Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt

Kinoplakat Pirates of the Caribbean

Es geht wieder hoch her: Zum dritten Mal beweist Buena Vista, dass Abenteuer und Freiheit bei den Piraten zu finden sind. Wieder liegt der Geruch von Salzwasser in der Luft, knarren die Taue und rasseln die Säbel, wenn das Fantasy-Spektakel von epischen Ausmaßen die Segel hisst und auf die Leinwände zieht.

Der Film "Pirates of the Carribean - Am Ende der Welt" eröffnet mit schlechten Aussichten für die Piraten. Der East India Company ist es gelungen, den Kapitän des Fliegenden Holländers Davy Jones (Bill Nighy "Underworld") unter ihr Kommando zu bringen. Deshalb versenkt er ein Piratenschiff nach dem anderen. Doch die Freibeuter haben einen letzten Trumpf in der Hinterhand. Die großen 9 Piraten-Kapitäne müssen erneut zusammenkommen und einen Beschluss fassen. Das ist einfacher gesagt als getan. Zum einen sind sich die Männer und Frauen nicht grün, zum anderen ist auch nicht jeder greifbar. Jack Sparrow (Johnny Depp) weilt derzeit nicht unter den Lebenden und muss befreit werden. Außerdem spielt nicht jeder mit offenen Karten. Will Turner (Orlando Bloom "Elizabethtown") etwa will nach wie vor seinen Vater befreien. Durch seinen Eigensinn gefährdet er sogar die Liebe zu Elizabeth Swann (Keira Knightley "Domino").

Einige Haupt- und Nebenrollen der ersten zwei Teile bekommen im dritten Teil eine Vergangenheit und ihre Motivationen stehen plötzlich in einem ganz anderen Licht da. Wer hätte gedacht, dass sich der furchterregende Davy Jones aus verletzter Liebe sein Herz herausschnitt? Und kaum jemand wird vermutet haben, dass es unter den Figuren eine Meeresgöttin in Menschengestalt gibt. Aber das ist nur ein Teil der Handlung, denn damit nicht genug werden neue Allianzen so schnell geschmiedet, wie sie beendet werden.

Kritik

Auf den Film "Pirates of the Carribean - Am Ende der Welt" treffen viele Superlative zu: groß, spektakulär, bildgewaltig. Allein die Länge von 2 Stunden und 40 Minuten ist eine Herausforderung. Viel Zeit, um den einen oder anderen Handlungsfaden weiter beziehungsweise neu zu spinnen. Die Personen stehen wieder klar im Mittelpunkt, im Gegensatz zum zweiten Teil der Saga, der möglichst viele Spezialeffekte bot. Mit allen bekannten Gesichtern gibt es ein Wiedersehen - selbst der Hund mit dem Gefängnisschlüssel hat einen kurzen Auftritt. Auf eine Vertiefung der Charaktere musst du jedoch weiterhin verzichten, denn der Film geht in die Breite und nicht in die Tiefe. So wird zusätzlich zu den bereits etablierten Personen eine weitere temporäre Hauptrolle eingeführt: Captain Teague (der asiatische Material-Arts-Star Chow Yun-Fat "Der Fluch der goldenen Blume"). Dessen Auftritt rechtfertigt ganz nebenbei den Abstecher nach Singapur.

An seiner Figur wird eine Besonderheit deutlich: Der Film hängt die Erzählung nicht wie ein klassischer Film an einer einzelnen Person auf, sondern verteilt die Hauptrollen unter mehr als einem halben Dutzend Figuren. Die einzelnen Schicksale werden dann abwechselnd und nur stückchenweise geschildert und am Ende des Filmes ist wenig passiert, wenngleich viel gezeigt wurde. Doch Buena Vista setzt auf die Formel: Episches Thema - epische Lauflänge und liegt damit 2007 im Trend der länger werdenden Filme. Zwingend notwendig wären alle Handlungsstränge und Szenen nicht. So spielt Johnny Depp in der Rolle des Captain Jack Sparrow lange Minuten den Pausenclown. Die Liebesgeschichte zwischen Davy Jones und Tia Dalma ist uninteressant. Auch bleibt es fraglich, einen weiteren Piraten-Kapitän einzuführen und ihn im selben Film sterben zu lassen. Und selbst der finale Endkampf verliert durch seine Länge. Um an dieser Stelle nicht selbst auszuufern: Eine kürzere Fassung wäre die knackigere Variante.

