Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter

Kinoplakat Eragon

Früher wachten die Drachenreiter mit ihren Drachen über Frieden und Wohlstand im Land Alagaesia. Doch dann wollte der junge Drachenreiter Galbatorix die Macht an sich reißen, zog einige der anderen Drachenreiter auf seine Seite und tötete alle, die gegen ihn waren. Nun stöhnt das Land unter seiner Knute und träumt insgeheim davon, dass wieder ein strahlender Drachenreiter mit seinem Drachen Galbatorix besiegen und für Recht und Ordnung sorgen wird.

Der Film "Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter" ist nach dem gleichnamigen 1. Band der "Eragon"-Trilogie von Autor Christopher Paolini entstanden. Das Buch erschien im August 2003 in 41 Ländern und verkaufte sich weltweit millionenfach.

Alagaesia war einst ein fruchtbares und friedliches Land, in dem Menschen und Elfen, Zwerge und Urgals problemlos zusammenlebten. Beschützt wurde Alagaesia von den Drachenreitern und ihren Drachen, geheimnisvollen und magischen Tieren. Drachen suchen sich ihren Drachenreiter selbst, aus einem Drachenei schlüpft nur dann ein Drache, wenn es der richtige Mensch in Händen hält. Wenn der nicht auftaucht, passiert mit dem Drachenei oft Hunderte von Jahren nichts. Es liegt einfach da und wartet. Doch dann tauchte plötzlich der junge Galbatorix (Macht besessen: John Malkovich, bekannt aus "Per Anhalter durch die Galaxis") auf, ein Drachenreiter voller Machtgier und Hybris. Er wollte die Macht in Alagaesia an sich reißen und Herrscher über alle Lebewesen werden.

Es gelang ihm, ein paar der anderen Drachenreiter auf seine dunkle Seite zu ziehen, und gemeinsam schlachteten sie in grauenvollen Kämpfen nach und nach die guten Drachenreiter mit ihren Drachen ab. Wobei es genügt, den Drachenreiter zu töten. Denn ein Drachenreiter kann zwar ohne Drachen weiterleben, aber ein Drache nicht ohne seinen Reiter. Er stirbt. So übernahm Galbatorix die Herrschaft über Alagaesia, und seitdem stöhnt das Land unter seiner Knute. Die großen, aggressiven Urgals gehören zu seiner Streitmacht, für sein Heer lässt er den Nachwuchs aus den Dörfern und Städten zwangsrekrutieren. Wenn er jemand bestrafen will, schickt er seinen "Schatten" Durza (erzeugt Gänsehaut: Robert Carlyle), der die unheimlichen Ra’zac befehligt.

Seit Hunderten von Jahren herrscht Galbatorix bereits über das Land, denn die Magie der Drachen, die er getötet hat, macht ihn praktisch unsterblich. Und doch hat Galbatorix Angst vor der Prophezeiung, die besagt, dass irgendwann wieder ein neuer Drachenreiter erstehen und mit seinem Drachen Galbatorix vom Thron stoßen wird. Deshalb hütet er die verbliebenen drei Dracheneier wie seinen Augapfel.
Der Elfen-Kriegerin Arya (zart und hart: Sienna Guillory, bekannt aus "Tatsächlich Liebe") gelingt es, ein Drachenei aus dem Besitz von Galbatorix zu stehlen. Mit ihren beiden Elfen-Begleitern rast sie zu Pferd durch den Wald, um das Ei in Sicherheit zu bringen, in der Hoffnung, den dazugehörigen Drachenreiter zu finden. Doch Galbatorix hat ihr schon Durza auf die Fersen gehetzt. Der tötet die beiden Elfen und will Arya das Ei abnehmen. Doch Arya, die als Elfe ebenfalls über mächtige, magische Kräfte verfügt, zaubert das Ei weg. Als sie sich weigert, Durza zu sagen, wo sie das Ei hingezaubert hat, nimmt der sie mit auf die Burg von Galbatorix, um ihr dort unter der Folter das Geheimnis zu entlocken.

