The Call

Kinoplakat The Call

Wenn schwarzhaarige Mädchen von der Decke hängen, moderige Leichen durch Flure kriechen, Schulmädchen in Uniformen auftauchen und ein Fluch wie ein Virus ein Opfer nach dem nächsten meuchelt, dann befinden Sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit in einem japanischen Horrorfilm. Auch "The Call" nutzt eine gehörige Portion der beliebten Zutaten.

Eine junge Studentin bekommt auf ihre Handy-Mailbox einen Anruf von sich selbst. Das ist nicht nur mysteriös, sondern tödlich: Es ist unverkennbar ihre eigene Stimme. Sie schimpft, dass es regnet, dann folgt ein Todesschrei. Noch eigenartiger, der Anruf stammt aus der Zukunft. Anfangs glaubt sie an einen fiesen Scherz. Wenige Tage später geht sie eine Eisenbahnüberführung entlang. Es beginnt zu regnen, der Maschendrahtzaun platzt, etwas zerrt sie hinab ... der abgetrennte Arm der Leiche beginnt ein Eigenleben zu führen: er telefoniert!

Das nächste Opfer erhält einen Handyanruf und wie ein Lauffeuer verbreitet sich unter den Studenten das Gerücht vom todbringenden Anruf. Yumi Nakamura (Kou Shibasaki), die bereits Ohrenzeugin des Todes einer Freundin wurde, ist der Verzweiflung nahe, als ihre nächste Freundin Natsumi (Kazue Fukiishi) an der Reihe ist. Aber dieses Mal ist es keine gesprochene Nachricht, sondern ein Bild, das ein Eigenleben führt. Anfangs ist hinter ihrem verängstigten Gesicht nur ein Arm zu sehen, später erscheint dort ein Kopf. Und wieder liefert der Anruf das Datum des Todes. Als die Presse davon Wind bekommt, wird Natsumi ins Fernsehstudio geholt. Die Medien hoffen auf einen werbeträchtigen Skandal, doch der bestellte Exorzist kann gegen das Böse nichts ausrichten. Vor laufenden Kameras muss die junge Frau einen grausamen Tod sterben. Für Yumi, die mittlerweile mit dem Bruder des ersten Opfers auf eigene Faust ermittelt, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn auch Yumi erhält den finalen Anruf, der ihr nur noch zwei Tage Lebenszeit lässt.

Kritik

"The Call" erinnert von seiner Machart durchaus an "Ring" oder "The Grudge - Der Fluch". Ein Fluch, der von einer gequälten Seele freigesetzt wurde, sucht sich ein Opfer nach dem anderen. Dabei nutzt er das Handy nicht nur, um den Tod jeweils vorher anzukündigen, sondern wählt aus dem Telefonbuch das nächste Opfer aus. Ganz lupenrein ist die dahinter stehende Logik nicht. Anfangs scheint es die Rache einer gequälten Seele zu sein. Doch nach dem wirklich herrlich ekelig gruseligen Showdown in einem verlassenen Krankenhaus, stellt der Film die Tatsachen noch einmal auf den Kopf. Plötzlich ist die Story dann nur noch schwer nachvollziehbar. Vielleicht soll es auch gar nicht logisch erklärbar sein, sondern einfach nur schön schockierend. Und das gelingt dem Film recht gut. Ohne übermäßiges Blutvergießen setzt "The Call" auf den psychologischen Schauer. Ängste aus der Kindheit, Sehnsucht nach Liebe und Mütter, die ihre eigenen Kinder quälen. Mir gefällt der Showdown im Krankenhaus am besten. Das ekelige Geräusch, mit dem die Gläser über den Boden geschoben werden (was darin ist, verrate ich nicht). Oder die vermoderte Leiche, an deren Körper beim Stehen einzelne Teile abrutschen.

Fazit
In Japan mauserte sich "The Call" zum Kassenschlager und der zweite Teil ist bereits in Vorbereitung. In Deutschland dürfte er die Herzen von Horrorfans höher schlagen lassen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Chakushin Ari
Land: Japan
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 112
Genre: HorrorMystery
Verleih: 3L Film
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 03.11.2005
Heimkino: 03.04.2006

Regie: Takashi Miike
Drehbuch: Takashi Miike • Minako Daira

Schauspieler: Kou Shibasaki (Yumi Nakamura) • Shinichi Tsutsumi (Hiroshi Yamashita) • Kazue Fukiishi (Natsumi Konishi) • Renji Ishibashi (Kommissar Motomiya) • Goro Kishitani (Bestattungsunternehmer Oka) • Anna Nagata (Yoko Okazaki) • Atsushi Ida (Kenji Kawai) • Yutaka Matsushige (Ichiro Fujieda) • Mariko Tsutsui (Marie Mizunuma)

Produktion: Yoichi Arishige • Fumio Inoue • Naoki Satô
Szenenbild: Hisao Inagaki
Maskenbild: Asuka Hosokura • Yôko Nakamura
Kamera: Hideo Yamamoto
Musik: Kôji Endô
Schnitt: Yasushi Shimamura

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Bild: 3L Film

1 customer review

befriedigend
03.11.05
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