Fantastic Movie

Kinoplakat Fantastic Movie

Der Film möchte eine Parodie auf Fantasy-Blockbuster sein. "Fantastic Movie" beginnt mit vier Waisenkindern, die der Kindheit längst entwachsen sind, und durch seltsame Umstände an ein "Golden Ticket" kommen, das ihnen den Besuch einer geheimnisvollen Schokoladenfabrik ermöglicht. Doch der durchgeknallte Besitzer entpuppt sich rasch als Psychopath, denn er verwendet für seine fantastischen Süßigkeiten menschliche Zutaten.

So werden die Nüsse gewonnen, indem man einem der männlichen Besucher einen Hammer zwischen die Beine rammt. Menschliche Zähne wandern ins Popcorn und die sauren Köpfe werden tatsächlich aus Köpfen hergestellt ... Trotz verschlossener Türen gelingt dem Quartett die Flucht in einen seltsamen Raum. Dort geraten sie in Streit und verprügeln sich gegenseitig.

Weiter geht die Reise über einen alten Kleiderschrank, der die reale Welt mit dem Zauberreich Gnarnia verbindet, das momentan die weiße Hure regiert. (Was für ein Schenkelklopfer: Aus der Hexe (Witch) die Hure (Bitch) zu machen). Hier trennen sich die Wege der vier Helden zunächst. Lucy (Jayma Mays) hat das Glück den netten, schwulen Faun Mr. Tumnus (Héctor Jiménez) zu treffen, dessen Freund der ebenfalls schwule Biber ist. So gelangt Lucy an die Hintergrundinformationen über das Königreich.
Derweil fällt Edward (Kal Penn) auf die weiße Hure (Jennifer Coolidge) herein. Er ist sofort von deren zwei unübersehbar großen Talenten fasziniert und augenblicklich bereit, die Kameraden für ein Schäferstündchen zu verraten. Doch es kommt anders als gedacht, denn Peter (Adam Campbell), Susan (Faune A. Chambers) und Lucy erklären der weißen Hure den Kampf. Dabei nehmen sie nicht nur die Nachhilfestunden eines gewissen Harry Plotters in Anspruch, sondern werden sogar vom rechtmäßigen Herrscher von Gnarnia, einem notgeilen Löwenmenschen, unterstützt. Die finale Schlacht beginnt bitter, denn die vier Helden stehen allein auf weiter Flur der Armee der weißen Hure gegenüber. Die haucht gleich drei der vier Möchtegern-Helden das Lebenslicht aus - aber jetzt mutiert Peter vom Zero to Hero. 

Kritik

"Fantastic Movie" stammt aus der Feder der Drehbuchautoren Jason Friedberg und Aaron Seltzer, die durch die "Scary Movie"-Reihe bekannt sind. Die Drehbuchautoren hatten sich mit ihrem vorletzten Werk, dem "Date Movie", nicht gerade mit Ruhm bekleckert. So stand die Frage im Raum, wohin ihr jüngstes Werk tendiert? Leider setzen sie ihre Linie fort: Die Handlung wirkt holperig, es fehlt ein roter Faden und die Witze haben entweder einen ellenlangen Bart oder sind olle Kamellen.

Statt einige wenige Filme herauszupicken und diese dann gekonnt durch den Kakao zu ziehen, springt die Handlung anfangs von einem Film zum nächsten. Sie beginnt mit einer knappen Parodie auf den "Da Vinci Code", verulkt eine Szene aus "Nacho Libre", nimmt Anleihen bei "Snakes on a Plane" und den "X-Men". Der Besuch bei "Charlie und der Schokoladenfabrik" fällt ebenfalls derartig kurz aus, dass sich der Eindruck aufdrängt, den Gagschreibern fiel pro Film nicht genug Witziges ein, weshalb sie ständig springen und jeweils laue Gags auf die ursprüngliche Handlung pfropfen. So ist der bebrillte Zauberlehrling (eine entfernte Ähnlichkeit mit Harry Potter besteht) alt geworden und lüstern. Er wirft sich einen Mantel über, der ihn unsichtbar machen soll, bleibt aber sichtbar, und fasst dann einer Frau an die Brüste. Auf diesem Niveau siedelt auch die Idee, dass Peter nicht nur seinen Namen in den Schnee pinkelt, sondern gleich ein Sudoku. Noch eins drauf setzt dann die Szene, in der die vier Helden alt geworden sind und gemeinsam im Stehen in den Schnee pinkeln (also auch die zwei Frauen). Misslungen ist auch der Running Gag, dass Lucy unmotiviert die anderen Waisen schlägt oder einem Mann zwischen die Beine tritt. Nun. Humor ist sicherlich Geschmacksache und auf mich wirkt "Fantastic Movie" befremdlich.

Fazit
In erster Linie will der Film eine Parodie auf Fantasy-Blockbuster sein. Doch in das Konzept passen Filme wie "natürlich blond", "Harold und Kuma", "Scarface" und "American Pie" nicht hinein (um nur Beispiele zu nennen). Zudem ist es der Handlung abträglich, dass sie nicht nur aktuelle Filme parodiert, sondern selbst 20 Jahre altes Material und auch kleine, weniger bekannte Produktionen. Deshalb werden nur Zuschauer, die regelmäßig ins Kino gehen, alle Anspielungen verstehen. Alles in allem ist "Fantastic Movie" eine schlecht gemachte Mischung aus alten Gags, Sexwitzen, misslungenen Filmparodien und Hip-Hop-Videos. Gut, ich habe über die eine oder andere Szene lachen können, doch den Gang ins Kino lohnt dieser Film meiner Meinung nach nicht.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 20 %


Original Filmtitel: Epic Movie
Land: USA
Jahr: 2006
Laufzeit ca.: 86
Genre: AbenteuerKomödieParodie
Verleih: Kinowelt
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 05.04.2007
Heimkino: 30.11.2007

Regie: Jason FriedbergAaron Seltzer
Drehbuch: Jason FriedbergAaron Seltzer

Schauspieler: Kal Penn (Edward) • Adam Campbell (Peter Pervertsky) • Jennifer Coolidge (White Bitch) • Jayma Mays (Lucy) • Faune Chambers (Susan Pervertsky) • Crispin Glover (Willy Wonka) • Tony Cox (Bink) • Héctor Jiménez (Mr. Tumnus) • Darrell Hammond (Captain Jack Swallows) • Carmen Electra (Mystique) • Fred Willard (Aslo) • David Carradine (Museums Kurator) • Kevin McDonald (Harry Plotter) • George Alvarez (Ron Weasley) • Crista Flanagan (Hermione Granger)

Produktion: Paul Schiff
Szenenbild: William Elliott
Kostümbild: Frank Helmer
Maskenbild: Douglas Noe
Kamera: Shawn Maurer
Musik: Edward Shearmur
Schnitt: Peck Prior

Anzeige

Kinoplakat Fantastic Movie Film kaufen bei Amazon.de
Als Amazon-Partner verdient Moviewolf.de an qualifizierten Verkäufen.

Bild: Kinowelt

1 customer review

mangelhaft
05.04.07
Show more
Loading...
Wir benutzen Cookies
Wir nutzen Cookies und Skripte. Durch "Akzeptieren" stimmst Du der Verwendung zu. Durch "Ablehnen" stimmst Du nicht zu und es kann zu Dysfunktionen kommen.