Wie beginnen unzählige amerikanische Horrorfilme? Möglichkeit a: Eine Familie zieht in ein Haus, das seit Jahren leer steht. Möglichkeit b: Zwei Teenager sitzen vorm TV. Nehmen wir Möglichkeit b: Zwei schlecht blondierte Blondinen sitzen vorm Fernseher. Die eine versucht ein Kreuzworträtsel zu lösen, die andere erzählt, dass magnetische Strahlung Silikon zerstören kann. Alarm! Hektisch springen die Blondinen auf und ihre Silikonbrüste wippen. Mit dieser ausdrucksstarken Szene beginnt der Film.

Der Rest funktioniert ähnlich und besteht aus verbalem sowie gespieltem Brachial-Humor. Wer es besonders lustig findet, wenn Männern Tritte in die Weichteile bekommen, wird viel zu lachen haben. Menschen, die sich die Köpfe an Türen, Lampen oder Mikrofonen anschlagen sind lustig? Noch mehr Punkte auf der nach oben offenen Lachskala. Behinderte besuchen den amerikanischen Präsidenten. Prima die kann man ganz lustig verkloppen! Außerirdische, die sich zum Abschied in die Weichteile treten … so etwas Ähnliches hatten wir doch schon.

Die grundlegende Handlung orientiert sich an dem Horrorfilm "Ring". Dazu mischen sich Anspielungen auf weitere Filme. Allerdings muss man die Vorbilder nicht gesehen haben, um den Witz zu verstehen. Außerirdische landen in den USA in einem Maisfeld und legen dort eine Art Kornkreis an. Dazu taucht das mordende Videoband aus "Ring" auf. Ohne zu viel zu verraten: die Außerirdischen sind hinter dem Videoband her. Jeder, der dieses Videoband sieht, bekommt danach einen Anruf. Eine Stimme sagt, man muss in sieben Tagen sterben. Folglich beißen die ersten Opfer mehr oder minder dramatisch ins Gras. Wie im Original wird eine Journalistin in die Vorfälle hineingezogen und beginnt ihre Recherche. Auch ihr hellsichtiger Pflegesohn guckt das Band. Im Gegensatz zum Original sorgt er für witzige Kommentare, indem er Leute am laufenden Band bloß stellt. Einigermaßen lustig werden die surrealen Szene des Originalbandes parodiert. Auch die Suche nach dem Leuchtturm findet statt. Hier wartet allerdings der Architekt aus "Matrix Reloaded" und entpuppt sich als lüsterner Voyeur.

Kritik

Echte Situationskomik ist rar. Die running Gags sind eher running als Gags. Gerne kommt Gewalt ins Spiel. Wenn den Drehbuchautoren nichts mehr einfällt, kriegt eben ein Mann einen Tritt in die Weichteile. Wenn er dann stöhnt "My Balls!" reicht ihm jemand bunte Kinderbälle.
Zu den überwiegend grob geschnitzten Witzen, gesellt sich an wenigen Stellen wirklich böse, gelungene Komik. Etwa wenn die Journalistin ihrem Pflegekind seine Geburt schildert, bei der die Mutter flehte, man möge sie erschlagen ... und damit endet, sie habe das Ganze auf Video. Nur für den Fall, dass der Junior es mal sehen möchte.
Wiederum gelungen ist der Kurzauftritt von Michael Jackson. Der hockt im Kinderzimmer und muss sich vom Verdacht reinwaschen ein kleines Mädchen missbraucht zu haben. Seine Ausrede: "She's a Girl!" Alles in Allem ist "Scary Movie 3" etwas für Freunde des derben bis sehr derben Humors.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %

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Bild: Buena Vista