Nach einem Schiffbruch strandet Roboter Rozzum 7134 auf einer von Tieren bewohnten Insel. Ihrer Programmierung folgend, sucht sie nach ihrem Auftraggeber, doch die Tiere halten sie für ein Monster und flüchten in panischer Angst. Erst als sie ein Vogelei findet, hat sie einen Auftrag und kann ihrer Programmierung folgen.
Ein Programm für die Aufzucht eines Kükens existiert jedoch nicht. Wie gut, dass der schlaue Fuchs Fink bereit ist, Roz, wie er sie nennt, bei der Aufgabe zu helfen. Roz übernimmt die Mutterrolle und es beginnt ein Abenteuer, in das alle Tiere der Insel verwickelt werden.
Kritik
Der Animationsfilm eröffnet mit brutalem Humor, schwenkt dann in Verfolgungsjagden um, die an "Tom & Jerry" erinnern. Im Verlauf der Handlung nimmt der Humor ab, das Geschehen bleibt ruppig und es stehen Themen im Vordergrund wie Freundschaft, Familie und Mutterschaft. Im Zieleinlauf schwenkt die Handlung in handfeste Action um. Etwas viel des Guten ist die Emotionalität. Aufbereitet wird die Umsetzung kindgerecht, auch Erwachsene kommen auf ihre Kosten, weil einige Witze nur von ihnen verstanden werden.
Gefallen kann die Entscheidung, dass Gesichtspunkte angesprochen werden, wie der, dass Tiere nach ihrem Instinkt handeln. Zudem haben die Tiere unterschiedliche Stärken, die sie gewinnbringend einsetzen. Roz lernt von den Tieren und die Tiere von ihr.
Einige Umstände sind dichterische Freiheit. Wie der, dass im Notfall Jäger und Beutetiere friedlich koexistieren, damit sie den Winter überstehen. Roz gelingt es, gegen Roboter-Gesetze zu verstoßen, ihre eigene Programmierung zu überschreiben und Gefühle zu entwickeln. Diese Freiheiten passen zu einem Familienfilm. Die Idee, dass Technik und Natur in Einklang gebracht werden können, gefällt. Roz' Ziehkind Brightbill muss um die Anerkennung seiner Artgenossen und dem Platz im Leben kämpfen. Ein universelles Thema. Und wenn es einen guten Roboter gibt, dann muss es auch böse Roboter geben. Vontra kommt um Hilfe in der Not zu leisten. Doch in Wahrheit ist sie rücksichtslos und folgt einem Masterplan.
Die Animation mit ihren Anleihen bei Aquarell-Malerei weiß zu gefallen. Pups-Witze waren eigentlich wieder aus der Mode?
Fazit
"Der wilde Roboter" ist kein wildes Tier, sondern ein Roboter in der Wildnis. Er lernt, die Natur zu verstehen und zu lieben. Eine so einfache wie schöne Botschaft. Kindgerechte Themen wie Verständigung stehen im Vordergrund. Hinzu kommen Action und gespielte Witze. Der Schwerpunkt wandert, ist nicht immer glücklich getroffen. Alles in allem sehenswert.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %
Land: USA
Jahr: 2024
Laufzeit ca.: 98
Genre: 3D • Abenteuer • Action • Animation • Familie • Komödie • Science-Fiction
Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren
Kinostart: 03.10.2024
Regie: Chris Sanders
Drehbuch: Chris Sanders
Literaturvorlage: Peter Brown
Sprecher: Lupita Nyong'o / Judith Rakers (Roz) • Pedro Pascal / Axel Malzacher (Fink) • Kit Connor / Sebastian Fitzner (Brightbill) • Bill Nighy / Joachim Tennstedt (Longneck) • Stephanie Hsu / Alice Bauer (Vontra) • Matt Berry / Hans-Jörg Krumpholz (Paddler) • Ving Rhames / Bernd Egger (Thunderbolt) • Mark Hamill /Jan-Marten Block (Thorn) • Catherine O'Hara / Madeleine Stolze (Pinktail) • Boone Storm (Baby Brightbill) • Alexandra Novelle (Snowdown) • Raphael Alejandro (Peck)
Produktion: Jeff Hermann
Szenenbild: Baptiste van Opstal • Jeff Budsberg • Heidi Jo Gilbert • Jakob Hjort Jensen • Raymond Zibach
Musik: Kris Bowers
Schnitt: Mary Blee
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