John Rambo

Kinoplakat John Rambo

Sylvester Stallone als Rambo ist einer jener alten Haudegen, die chronisch schlechte Laune haben. Insbesondere dann, wenn man sie an ihre Vergangenheit erinnert. Noch schlimmer kann es nur kommen, wenn eine Gruppe Amerikaner ihn bittet, sie in den Dschungel zu begleiten.

Angesichts der Tatsache, dass der erste Rambo-Film bereits 1982 entstand, könnte man nostalgisch werden, wenn im Jahr 2008 John Rambo (Sylvester Stallone) erneut für Action sorgt. Stallone ist Jahrgang 1946 und im realen Leben nicht mehr der Jüngste. Doch für Wehmut und Nostalgie hat der ewige Elitesoldat keinen Platz in seinem Herzen. Auch im Film ist er gealtert und hat sich in ein kleines Dschungeldorf im Norden Thailands zurückgezogen und von seiner Vergangenheit die Nase voll. Trotzdem ist er der Beste, wenn es um das Befahren des Flusses geht. Deshalb bittet ihn eine kleine Gruppe amerikanischer Missionare und Ärzte, sie ins Krisengebiet nach Myanmar zu bringen. Natürlich lehnt der wortkarge Rambo zunächst ab, lässt sich aber von Sarah (Julie Benz) überreden. Doch kaum sind die Amerikaner im Dschungel angekommen und haben ihre ersten Wohltaten vollbracht, schlägt der Bürgerkrieg über ihren Köpfen zusammen und sie werden gefangen genommen. Kurze Zeit später wird eine Söldnertruppe bei Rambo vorstellig. Sie sind gekommen, die Gefangenen zu befreien. Rambo soll sie mit seinem Schiff in den Urwald bringen - und heile wieder hinaus. Doch wie nicht anders zu erwarten, muss er nicht nur die Gefangenen befreien, sondern auch den Söldnern ihre Ärsche retten, denn die Großmäuler haben alleine keine Chance.

Kritik

Der Film "John Rambo" ist nach einem so einfachen wie erfolgreichen Muster aufgebaut. Eine Gruppe Amerikaner betritt den Regenwald. Sie trifft den Haudegen, der sie eigentlich nur begleiten sollte und ihnen dann später das Leben rettet. So funktioniert auch die vorhersehbare Handlung dieses Films. Der Fokus liegt wieder auf dem Einzelkämpfer, der ohne Satellitennavigation und moderne Kampftechnik gegen die Übermacht gewinnt. Da der Hauptdarsteller nicht mehr der Jüngste ist, verlegt man seine Rolle auf die des wortkargen, überaus markigen Mannes. Zu Anfang bellt Stallone mehr als dass er spricht (im englischen Original). Später hat er dann seine Stimme wiedergefunden. Doch die gesamte Zeit über bleibt sein Gesichtsausdruck eine Mischung aus Abscheu und Genervtheit. Zur Action trägt Stallone selbst nur wenig bei. Er rennt mal einige Minuten durch den Urwald und springt über ein mickriges Hindernis, aber für Action sorgen vielmehr schnelle Schnitte und nicht zuletzt jede Menge Waffen. In Nahaufnahme werden Menschen durchschossen, verstümmelt, Körperteile abgetrennt oder Köpfe weggeschossen.

Für Zartbesaitete ist der Film also nichts. Ebenso wenig sollte der Cineast eine tiefschürfende oder logische Handlung erwarten. So werden beispielsweise Fährtensuchhunde willkürlich im Urwald ausgesetzt und nehmen sofort die Fährte auf (die also genau dort zu finden ist). Auch kann der christlich, patriotische Unterton sauer aufstoßen. Die Missionare handeln zwar überaus naiv - aber aus Nächstenliebe. Am Ende kehrt Rambo, der ewige Soldat, dann endlich nach Hause zurück - und das ist selbstredend das Idyll des amerikanischen Traums. Die verquere Logik, dass es gutes und schlechtes Töten gibt, will ich nur kurz beleuchten. Gutes Töten ist, wenn die Guten töten. Schlechtes Töten ist, wenn die Bösen töten.

Fazit
"John Rambo" erfindet das Genre nicht neu. Er ist auf Unterhaltung in der Form von konsequenter Action ausgelegt. Die Optik erinnert wohl nicht zufällig des Öfteren stark an Computerspiele. Wer Action erwartet, der wird auf seine Kosten kommen. Dass der Film keine Jugendfreigabe hat, dient als Verkaufsargument.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2008
Laufzeit ca.: 90
Genre: AbenteuerActionKrieg
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 18 Jahren

Kinostart: 14.02.2008
Heimkino: 27.06.2008

Regie: Sylvester Stallone
Drehbuch: Sylvester Stallone • Art Monterastelli

Schauspieler: Sylvester Stallone (John Rambo) • Julie Benz (Sarah) • Matthew Marsden (Junge) • Graham McTavish (Lewis) • Reynaldo Gallegos (Diaz) • Jake La Botz (Reese) • Tim Kang (En-Joo) • Maung Maung Khin (Tint) • Paul Schulze (Michael Burnett) • Cameron Pearson (Missionar) • Thomas Peterson (Missionar) • Tony Skarberg (Missionar)

Produktion: Avi Lerner • Kevin King Templeton • John Thompson
Szenenbild: Franco-Giacomo Carbone
Kostümbild: Lizz Wolf
Maskenbild: Scott H. Eddo
Kamera: Glen MacPherson
Musik: Brian Tyler
Schnitt: Sean Albertson

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

befriedigend
14.02.08
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