Sechs junge Menschen, kurz über die Zwanzig, stehen an einem Wendepunkt im Leben. Existenzgründung, Beziehung, Heirat - in diesem Alter werden viele Grundsteine gelegt. Da die Sechs einen Freundeskreis bilden, sind ihre Schicksale eng miteinander verknüpft.

Torge (David Rott) ist ein Frauentyp, was er weiß und ausnutzt. Sein Arbeitskollege und Freund Micha (Hanno Koffler) hat derzeit weniger Glück und bekommt bei seinem Heiratsantrag einen Korb; seine Freundin Lisa (Mira Bartuschek) lehnt dankend ab. Sie ist geradeheraus und steht mit beiden Beinen im Leben, betreibt ihr eigenes Geschäft, pflegt die geistig verwirrte Großmutter und füttert ihren nichtsnutzigen Vater (Herbert Knaup) durch, der nichts Besseres zu tun hat, als ihre Freundinnen anzubaggern.
Als Torge von einem Baugerüst fällt, muss sein Bein amputiert werden. Torge kann die neue Situation nicht verarbeiten. Wird er jemals wieder Arbeit finden? Werden ihn die Frauen noch akzeptieren? Für die Clique steht fest, er ist nicht mehr der Alte. Doch Torge schlägt auf alle helfenden Hände und versteckt sich hinter Zynismus. Er folgt dem eingeschlagenen Weg bis zur Bruchlandung - die mit Pauken und Trompeten daherkommt. Torge reißt seine Freunde mit hinab - doch noch ist nicht aller Tage Abend und es folgt ein kurios, witzig spritziges Ende.

Kritik

"Ganz und gar" erlaubt sich einige Schwächen im Drehbuch. Dass Hanno Torge zum richtigen Zeitpunkt verrät ist absehbar, ebenso rechnet man damit, dass Lisas Großmutter sterben wird. Die guten Darsteller machen die Scharten des Drehbuchs wieder wett - ihre Spielfreude und die unverbrauchten Gesichter reißen das Ruder herum. Der Film hat einen schwierigen Plot zum Dreh- und Angelpunkt genommen, trotzdem ist er ein erfrischendes Werk geworden - ein Sommer-Film.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %

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Bild: Constantin Film