Nach der Show ist vor der Show. Und so zieht es die Helden aus "Sing" auf die ganz große Bühne. Der Weg dorthin ist steinig und nur dann zu schaffen, wenn wirklich alle zusammenhalten und alles geben.
Nach der Rettung seines Theaters in "Sing" hat der Koala Buster Moon Großes im Sinn. Er hofft, auf einen Durchbruch in der Metropole – doch so einfach ist das nicht. Die bunte Truppe schafft es zwar bis zum Empfang von Jimmy Crystal, dem Produzenten aller Produzenten vorzudringen, aber eben nicht weiter. Ohne Termin kein Vorsingen. Jetzt ist Kreativität gefragt und auf Umwegen schafft es die Gruppe zum Casting. Auch der fiese Wolf Crystal kann überzeugt werden und nun müssen die Freunde liefern. Und zwar eine echte Show. Dazu fehlt ihnen leider einiges: Die Idee, die Handlung, das Bühnenbild und ein Zugpferd. Letzteres soll Clay Calloway sein, der Rockstar, der seit fünfzehn Jahren nicht mehr aufgetreten ist. Während Moons rechte Hand Miss Crawly versucht von Calloway angehört zu werden, veranstaltet der Rest der Truppe ein heilloses Durcheinander, aus dem am Ende ein Musical werden soll. Der Weg ist lang, die Hindernisse wachsen und die Zeit läuft ab. Doch Moon ist entschlossen.
Kritik
Der Animationsfilm "Sing – Die Show Deines Lebens" ist ein buntes Durcheinander mit viel Musik. Das Leitmotiv ist die Entstehung einer Show mit all ihren Hindernissen. Das erlaubt der Handlung von Szene zu Szene zu springen. Dabei sollen lustige und emotionale Momente einander abwechseln.
Die Erzählung nutzt gerne das Naheliegendste. Der Rockstar tritt nicht mehr auf seit dem Tod der Ehefrau. Die Tochter des Produzenten ist dumm, zickig und untalentiert. Die Sau hatte nie Höhenangst, jetzt hat sie welche. Welche Motivationen die einzelnen Figuren antreiben, bleibt fast immer unklar. Ein Mitfühlen mit den Figuren fällt schwer. Ein Ausnutzen der Eigenheiten der Tiere bleibt aus, die Figuren treten wie als Tiere verkleidete Menschen auf. Einige Figuren bekommen im Ansatz eine eigene kleine Geschichte spendiert. So ist die Elefantendame unsterblich verliebt. Aber ausgebaut wird die Lovestory nicht. Selbiges gibt es zu weiteren angedachten Handlungssträngen zu sagen.
Der Humor beweist in starken Momenten, dass ein Wischmopp und seltsame Geräusche Komik ergeben oder eine Castingshow lustiger sein kann als das, was das deutsche Fernsehprogramm hergibt. Die emotionalen Augenblicke gelingen dem Film weniger gut. In einem schwachen Moment bekommt der Altstar hinter der Bühne einen depressiven Schub. Dann taucht seine verstorbene Frau neben ihm auf und nach einem klärenden Gespräch wird alles gut.
Die deutschen Stimmen ergeben stark unterschiedliche Leistungen. Bastian Pastewka hat geschätzt die meiste Zeit vor dem Mikrofon verbracht und sticht stimmlich nicht hervor. Katharina Thalbach sprengt den Rahmen. Peter Maffay sollte nicht synchron sprechen.
Fazit
Um es auf den Punkt zu bringen: Leider ist das Dargebotene durchgängig schwankend und die starken Momente sind in der Unterzahl.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %
Land: USA
Jahr: 2021
Laufzeit ca.: 110
Genre: Abenteuer • Animation • Familie • Komödie • Musik
Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren
Kinostart: 20.01.2022
Heimkino: 07.04.2022
Regie: Garth Jennings
Drehbuch: Garth Jennings
Schauspieler: Bastian Pastewka / Matthew McConaughey (Buster Moon) • Wotan Wilke Möhring / Bobby Cannavale (Jimmy Christal) • Katharina Thalbach / Garth Jennings (Miss Crawly) • Stefanie Kloß / Scarlett Johansson (Ash) • Alexandra Maria Lara / Reese Witherspoon (Rosita) • Peter Maffay / Bono (Clay Calloway) • Julia Beautx (Nooshy) • Iris Berben / Jennifer Saunders (Nana) • Luca Hänni / Pharrell Williams (Alfonso)
Produktion: Janet Healy
Musik: Joby Talbot
Schnitt: Gregory Perler
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Bild: Universal Pictures International