Pathfinder - Fährte des Kriegers

Kinoplakat Pathfinder Fährte des Kriegers

Die Geschichte eines Mannes, der zwar als Wikinger geboren wurde, aber als Indianer aufwuchs und sich eines Tages entscheiden muss, ob in seiner Brust das Herz des Kriegers oder des Friedliebenden schlägt. Erschwerend kommt hinzu, dass von seiner Entscheidung für die eine oder andere Seite, das Schicksal einer ganzen Nation abhängt.

"Pathfinder – Fährte des Kriegers" spielt 500 Jahre vor Kolumbus. Die Wikinger scheitern bei ihrem Versuch, den Kontinent Amerika zu erobern. Der einzige Überlebende des fruchtlosen Eroberungsfeldzuges ist ein Junge, der von den Indianern adoptiert und als einer der ihren aufgezogen wird.

Fünfzehn Jahre später ist Ghost (Karl Urban) zu einem stattlichen Krieger herangewachsen. Er lebt und denkt wie ein Indianer, obwohl er noch nicht völlig in ihren Reihen akzeptiert wird. Der Häuptling ahnt, dass er seinen Platz noch nicht gefunden hat, denn noch toben die Dämonen der Vergangenheit in seiner Brust. Und die brechen aus, als die Wikinger das Land erneut überfallen. Jetzt muss Ghost beweisen, ob Blut tatsächlich dicker als Wasser ist. Denn er muss sich für sein Volk oder für seine Ahnen entscheiden. Es folgt eine ebenso lange wie erbitterte Schlacht, die viele Opfer auf beiden Seiten fordert.

Kritik

Der Film "Pathfinder - Fährte des Kriegers" erzählt die Geschichte eines Mannes, der seine Wurzeln sucht. Als Adoptivsohn bei Indianern aufgewachsen, hat er ihre Kultur verinnerlicht, doch es fließt das Blut der Wikinger in seinen Adern. Das bedeutet in der Sprache des Filmes, er muss sich für den friedlichen Pfad des indianischen Lebens entscheiden, oder für die "Fährte des Kriegers". Das klingt zunächst spannend, doch bei näherer Betrachtung fragwürdig, weil es voraussetzt, dass die Indianer ein friedliebendes Volk waren und die Wikinger geborene Kämpfer. Für einen Action-Film wäre eine solche Vereinfachung zu akzeptieren – vorausgesetzt er böte Action und Spannung. Doch in dieser Hinsicht funktioniert der Film nicht. Es kommt wenig Spannung auf. Die Actionszenen sind rar und so sauber und kurz geschnitten, dass Actionfans kaum auf ihre Kosten kommen. Außerdem fehlt die Möglichkeit mitzufiebern. Die Indianer lernst du viel zu wenig kennen. Karl Urban als Ghost bleibt farblos und wirkt als Hauptrolle fraglich. In der Liebesgeschichte zwischen ihm und der schönen Indianerin fliegen keine Funken.
Auch mit den bösen Wikingern kann man nicht mitfiebern, denn die verstecken ihre Gesichter hinter gigantischen Helmen und Rüstungen, sodass ihre Gesichter nicht zu erkennen sind und man nie weiß, wer eigentlich wer ist.

Weiterhin stören die vielen Ungereimtheiten der Handlung. Das beginnt bereits mit der Eröffnungsszene. Es ist Winter, eine Indianerin hat Feuerholz gesammelt und entdeckt ein gekentertes Wikingerschiff. Wie das Schiff, das nicht aussieht wie ein Flachboot der Wikinger, in den Flussarm geriet, verrät der Film nicht. Die Indianerin watet also durch eisiges Flusswasser, taucht völlig darin unter und rettet ein Kind, das etwa sechs bis acht Jahre alt ist. Dabei bekommt sie keine Erkältung. Wieso das Kind als einziger Mensch überlebte erklärt der Film nicht.

