Get out

Kinoplakat Get out

Rose und Chris sind frisch verliebt und es ist Zeit, dass er seine zukünftigen Schwiegereltern kennenlernt findet sie. Chris' bester Freund Rod hat dazu eine klare Meinung: Tu es nicht, denn die Weißen sind alle Rassisten. Und obwohl Chris nicht ganz wohl zumute ist, bricht er mit seiner Freundin auf.

Deren Eltern sind um gute Stimmung bemüht. Auch wenn hier und da so etwas wie Rassismus aufflackert. Weshalb Chris der Ausflug doch nicht ganz geheuer ist, kann er nicht erklären. Die Tatsache, dass die Angestellten schwarz sind, kann es nicht sein. Im Gegensatz zum Zuschauer bemerkt Chris die kleinen Unstimmigkeiten nicht. Selbst als seine zukünftige Schwiegermutter ihn gegen seinen Will hypnotisiert, schöpft er noch keinen Verdacht. Er macht gute Miene zum bösen Spiel, auch als am folgenden Tag eine Schar weißer Besucher herbeiströmt. Bis auf einen gelingt es keinem von ihnen fiese Spitzen zurückzuhalten. Chris versucht Kontakt zu dem einzigen Afro-Amerikaner unter ihnen aufzunehmen, doch der bügelt ihn ab. Ebenso wenig gelingt es ihm mit den schwarzen Angestellten ein vernünftiges Gespräch zu kommen. Dann macht Chris eine erschütternde Entdeckung und möchte panisch fliehen, doch die Falle ist bereits zugeschnappt.

Kritik

"Get Out" nutzt einen ähnlichen Plot wie "Der verbotene Schlüssel" und "Self/less: Der Fremde in mir". Er vermischt das Thema mit Rassismus - was den Stoff delikat macht. Ohne den Plot zu verraten; ich verstehe die Begründung letztendlich nicht. Der Versuch nach beiden Seiten auszuteilen, gelingt nicht gut. Zunächst sind die Weißen rassistisch, indem sie beliebte Vorurteile bemühen. Die Darbietung reicht vom Afroamerikaner als dem besseren Liebhaber bis hin zum erfolgreichen Sportler. Im Verlauf der Handlung bekommen sie einen zweiten Sinn, doch im ersten Moment sind sie platt. Auf der anderen Seite weiß auch Rod jede Menge Vorurteile zu verbreiten, die Schwarze gegenüber Weißen haben. Arg bemüht sind solche Momente wie der, in dem Obama als bester Präsident bezeichnet wird.

Die Handlung setzt zunächst auf Ungewissheit und Spannung. Mehr als eine Stunde dauert die Vorgeschichte, der eine kurze Horrorsequenz folgt. Alles in allem ist "Get Out" mehr Spannung als Horror. Wobei der Film mit dem Aufbau der Ungewissheit steht und fällt. Ich habe von Anfang richtig vermutet, worin Roses Rolle besteht (ohne zu ahnen, worin das Ganze mündet). Somit fällt für mich der Spannungsanteil flach. In der Folge überrascht es mich nicht, wenn das Böse seine Maske fallen lässt und es bereichert den Film kaum. Der dann folgende Showdown ist mir zu schnell vollzogen. Die Dramaturgie, mit der der Film steht und fällt, beeindruckt mich nicht. Außerdem überzeugt mich die Gewichtung der Handlungselemente nicht. Alles in allem gibt mir die Story wenig.

Ansonsten ist "Get Out" handwerklich solide. Die Darstellung der Augenblicke, in denen die Armitages aus ihren Rollen fallen sind mir zu deutlich inszeniert. Sie folgen dem ungeschriebenen Gesetz, dass der Zuschauer stets mehr weiß als die Figuren des Films. Doch Chris tappt sehenden Auges in die Falle. Nachdem er die Fotos entdeckt und gesichtet hat, müsste auch er 1 und 1 zusammenzählen können. Stattdessen handelt er stupide. Selbst auf der Flucht hat er nichts dazugelernt. Erst fragt er ausgerechnet Rose nach den Autoschlüsseln (nachdem er sie auf den Fotos gesehen hat) und nimmt später Georgina im Auto mit, ohne zu bedenken, dass sie, seiner Einschätzung nach, verrückt ist.

Einer logischen Betrachtung hält der Film nicht stand. Da verschwinden junge, farbige Männer. Und es fällt niemandem auf, dass alle zuvor ein Date mit Rose hatten? Und wenn sie wieder auftauchen, dann begegnen sie nie jemandem der sie kennt? Niemand stellt Fragen? Watte im Ohr ist nie hundertprozentig schalldicht. Und woher hat Chris' Kumpel das Polizeiauto?
Gut gemacht ist der Umstand, dass einige Szenen erst im Nachhinein eine Bedeutung bekommen oder eine andere Gewichtung. Wie etwa dass das Bingo.

Fazit
"Get out" ist mir als Spannungsfilm zu schwach und bietet als Horrorfilm zu wenig Horror.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Land: USA
Jahr: 2017
Laufzeit ca.: 104
Genre: HorrorSpannung
Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 04.05.2017
Heimkino: 07.09.2017

Regie: Jordan Peele
Drehbuch: Jordan Peele

Schauspieler: Daniel Kaluuya (Chris Washington) • Allison Williams (Rose Armitage) • Catherine Keener (Missy Armitage) • Bradley Whitford (Dean Armitage) • Caleb Landry Jones (Jeremy Armitage) • Marcus Henderson (Walter) • Betty Gabriel (Georgina) • Lakeith Stanfield (Andrew Logan King) • Stephen Root (Jim Hudson) • Lil Rel Howery (Rod Williams) • Ashley LeConte Campbell (Lisa Deets) • John Wilmot (Gordon Greene) • Caren L. Larkey (Emily Greene) • Julie Ann Doan (April Dray) • Rutherford Cravens (Parker Dray)

Produktion: Sean Mckittrick • Jason Blum • Edward H. Hamm Jr • Jordan Peele
Szenenbild: Rusty Smith
Kostümbild: Nadine Haders
Maskenbild: Remi Savva
Kamera: Toby Oliver
Musik: Michael Abel
Schnitt: Gregory Plotkin

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{joomplucat:244 limit=3|columns=3}Bilder: Universal Pictures International

1 customer review

befriedigend
04.05.17
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