Underworld Evolution

Kinoplakat Underworld Evolution

Wie bereits im fulminanten Vorgänger "Underworld" tobt weiterhin der Krieg Vampire gegen Werwölfe und Kinder gegen ihre Ahnen. Erneut ist es an Selene Licht in die wahrhaft dunkle Vergangenheit zu bringen.

"Underworld Evolution" beginnt mit einer Rückblende. Vor etwa 800 Jahren tobte der erste Krieg, in dem Vampire und Werwölfe einander bekämpften. Hervorgegangen waren beide Geschlechter aus demselben Stammbaum. Ausgelöst durch Tierbisse von Fledermaus beziehungsweise Wolf, mutierten die Zwillingsbrüder und gründeten die Geschlechter. Doch nur dem Vampir gelang es von Anfang an, seine Emotionen zu kontrollieren. Der tobende Werwolf-Bruder hingegen wurde in einen Sarkophag gesperrt und in einem geheimen Versteck für ewig und alle Zeiten weggeschlossen.

Die Mythen der nachfolgenden Generationen verdrehten die Geschehnisse und machten aus der Vergangenheit die Halbwahrheiten, von denen "Underworld" Zeugnis ablegte. Auch davon erzählt eine Rückblende. Während eine Gruppe versuchte, die Blutlinien von Werwolf und Vampir zu kreuzen, um eine neue Rasse zu schaffen, arbeitete die Gegenseite am Erhalt ihrer Macht. Diese Fronten setzen sich fort. Wieder geht es um die Ahnen, denen gar nicht gefällt, was ihre Nachkommen aktuell treiben. Wieder sind sie bereit, die eigene Verwandtschaft über die Klinge springen zu lassen, um ihre Macht zu erhalten oder ihnen schlicht und ergreifend den Lebenssaft auszusaugen. Hauptdarstellerin Selene (Kate Beckinsale) entwirrt weiterhin die Fäden ihrer persönlichen Vergangenheit sowie die Geschichte ihrer Familie, die seit Generationen in die Machtkämpfe verwickelt ist.

Kritik

Wer, wie ich eine Ader für dunkle Poesie hat, wird den Film lieben, denn wie bereits in "Underworld" besteht seine Besonderheit im Stilmix. Eine Verschmelzung der Genres Vampirismus, Horror und Action vor einer gotischen Kulisse - obwohl der Film in der Jetztzeit spielt - und mit modernen Hightech-Waffen gekämpft wird. Die Schauspieler agieren in Kostümen aus schwarzem Leder und Gummi; wobei insbesondere Kate Beckinsale ("Aviator") im wahrsten Sinn des Wortes eine gute Figur macht. Sie bildet als Actionheldin den klaren Mittelpunkt der Handlung.
Die Erzählung verzichtet angenehmer Weise auf eine aufgesetzte Philosophie und legt den Schwerpunkt auf temporeiche Kämpfe. Wobei die Schnitte einen Tick zu schnell ausfallen. Ebenfalls nicht ganz gelungen ist die ausufernde Anzahl der Rückblenden. Klasse wiederum ist die Idee mit dem abgestürzten Hubschrauber, dessen Rotorblätter im Kampf als Schnetzelwerk missbraucht werden.

Die Handlung setzt Anknüpfungspunkte fort und vertieft die begonnene Linie. Nach und nach werden weitere Puzzlestücke der blutigen Erbfeindschaft Werwölfe gegen Vampire aufgedeckt. Und wieder ist vieles plötzlich nicht mehr so, wie es zuvor schien. Natürlich wird auch die Geschichte von Selene und Michael fortgesponnen. Wobei auch die Charaktere sich weiter entwickeln. Während Michael (Scott Speedman) im ersten Teil noch von der Gunst seiner Retterin abhing, entwickelt er mehr Elan und schließt als gleichwertiger Partner auf. Es fällt ihm immer noch nicht leicht zu akzeptieren, kein Mensch mehr zu sein, sondern ein Hybride (eine Mischung aus Werwolf und Vampir). Dass Held und Heldin dann ein Paar werden, ist zwar konventionell, verleiht ihnen zugleich auch eine menschliche Note.
Mit anderen bekannten Figuren gibt es nur ein kurzes Wiedersehen. Bill Nighy schlüpft erneut in die Rolle des herrlich fiesen Viktor. Wird jedoch in puncto Widerwärtigkeit von seinem skrupellosen Ahn Marcus (Tony Curran) übertroffen. Der besitzt, im Gegensatz zu seinen Nachkommen, noch Flügel, deren Spitzen im Kampf als tödliche Waffe dienen. Darüber hinaus hütet er ein dunkles Geheimnis, von dem er glaubt, es bringe ihm unumschränkte Macht ein.

Fazit
"Underworld Evolution" ist für mich ein würdiger Nachfolger, der nicht nur in die Fußstapfen tritt, sondern das Underworld-Universum geschickt ausbaut. Ein Augenschmaus, der im Gegensatz zum ersten Teil von Anfang an blutiger und temporeicher ist. Der Stil wie etwa die Farbverfälschung der Bilder ist geblieben. Bleibt nur zu hoffen, dass der Kampf mit Teil 2 nicht beendet ist.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 80 %


Land: USA
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 108
Genre: ActionFantasyKriegVampire
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 02.03.2006
Heimkino: 05.09.2006

Regie: Len Wiseman
Drehbuch: Danny McBride

Schauspieler: Kate Beckinsale (Selene) • Scott Speedman (Michael) • Tony Curran (Marcus) • Derek Jacobi (Corvinus) • Bill Nighy (Viktor) • Steven Mackintosh (Tanis) • Shane Brolly (Kraven) • Brian Steele (William) • Zita Görög (Amelia) • Scott McElroy (Soren) • John Mann (Samuel) • Michael Sheen (Lucian) • Sophia Myles (Erika)

Produktion: David Coatsworth • Gary Lucchesi • Tom Rosenberg • Richard Wright
Szenenbild: Patrick Tatopoulos
Kostümbild: Wendy Partridge
Maskenbild: Rosalina DaSilva
Kamera: Simon Duggan
Musik: Marco Beltrami
Schnitt: Nicolas De Toth

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

gut
02.03.06
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