Wenngleich die Anzahl der Hauptfiguren überschaubar bleibt, erreicht die Anzahl der parallel laufenden Handlungsstränge die Grenze des Überschaubaren. Will und Elizabeth etwa werden ihr Glück finden - aber die meiste Zeit ist das Liebespaar als Einzelkämpfer unterwegs. Schön gelöst: Am Ende laufen alle Handlungsstränge wieder zusammen und sogar offene Enden aus Teil 1 und 2 werden abgeschlossen. Dabei gelang den Drehbuchautoren der Kunstgriff ein Ende zu schreiben, dass als Ende der Trilogie gelten kann und gleichzeitig die Handlung offen genug lässt, damit ein vierter Teil möglich ist. Zudem kommt der Soap-Kunstgriff zum Tragen: Sollte einer der Schauspieler aussteigen, wird eine neue Person eingeführt und die Handlung findet erst dann ein Ende, wenn den Autoren die Ideen ausgehen.

Hinsichtlich der Zielgruppe tippe ich, dass "Pirates of the Carribean - Am Ende der Welt" weniger Erwachsene ins Kino locken will als vielmehr Jugendliche. Bitte verstehe das nicht als Wertung. Es ist auffällig, wenn in einem Abenteuerfilm kein Blut fließt, keine bösen Worte fallen, und die Erotik gestrichen wurde. Keira Knightley, die im ersten Teil noch viel Brust zeigte, sieht in ihrem aktuellen Kostüm sehr knabenhaft aus und selbst die Küsse mit Orlando Bloom sind sehr flüchtig. Nach einem angedeuteten Schäferstündchen liebkost er zum Abschied ihr Knie. Zudem weisen auch die wiederholten Erklärungen, der im Kern einfachen Handlung, auf eine junge Zielgruppe hin.

Fazit
Es gibt zwei Möglichkeiten den dritten Teil der Piratensaga zu sehen. Als glattes Spektakel mit Überlänge oder als großes Popcorn-Kino, das einen würdigen Nachfolger für die ersten zwei Teile darstellt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, denn die Handlung ist selbsterklärend.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: Pirates of the Caribbean: At World's End
Land: USA
Jahr: 2007
Laufzeit ca.: 169
Genre: AbenteuerActionFantasyKomödie
Stichwort: Fluch der Karibik
Verleih: Buena Vista
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 24.05.2007
Heimkino: 22.11.2007

Regie: Gore Verbinski
Drehbuch: Ted Elliott • Terry Rossio

Schauspieler: Johnny Depp (Jack Sparrow) • Geoffrey Rush (Captain Hector Barbossa) • Orlando Bloom (Will Turner) • Keira Knightley (Elizabeth Swann) • Jack Davenport (Norrington) • Bill Nighy (Davy Jones) • Jonathan Pryce (Gouverneur Weatherby Swann) • Lee Arenberg (Pintel) • Mackenzie Crook (Ragetti) • Kevin McNally (Gibbs) • David Bailie (Cotton) • Stellan Skarsgård (Bootstrap Bill) • Tom Hollander (Cutler Beckett) • Naomie Harris (Tia Dalma)

Produktion: Jerry Bruckheimer
Szenenbild: Rick Heinrichs
Kostümbild: Penny Rose
Maskenbild: Joel Harlow
Kamera: Dariusz Wolski
Musik: Hans Zimmer
Schnitt: Stephen Rivkin • Craig Wood

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Bild: Buena Vista

1 customer review

befriedigend
24.05.07
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