Weit entfernt, am anderen Ende von Alagaesia, macht sich der 17-jährige Eragon (tapfer: der 18-jährige Engländer Ed Speleer in seinem Debüt) im Morgengrauen auf den Weg in den Wald des Buckels, um für seinen Onkel Garrow und seinen Cousin Rohan Wild zu jagen. Eragon wurde schon früh von seiner Mutter verlassen, die das Baby ihrem Bruder anvertraute und ihn bat, Eragon aufzuziehen. So kennt Eragon weder Mutter noch Vater. Aber der Onkel hat ihn wie einen zweiten Sohn aufgenommen und Rohan hat ihn immer wie einen Bruder behandelt. Gerade zielt Eragon mit dem Bogen auf ein junges Reh, als ihn plötzlich ein blauer Lichtblitz blendet, und sein Pfeil ohne zu treffen brennend im nächsten Baum stecken bleibt. Das Reh flieht, aber dafür liegt vor ihm ein großer, länglicher Gegenstand von saphirblauer Farbe, den Eragon für einen Edelstein hält. Er steckt den Stein ein und geht ins Dorf, um für den vermeintlichen Edelstein beim Schlachter Fleisch einzutauschen. Doch als der erfährt, dass der Stein vom Buckel stammt, lehnt er entsetzt ab. Der Buckel gilt als verwunschenes Gebiet, von dem nichts Gutes kommt.
Also legt Eragon den Stein zu Hause in die Ecke. Ab und zu nimmt er ihn in die Hand und streicht sanft über dieses seltsame Ding. Doch eines Tages geschieht Merkwürdiges. Wie bei einem Hühnerei beginnt im Inneren des "Steins" etwas zu picken und zu strampeln. Fasziniert schaut Eragon zu - und dann schlüpft aus dem saphirblauen "Stein" ein niedlicher kleiner saphirblauer Drache! Eragon ist zunächst sprachlos und beobachtet nur, wie das ungelenke kleine Wesen mit seinen viel zu großen Flügeln ungeschickt herumstolpert. Eragon bietet dem Baby Milch an, aber der Kleine verschüttet die Milch nur. Als aber aus einem Strohbündel das Fiepen einer Maus dringt, macht das kleine Tierchen einen Satz und verschlingt genüsslich seinen Fang. Inzwischen ist Eragon klar, dass das Tierchen ein waschechter Drache ist, aber was das zu bedeuten hat, ist ihm natürlich nicht klar. Er zieht den kleinen Drachen auf und schließlich wird daraus ein gewaltiger und sehr hübscher Drache. Es ist ein Drachenmädchen, das Eragon wegen seiner Farbe Saphira tauft.
Dann kommt der Tag, an dem Eragon entdeckt, dass Saphira seine Gedanken lesen und mit ihm sprechen kann. Und an diesem Tag verpasst Saphira ihm das Drachenreiter-Zeichen: sie brennt ihm ein spiralförmiges Zeichen in die Hand. Als das geschieht geht ein Lichtblitz über das ganze Land. So wissen Galbatorix in seiner Burg, Arya in ihrem Kerker, und auch der alte Märchenerzähler Brom (beeindruckend: Jeremy Irons, bekannt aus "Königreich der Himmel") in Eragons Dorf, dass es wieder einen neuen Drachenreiter gibt!

Galbatorix schickt sofort Durza mit seinen Ra’zac aus, um den neuen Drachenreiter und seinen Drachen zu fangen. Und der alte Brom überlegt sich, wer wohl der neue Drachenreiter sein könnte - bis er Eragon trifft und das Mal an der Hand sieht. Da weiß er, was er zu tun hat, denn Brom war einst auch ein Drachenreiter, bis man seinen Drachen getötet hat. Er macht Eragon klar, dass er sofort fliehen muss, bevor die Schergen Galbatorix ihn aufgespürt haben. Doch es ist schon fast zu spät: Durza hat das Gehöft, in dem Eragon lebt, gefunden und seinen Onkel Garrow getötet. Sein Cousin Rohan ist dem Tod entgangen, weil er sich schon vorher auf den Weg zu einem Ausbildungsplatz in einem anderen Dorf gemacht hat. Jetzt versteht auch Eragon, dass er mit Saphira möglichst umgehend fliehen muss. Brom erklärt Eragon, dass er mit Saphira nur bei den Aufständischen, die sich Varden nennen, sicher ist. Doch die Varden leben am anderen Ende von Alagaesia, und bis dahin ist es ein langer und gefährlicher Weg. Brom benutzt die Zeit, um Eragon ein wenig auf sein Dasein als Drachenreiter vorzubereiten. Er probt mit ihm den Schwertkampf und erzählt ihm von der Magie, die durch den Drachen auf jeden Drachenreiter übergeht. Doch Eragon scheint einen natürlichen Sinn für diese Magie zu haben, denn bei einem überraschenden Angriff durch die Urgals setzt er sie ohne lang darüber nachzudenken erfolgreich ein.

