Krabat

Kinoplakat Krabat

Verfilmung des Jugendromans von Otfried Preußler. Der namengebende Junge gerät unter den Einfluss eines furchtbaren Meisters und muss um sein Leben und seine Liebe kämpfen.

Während des Dreißigjährigen Krieges hat Krabat (David Kross) seine Eltern verloren. Als Betteljunge zieht er mit zwei Kameraden durchs Land. Der harte Winter macht ihnen arg zu schaffen. Als Krabat eines Nachts eine Stimme hört, folgt er ihr bis zu einer Mühle, die zwar nicht gerade einladend anzusehen ist, aber der Gedanke an warme Mahlzeiten und ein Dach über dem Kopf scheint die Arbeit beim Meister (Christian Redl) allemal wert zu sein. Der nimmt Krabat als zwölften Gesellen auf und alsbald setzt sich die Mühle wieder in Gang.

Je länger Krabat in der Mühle lebt und arbeitet, desto unheimlicher werden die Umstände, denn der Meister ist nicht nur Müller, sondern vor allem ein Meister der Schwarzen Kunst. Er weiht seine Schützlinge zwar ein, aber das hat einen hohen Preis, denn der Meister herrscht nicht nur über seine Gesellen, sondern zehrt auch von deren Lebenskraft. Dazu fordert er jedes Jahr gegen Jahresende den Altgesellen zu einem Kräftemessen, das der nicht überlebt. Mit anderen Worten: Die Gesellen sind dem Meister ausgeliefert, denn nur ein Weg kann die Herrschaft des Meisters beenden.

Kritik

Krabat ist Erzählkino, das seine Geschichte zwar an einer Person aufhängt, aber im Kern die Geschichte einer Gruppe erzählt. Die lautet vereinfacht gesprochen: So befreiten wir uns von der Tyrannei des starken Mannes. Darin liegt das Besondere, das gleichzeitig auch der Schwachpunkt des Films ist, denn die einzelnen Charaktere kommen zu kurz. Es gibt nur wenige private Momente, also Szenen, in denen eine Figur ihr Seelenleben offenlegt. Deshalb wirken die einzelnen Charaktere und insbesondere der Hauptdarsteller blass. Was ein Mitfiebern erschwert. Des Weiteren fehlt an einigen Stellen die Ausarbeitung. So wird zwar wiederholt von Schwarzer Magie gesprochen - doch was die Verlockung daran ist, bleibt weit gehend unklar. Die Gesellen können sich in Raben verwandeln und schier unglaublich gut kämpfen - doch das Magische ist von anderen Fantasiewelten meilenweit entfernt. Krabat ist eben kein Fantasiekino und der Schwerpunkt liegt eben auf der Schilderung des Besiegens. Was die genannten Schwächen mit sich bringt und für den Film abträglich ist.

Wenig zu mäkeln gibt es am Setting. Obwohl sich die Handlung auf wenige Schauplätze beschränkt und kaum über die Mühle und das angrenzende Dorf hinauskommt, ist das Geschehen stimmig und ausgesprochen düster. Nur die extrem rasante Kampfszene passt nicht so recht ins Bild. Ebenfalls nicht ganz rund ist das Ende. Es mag der Buchvorlage geschuldet sein, aber ein Ende, bei dem Liebe und christlicher Glaube das Böse besiegen wirkt auf mich nicht stimmig.

Fazit
Krabat hat seine Schwächen, die vielleicht der Werkstreue geschuldet sind. Die Darsteller kommen leider nicht so ganz zum Zug und insbesondere der Hauptdarsteller wirkt arg farblos. Zudem sind einige der Schauspieler für Lehrlinge etwas zu alt. Insgesamt ist der Film eingeschränkt sehenswert.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Land: Deutschland
Jahr: 2008
Laufzeit ca.: 120
Genre: Drama
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 30.09.202105.11.2020 • 09.10.2008
Heimkino: 27.03.2009

Regie: Marco Kreuzpaintner
Drehbuch: Michael Gutmann • Marco Kreuzpaintner
Romanvorlage: Otfried Preußler

Schauspieler: David Kross (Krabat) • Daniel Brühl (Tonda) • Christian Redl (Meister) • Robert Stadlober (Lyschko) • Paula Kalenberg (Kantorka) • Hanno Koffler (Juro) • Anna Thalbach (Worschula) • Charly Hübner (Michal) • Moritz Grove (Merten) • Tom Wlaschiha (Hanzo) • Sven Hönig (Andrusch) • Stefan Haschke (Staschko) • David Fischbach (Lobosch) • Daniel Steiner (Petar) • Tom Lass (Kubo) • Otto Sander (Erzähler)

Produktion: Uli Putz • Thomas Wöbke • Jakob Claussen • Bernd Wintersperger
Szenenbild: Christian M. Goldbeck
Kostümbild: Anke Winckler
Maskenbild: Georg Korpás • Tatjana Krauskopf • Heike Merker
Kamera: Daniel Gottschalk
Ton: Manfred Banach
Musik: Annette Focks
Schnitt: Hansjörg Weißbrich

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

befriedigend
09.10.08
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