Guess Who

Kinoplakat Guess Who

Das erste Zusammen-Treffen zwischen Schwiegereltern und -Kindern bildet die Grundlage leichter Unterhaltung. In dieser Komödie ist der zukünftige Schwiegersohn nicht nur, nicht gut genug - er hat auch die falsche Hautfarbe!

Percy Jones (Bernie Mac) hat es geschafft. Er ist Abteilungsleiter einer kleinen Bank. Seinen Angestellten gegenüber spricht er vom zukünftigen Schwiegersohn in den höchsten Tönen. Ein Farbiger wie aus dem Bilderbuch. Was Percy nicht ahnt, seine Tochter hat sich einen Weißen geangelt. Der ist bleich wie Milch und hat überdies gerade seinen Job hingeworfen. Zwar aus hehren Gründen, doch Theresa (Zoe Saldana) konnte er das noch nicht erzählen, weil - sagen wir - der richtige Moment nicht da war. Peinlich nur, dass die Zwei am kommenden Wochenende Theresas Eltern ihre Heiratsabsichten unterbreiten wollen. Die haben bislang keinen blassen Schimmer davon, dass ihr zukünftiger Schwiegersohn aus der Reihe tanzt. So verwechseln sie bei der Ankunft erst einmal Taxifahrer und Schwiegersohn. Dann findet der zukünftige Schwiegervater vor der Tochter heraus, dass Simon (Ashton Kutcher) arbeitslos ist. Der wiederum entdeckt, dass Percy seine Liebesgedichte gar nicht selbst schreibt. Jede Menge Zündstoff ... und die Explosion lässt nicht lange auf sich warten.

Kritik

Romantische Komödien produziert Hollywood mit links - so scheint es. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass das Thema Zweisamkeit ebenso unerschöpflich wie dankbar ist. Der Film "Guess Who" ist einer der leichten Vertreter des Genres. Er verkürzt nicht nur den Titel des Originals; auch der Inhalt dürfte arg gekürzt und dem Geschmack der Zeit angepasst worden sein. Genau kann ich es nicht sagen, denn die Vorlage "Guess who's coming to Dinner" habe ich nicht gesehen. Wie auch immer. Unter der Regie von Kevin Rodney Sullivan ("Barbershop 2") entstand eine lockere Screwball Comedy, die in erster Linie auf vornehmlich alberne Situationskomik und viele Dialoge setzt. Dass Ashton Kutcher dabei neben Bernie Mac nicht völlig zum Stichwortgeber degradiert, muss man einem ausdrucksarmen Mimen wie Ashton Kutcher anrechnen. Allerdings bleibt er nicht der Weiße, sondern der Blasse. Bernie Mac wiederum gibt eine ähnliche Vorstellung wie in "Bad Santa". Der Komiker ist davon überzeugt, dass seine Blicke irrsinnig komisch sind.
Die Handlung ist soweit ganz witzig, kämpft allerdings wiederholt mit Längen und bietet allerhand jungen Humor. So schläft der zukünftige Schwiegervater im selben Bett mit dem Schwiegersohn in spe, damit der der Tochter nachts nichts tun, was sie die beiden in ihrer eigenen Wohnung jederzeit tun können. Dieser sich an sich bereits strapazierte Witz wird dadurch noch überspitzt, dass Bernie Mac Ashton Kutcher im Schlaf ganz fest umarmt - und das, obwohl er felsenfest behauptet, ihn nicht leiden zu können.

Die zugrunde liegende Idee, nämlich, dass dem Papa kein Schwiegersohn gut genug ist, und ein Weißer schon gar nicht in die Tüte kommt, spielt schon bald nur noch eine untergeordnete Rolle. Auf Dauer wird der Film zu einem Duell Jungspund gegen gesetzten Familienvater. Der Weiße darf rassistische Witze reißen, über die die Verulkten anfangs noch lachen, doch dann schlägt die Stimmung um. Das war natürlich von vornherein abzusehen. Genauso wie, dass der strenge Patron in dem Augenblick ins Zimmer gestiefelt kommt, in dem Ashton aus Albernheit Unterwäsche seiner Freundin trägt. Des Weiteren kommt es zu einem aufgesetzten Bruch zwischen den Geschlechtern. Die Frauen verlassen mit fliegenden Fahnen das Haus und sind eingeschnappt. Ein idealer Zeitpunkt, damit die Männer sich verbrüdern können und Freundschaft schließen ... 

Fazit
"Guess Who" ist keine sonderlich gut gelungene Screwball Comedy. Dafür setzt die Handlung zu sehr auf Gerede und schafft es nicht, deutliche Längen zu vermeiden. Die Darsteller sind durch die Bank sympathisch und schlagen sich besser als zu erwarten war - das Ergebnis ist allerdings nur für Fans von Bernie Mac oder Ashton Kutcher empfehlenswert. Thematisch ähnlich sind: "Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich" und "Das Schwiegermonster".
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Alternativtitel: Guess Who - Meine Tochter kriegst du nicht!
Land: USA
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 100
Genre: Komödie
Verleih: Kinowelt
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 15.09.2005
Heimkino: 07.04.2006

Regie: Kevin Rodney Sullivan
Drehbuch: David Ronn

Schauspieler: Bernie Mac (Percy Jones) • Ashton Kutcher (Simon Green) • Zoe Saldana (Theresa Jones) • Judith Scott (Marilyn Jones) • Hal Williams (Howard Jones) • Kellee Stewart (Keisha Jones) • Robert Curtis Brown (Dante) • RonReaco Lee (Reggie) • Paula Newsome (Darlene) • Phil Reeves (Fred) • Sherri Shepherd (Sydney)

Produktion: Jason Goldberg • Erwin Stoff • Jenno Topping
Szenenbild: Paul Peters
Kostümbild: Judy L. Ruskin
Maskenbild: Carme Tenuta
Kamera: Karl Walter Lindenlaub
Musik: John Murphy
Schnitt: Paul Seydor

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Bild: Kinowelt

1 customer review

befriedigend
15.09.05
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