Schnitt. Fünfzehn Jahre sind vergangen, jetzt wird der etwa 20 bis 23-jährige Ghost von Karl Urban gespielt. Der ist Jahrgang 1972 und war während des Drehs im Jahr 2005 mindestens 10 Jahre älter als seine Rolle und sieht im Film auch nicht wie Anfang 20 aus. Die nächste Auffälligkeit: Damit man sein gelungenes Bodybuilding bewundern kann, läuft er als Einziger halb nackt herum – unabhängig von Wetter und Jahreszeiten. Als echtes Wunderkind kann von einer Minute auf die andere reiten und mit dem Schwert kämpfen (ohne es üben zu müssen). Auch beherrscht er nach fünfzehn Jahren noch immer seine Muttersprache, obwohl er sie nicht sprach.
Auch die Wikinger verwundern: Sie schaffen es auf ihren Booten nicht nur Reitpferde zu transportieren, die sich im dichten Unterholz des Waldes nie verheddern. Sie transportieren im Rumpf ihrer Schiffe zudem an den Händen aufgehängte Sklaven. Des Weiteren gelingt es ihnen schwerste, (Fantasie-)Rüstungen zu tragen, aber darin leichtfüßig durch den Wald zu laufen und sogar damit zu schwimmen (selbst in Eiswasser). Das ist ebenso unlogisch wie die Aussage, dass die Nordmänner den amerikanischen Frühling nicht kennen, sich also aufs Glatteis (die zu dünne Eisdecke) des Sees führen lassen.

Die vielen dichterischen Freiheiten fallen besonders stark ins Auge, weil der Film nicht weiß, worauf er hinauswill. Streckenweise ein fast romantischer Film mit Sonnenstrahlen, die den Nebel des Waldes durchbrechen und ein von Seelenqualen gepeinigter Held. Dann folgt Splatter mit abgeschlagenen Köpfen, aber ohne blutige Darstellungen. Zu diesen Szenen passt die farbverfälschte Optik, die dem Ganzen einen Look ähnlich wie in "Underworld" verpassen soll. Doch damit harmonieren die naturalistischen Indianer nicht. Dass keine Spannung aufkommt, liegt nicht zuletzt auch daran, dass die Indianer im Actionteil fast ununterbrochen flüchten und ständig irgendwelche Berge hinaufklettern. Dabei haben die Indianerinnen selbst nach tagelanger Flucht stets frisch gewaschene Haare, gezupfte Augenbrauen und frisch manikürte Hände. Die Männer hingegen sind männlich und ungewaschen. Der Gipfel des Unlogischen ist die Szene am Steilhang. Dort kämpfen die Kontrahenten und Ghost löst durch Schreien eine Lawine aus – die eindrucksvoll an einem Flachhang niedergeht. Diese Szene ist wirklich bitter, denn der Gegensatz Steilhang und Flachhang springt regelrecht ins Auge.

Fazit
Am Film "Pathfinder – Fährte des Kriegers" gefallen die Bilder, die nicht zur aber nicht zur Handlung passen. Der Held ist nett anzusehen, jedoch fehl besetzt. Die Lovestory bleibt ohne Knistern. Das Genre ist unentschieden.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Alternativtitel: Pathfinder – Fährte des Kriegers
Land: USA
Jahr: 2006
Laufzeit ca.: 100
Genre: AbenteuerActionKrieg
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 18 Jahren

Kinostart: 08.03.2007
Heimkino: 27.08.2007

Regie: Marcus Nispel
Drehbuch: Laeta Kalogridis

Schauspieler: Karl Urban (Ghost) • Moon Bloodgood (Starfire) • Russell Means (Pathfinder) • Clancy Brown (Gunnar) • Jay Tavare (Blackwing) • Nathaniel Arcand (Wind In Tree) • Ralf Moeller (Ulfar) • Kevin Loring (Jester) • Wayne Charles Baker (Vater) • Michelle Thrush (Mutter) • Nicole Muñoz (Little Sister) • Burkely Duffield (Ghost, jung)

Produktion: Mike Medavoy • Arnold W. Messer • Marcus Nispel
Szenenbild: Greg Blair
Kostümbild: Renée April
Maskenbild: Debra Regnier
Kamera: Daniel C. Pearl
Ton: Ken Chastain
Musik: Jonathan Elias
Schnitt: Jay Friedkin • Glen Scantlebury

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

ausreichend
08.03.07
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