Walk on Water

Kinoplakat Walk on Water

Während Axel seine Schwester Pia in Israel besucht, dient ihm Eyal als Fremdenführer. Was die Geschwister nicht ahnen: Er arbeitet als Auftragskiller für den Mossad.

Seine Mission lautet, die Geschwister ausspionieren und herausfinden, ob ihr Großvater der ehemalige Nazi-Offizier Alfred Himmelman zum anstehenden Familienfest sein Versteck verlassen wird. Ist dem so, soll er sterben. Zunächst ist die Tatsache hinderlich, dass Axel (Knut Berger) nichts von der Existenz seines Großvaters weiß und Pia (Caroline Peters) ihn erst unterrichten muss. Damit nicht genug, ist Axel auch noch offen schwul, zeigt Interesse am israelischen Macho und verbringt zu dessen Ärger eine Nacht mit einem Palästinenser. Die Toleranz des Israelis wird arg strapaziert - gleichzeitig zeigt er verhaltenes Interesse an den Geschwistern. Deshalb verwundert es den überdurchschnittlichen naiven Axel wenig, als Eyal (Lior Ashkenazi) plötzlich unangekündigt in Berlin auftaucht. Er führt ihn ins Haus seiner Eltern ein, die nach außen hin weltoffen leben, aber hinter der Fassade immer noch anders denken. Wie erwartet taucht Alfred Himmelman auf der Familienfeier auf. Ein alter Mann im Rollstuhl, dessen Leben von Maschinen abhängt. Eyal bringt es nicht übers Herz dieses Wrack zu töten.

Kritik

Nach dem Drama über die zwei schwulen Soldaten "Yossi und Jagger" bringt Eytan Fox seinen zweiten Spielfilm ins Kino. Dabei ergeht es ihm ähnlich wie dem Film "Rosenstraße". Gutes zu wollen, führt nicht zwangsläufig zu einem guten Ergebnis. Bedauernswert daran ist, dass ich dem Anliegen zustimme: Völkerverständigung sowie ein Plädoyer für Toleranz.

Der Film "Walk on Water" kann seine überzogenen Ansprüche nur erfüllen, indem er die Figuren bis zur Unglaubwürdigkeit überzeichnet sowie die Szenen überfrachtet. Da ist der, gleich zu Filmbeginn, ermordete Terrorist gerade mit Frau und Kind unterwegs - also ein Familienvater. Der Macho gibt sich überaus schwulenfreundlich - hat nichts dagegen, dass ihm der homosexuelle Mann auf die Weichteile guckt und anschließend sagt, dass er beschnittene Schwänze klasse findet. Mehr noch: In Berlin rettet er eine Gruppe schwuler Transvestiten vor prügelnden Neo-Nazis. Schon eigenartig, wenn Nazi-Nachfahren zu israelsicher Musik israelische Tänze tanzen. Im Vergleich scheint die Bilderbuch-Sozialpädagogin Pia fast schon wieder glaubwürdig; ihre spätere Ehe mit dem israelischen Ex-Killer wie die logische Konsequenz des Ganzen. In der Summe schießt die Handlung übers Ziel hinaus, denn in den genannten Schwachpunkten drohen die guten Ansätze unterzugehen. So sagt der Israeli beispielsweise sinngemäß, dass die Juden endlich aufhören sollten, auf der Opferrolle zu herumzureiten.

Fazit
Ja, es wäre eine bessere Welt in der israelische Macho-Auftragskiller ihren Job an den Nagel hängen, mit schwulen Freunden nackt im Toten Meer baden und deutsche Frauen heiraten. Filmisch ist das zu viel des Guten.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Lalehet Al Hamayim
Land: Israel
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 104
Genre: LGBTSpielfilm
Verleih: Arsenal Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 12.05.2005
Heimkino: 04.11.2005

Regie: Eytan Fox
Drehbuch: Gal Uchovsky

Schauspieler: Lior Ashkenazi (Eyal) • Knut Berger (Axel Himmelman) • Caroline Peters (Pia Himmelman) • Gidon Shemer (Menachem) • Carola Regnier (Axels Mutter) • Hanns Zischler (Axels Vater) • Ernest Lenart (Alfred Himmelman) • Eyal Rozales (Jello) • Yousef Joe Sweid (Rafik) • Imad Jabarin (Rafikis Onkel) • Sivan Sasson (Ausbilderin) • Nataly Szylman (Iris)

Produktion: Amir Harel • Gal Uchovsky
Kostümbild: Rona Doron • Peter Pohl
Maskenbild: Galia Azoulay
Kamera: Tobias Hochstein
Musik: Ivri Lider
Schnitt: Yosef Grunfeld

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Bild: Arsenal Filmverleih

1 customer review

befriedigend
12.05.05
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