Dodgeball ist die verschärfte Variante von Völkerball. Alles, was den Gegner in die Knie zwingt, ist erlaubt. Nicht zuletzt deshalb erinnert die Komödie mit Ben Stiller als Giftzwerg und Vince Vaughn als Gegenspieler teilweise an einen Cartoon  mit Menschen.

Vorsicht, dieser Film ist derartig schlecht, dass er schon wieder gut ist. Die Handlung bietet den Hintergrund für ein Witz-Spektrum, das von widerlich bis urkomisch reicht. Zeitpunkt: Irgendwann Ende der 70er Jahre als sich Aerobic zur Fitnesswelle entwickelt und mit Stulpen, hautengen Leggins und der typischen Fönwelle gestreckt, gesteppt und gedehnt wird. Gut, Aerobic selbst bekommst du nicht zu sehen, dafür den typisch fiesen Look, denn dem frönt auch White Goodman (Ben Stiller), Betreiber eines hipp gestylten Fitnessstudios. Von Minderwertigkeits-Komplexen geplagt, stolziert er wie ein kleiner Hahn durch die Gegend und schreckt selbst vor einer aufblasbaren Push Up-Unterhose nicht zurück. Das hilft ihm leider alles nichts, denn die Frau seiner Träume sympathisiert mit seinem Intimfeind Peter (Vince Vaughn). Doch dessen abgewrackte Fitness-Bude ist nicht so einfach in die Knie zu zwingen. Peter und Co. entwickeln verschiedene Pläne, den Laden zu retten. Der aussichtsreichste: Das Preisgeld des Dodgeball-Wettbewerbs.

Leider sind Peters Freunde und Angestellte gelinde gesagt ziemlich unterbelichtet. So glaubt einer von ihnen ein Pirat zu sein. Folglich kann nur noch ein Wunder helfen. Das kommt in der Gestalt der Dodgeball-Legende Rip Torn (Patches O'Houlihan). Der sitzt zwar mittlerweile im Rollstuhl, dafür sind seine Trainingsmethoden umso ausgefeilter. Die noch anstehenden Probleme, wie gedopte Pfadfinderinnen, sollten lässig übersprungen werden, käme dem hoffnungsvollen Team nicht ausgerechnet die Mannschaft von White Goodman in die Quere.

Kritik

Bei "Voll auf die Nüsse" spielt die Rahmenhandlung keine große Rolle, der Plot ist einfach aufgebaut: Zwei männliche Konkurrenten treten auf finanziellem Gebiet, sowie in der Liebe gegeneinander an. Soweit nichts Neues. Das Ausschlaggebende am Film ist die Mischung wie auch seine Gnadenlosigkeit. Angefangen bei einem Trainer, der seinen Schützlingen Schraubenschlüssel an den Kopf wirft, über eine Cheerleaderin, mit einer Tonne Lebendgewicht, aber ohne Slip, die ihrem Partner aufs Gesicht fällt. Bis hin zum Cameo-Auftritt von David Hasselhoff. Das Ganze rasant geschnitten ergibt überdrehtes Popcorn-Kino.

Aus der Bilderflut sticht insbesondere Ben Stiller hervor. Mit Mut zur Hässlichkeit dreht er als Giftzwerg gehörig auf. Daneben wirkt Vince Vaughn als Gegenspieler wie bestellt und nicht abgeholt. Alles in allem jedoch zählt weniger das schauspielerische Talent, sondern der Mut zur Übertreibung und damit spart der Film weiß Gott nicht.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %

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Bild: 20th Century Fox