Auf der Flucht hat Eragon auch immer wieder Träume von einem bezaubernden, elfischen Wesen namens Arya, das ihn bittet, sie zu retten. Durch seine Träume erfährt Eragon, dass sich Arya in der Gewalt von Durza befindet. Sofort macht er sich, entgegen der Warnung von Brom, auf den Weg dorthin. Verkleidet gelingt es ihm, in die Burg einzudringen und auch den Kerker von Arya zu finden. Aber gerade als er sie befreien will, taucht der hinterhältige Durza auf. Ein heftiger Zweikampf entbrennt, den Eragon beinahe verloren hätte. Durza schleudert einen Speer auf ihn, der Eragon vermutlich getötet hätte, wenn sich nicht Brom, der Eragon heimlich gefolgt ist, vor den jungen Drachenreiter geworfen hätte. Brom liegt im Sterben und Eragon beendet schließlich den Zweikampf mit einem Pfeilschuss in Durzas Kopf: der "Schatten" löst sich einfach in Nichts auf. Doch schon kommen Soldaten und Urgals herbei geströmt, um Eragon dingfest zu machen. Eragon wehrt sich mit allen Kräften seiner Haut, aber ohne fremde Hilfe hätte er es nicht geschafft. Die kommt von einem fremden jungen Mann, der sich später als Murtagh (leidenschaftlich: Garrett Hedlund, bekannt aus "Troja" und "Vier Brüder") vorstellt, und von Saphira, die brüllend einfach durch die Decke der Burg bricht und Arya, Brom und Eragon fortträgt. Eragon versucht Brom zu heilen, aber seine Kräfte sind zu schwach und Brom stirbt. Sie legen den Toten in ein Steingrab, das Saphira mit ihrer magischen Kraft in ein Grabmal aus funkelnden Edelsteinen verwandelt.

Dann müssen Eragon, Saphira und Murtagh, der Helfer in der Not, der sich Eragon angeschlossen hat, die verletzte und geschwächte Arya möglichst schnell zu den Heilern der Varden nach Farthen Dur bringen. Doch kaum sind sie dort eingetroffen - verfolgt von Galbatorix’ Soldaten und Urgals - droht neues Ungemach: Murtagh wird von dem großen farbigen Ajihad (imponierend: Djimon Hounsou, bekannt aus "Die Insel"), dem Anführer und General der aufständischen Varden, als Sohn des Drachenreiters Morzan identifiziert. Morzan hatte einst die guten Drachenreiter an Galbatorix verraten und ist dafür von Brom getötet worden. Murtagh versichert zwar, auf der Seite der Guten zu stehen, aber Ajihad lässt ihn trotzdem einsperren. Und dann sammeln sich Urgals und Soldaten, um in Farthen Dur einzudringen und die Aufständischen zu besiegen, und Eragon und Saphira zu fangen und zu Galbatorix zu bringen. Aber bei dieser apokalyptischen Schlacht beweisen Eragon und Saphira, dass sie inzwischen ein eingeschworenes Team sind, das nichts und niemand so schnell besiegen kann.

