoodwinked!
Land: USA
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 81
Genre: AnimationKrimi
Verleih: Kinowelt
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 27.12.2006

Regie: Cory Edwards • Todd Edwards
Drehbuch: Cory Edwards • Todd Edwards • Tony Leech

Produktion: Maurice Kanbar • David Lovegren • Sue Bea Montgomery • Preston Stutzman
Musik: John Mark Painter • Kristin Wilkinson
Schnitt: Tony Leech

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Bild: Kinowelt

1 customer review

befriedigend
21.12.06
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