Hannes

Kinoplakat Hannes

Als Hannes ins Koma fällt, geben die Freunde und Verwandten Moritz die Schuld. Schließlich war es sein Motorrad mit dem Hannes verunglückt ist. Doch ist es so einfach? Moritz kämpft um das Leben seines Freundes und hält Rückschau auf die Vergangenheit.

Moritz und Hannes sind Freunde von Kindesbeinen an und es gewohnt, alles immer gemeinsam zu machen. Doch in der letzten Zeit ist Hannes unzufrieden mit Moritz, weil der den Antrieb verloren hat. Während Hannes an ihrem Ziel festhält und Geld für den Urlaub in Südamerika spart, lebt Moritz ohne Ziel. Erst als Hannes bei einem Unfall schwer verletzt wird und ins Koma fällt, versteht Moritz den Weckruf. Er hält Rückschau auf das bisherige Leben, seine Freundschaft zu Hannes und beginnt damit, dem eigenen Leben eine Richtung zu geben.

Kritik

Die Freundschaft zwischen zwei jungen Männern bildet den Kern der Tragikomödie, die beständig zwischen Hochs und Tiefs schwankt. Das ist stimmig und nicht immer einfach anzusehen, wenn Freude und Trauer einander beständig abwechseln. Gleiches gilt für Enge und Weite sowie Tempo und Bremsen. Die behandelten Themen passen gut in einen Film über zwei Jugendliche: Jugendlicher Sturm und Drang. Sex mit einer älteren Frau. Ziellosigkeit und Selbstfindung. Schön anzusehen auch, wenn Moritz den Job von Hannes übernimmt und ein Pflegeheim aufmischt.

Die intensive Beziehung der zwei Freunde wird von den Jungdarstellern sehenswert verkörpert. Auch die typischen Rituale und Verhaltensweisen (in einer Männerfreundschaft) sind glaubwürdig. Nach dem Unfall spricht beispielsweise spricht Hannes' Vater nicht mehr mit Moritz, dem er die Schuld am Unfall gibt. Erst als er Trauer und Schmerz zu verarbeiten beginnt, gibt er Moritz durch seine Handlungen zu verstehen, dass er am Verzeihen arbeitet.
Auch die restlichen Figuren wirken gut gezeichnet. Mutter Oberin etwa hat mütterliche Züge, ohne ihre Gedankenwelt und Moralvorstellungen zu verlassen. Einige Szenen sind überzogen, etwa Moritz als Heilsbringer. Oder der Arzt als Tröster. Das Ende ist das einzig denkbare – so herb es auch ist. Die Bildsprache ist gelungen, streckenweise etwas zu sehr Bilderbuch-Romantik.

Fazit
"Hannes" ist keine leichte Kost. Eine Tragikomödie mit Ecken und Kanten und Schwächen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 80 %


Land: Deutschland
Jahr: 2019
Laufzeit ca.: 91
Genre: Tragikomödie
Verleih: Studiocanal
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 25.11.2021

Regie: Hans Steinbichler
Drehbuch: Dominikus Steinbichler
Literaturvorlage: Rita Falk

Schauspieler: Leonard Scheicher (Moritz) • Johannes Nussbaum (Hannes) • Lisa Vicari (Nele) • Heiner Lauterbach (Dr. Klaus) • Hannelore Elsner (Frau Stemmerle) • Jeanette Hainn (Verena) • Gabriela Maria Schmeide (Schwester Walrika) • Verena Altenberger (Dr. Redlich) • Sabrina Amali (Italienerin) • Michael Kranz (Florian) • Klaus Steinbacher (Kalle) • Peter Weiß (Herr Stemmerle) • Markus Böker (Richard) • Roland Schreglmann (Brenninger) • Anna Platen (Nadine)

Produktion: Nils Dünker
Szenenbild: Heike Lange
Kostümbild: Caroline Sattler
Maskenbild: Sonja Brandtner • Tanja Holznagel • Anette Keiser
Kamera: Christian Marohl
Musik: Arne Schumann • Josef Bach
Schnitt: Wolfgang Weigl

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Bild: Studiocanal

1 customer review

gut
25.11.21
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