Kritik

Lange habe nicht nur ich gerätselt, wie der weit verzweigte und mit sehr vielen Handlungssträngen versehene Fantasy-Roman "Eragon - das Vermächtnis der Drachenreiter" filmisch umgesetzt werden kann. Tja, jetzt weiß ich es: man lässt einfach allen Ballast weg und beschränkt sich nur auf die einfache Geschichte. Drehbuch-Autor Peter Buchman und Regisseur Steffen Fangmeier, der bislang als Bildbearbeitungsexperte von sich reden machte, erzählen die Geschichte von Eragon und Saphira im Schnelldurchgang. Saphira ist von jetzt auf gleich erwachsen, entwickelt sich in Rekordzeit von 25 Zentimetern auf gewaltige 4,5 Meter Höhe, auf 10 Meter Länge und eine Flügelspanne von 9 Metern - nichts vom im Wald verstecken des jungen Drachens, oder dem langsamen Herantasten der Zwei aneinander, oder von Eragons Schwierigkeiten, den unternehmungslustigen jungen Drachen zu bändigen.
Arya tanzt in Eragons Träumen als leicht bekleidete Elfe herum und sagt ihm, wer sie ist und wo er sie finden kann - nicht von den schweren, unverständlichen Träumen und der langen Suche. Brom warnt Eragon vor der Macht der Magie, die - falsch benutzt - den unerfahrenen Magier töten kann - nichts von Broms Unterweisungen und Anweisungen, hier kann Eragon alles aus Instinkt!
Die lange Reise durch das Land und die Wüste wird beschränkt auf malerische Ritte durch herrliche Landschaften und imposante Flüge auf Saphira durch enge Klüfte. Die Zwerge werden komplett weggelassen, und Arya ist keineswegs die hoheitsvolle, karge, introvertierte und eher abweisende Respektsperson und Selbstbeherrschung in Person, sondern ein nettes kleines Elfchen.
Man erfährt auch nichts über Eragons Heimatdorf, man erfährt nur wenig über die Vorgeschichte der Drachenreiter, man erfährt nichts über die restlichen beiden Eier. Und in Farthen Dur wohnen nicht die Zwerge, sondern nur die Varden, die Urgals sind keine grausigen riesigen Monster à la Orks, sondern muskulöse, tätowierte Catcher-Typen, und der Kampf um Farthen Dur ist zwar imposant anzusehen, aber ziemlich schnell vorbei.

Der Film "Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter" ist leider nur eine Spar-Version des gleichnamigen Romans geworden. Aber es gibt auch Positives zu berichten: der Drache Saphire ist recht gut gelungen und sieht sehr eindrucksvoll und hübsch aus, die Ra’zac sind wirklich überaus eklig, Durza ist mit seinen roten Augen und den fauligen spitzen Zähnen richtig Gänsehaut erzeugend, und die Schauspieler, die ja durchweg überaus renommierte Stars sind, geben ebenfalls ihr Bestes.
Aber jeder, der vorher - so wie ich - das Buch gelesen hat, wird sich die Augen reiben und sich fragen, wo denn all die wichtigen Dinge abgeblieben sind, die eigentlich das Besondere des Romans von Christopher Paolini ausmachen.

Fazit
Der Film "Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter" ist ein netter, abenteuerlicher Fantasy-Film für die ganze Familie, mit ein paar recht gelungenen Visual Effects und einer Riege guter Darsteller. Von der üppigen Roman-Vorlage ist allerdings nur wenig übrig geblieben. Schade, denn "Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter" hätte durchaus ein Superfilm à la "Herr der Ringe" werden können.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Eragon
Land: USA
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 104
Genre: AbenteuerActionFantasyHeldenKrieg
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 14.12.2006
Heimkino: 19.04.2007

Regie: Stefen Fangmeier
Drehbuch: Peter Buchman
Literaturvorlage: Christopher Paolini

Schauspieler: Ed Speleers (Eragon) • Jeremy Irons (Brom) • Sienna Guillory (Arya) • Robert Carlyle (Durza) • John Malkovich (Galbatorix) • Garrett Hedlund (Murtagh) • Alun Armstrong (Onkel Garrow) • Christopher Egan (Roran) • Gary Lewis (Hrothgar) • Djimon Hounsou (Ajihad) • Rachel Weisz (Saphiras Stimme) • Richard Rifkin (Horst)

Produktion: John Davis • Wyck Godfrey
Szenenbild: Wolf Kroeger
Kostümbild: Kym Barrett
Maskenbild: Móni Csomós
Kamera: Hugh Johnson
Musik: Patrick Doyle
Schnitt: Roger Barton • Masahiro Hirakubo • Chris Lebenzon

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

befriedigend
14.12.06
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