Death Sentence - Todesurteil

Kinoplakat Death Sentence - Todesurteil

Nick Humes ruhiges, perfektes Leben gerät aus dem Lot, als er eines Tages mitansehen muss, wie sein ältester Sohn an einer Tankstelle von einer Straßengang ermordet wird. Hume schwört Rache, und aus dem freundlichen Manager und Familienvater wird ein Mann, der rot sieht. Er macht die Gang ausfindig, beschafft sich eine Waffe, und tötet einen der Mörder. Doch damit geht die Sache erst richtig los, denn auch die Gangster schwören Rache.

Der Film "Death Sentence – Todesurteil" hat berühmte Vorlagen. Der Film basiert auf dem 1975 erschienen Roman "Death Sentence" von Brian Garfield, und dieser Roman wiederum basiert auf dem 1972 erschienenen und sehr umstrittenen Film "Ein Mann sieht rot" mit Charles Bronson in der Hauptrolle. Regie führte in "Death Sentence – Todesurteil" der in Malaysia geborene und in Australien aufgewachsene James Wan, der sich mit den Horror-Thrillern "Saw" Weltruhm sicherte. Das Drehbuch zu "Death Sentence – Todesurteil" schrieben der Newcomer Ian Jeffers und Wans Studienfreund Leigh Whannell, der auch schon an "Saw" mitschrieb und dort – ebenso wie in "Death Sentence – Todesurteil" – eine Rolle als Schauspieler übernahm.

Nick Hume (rachsüchtiger Vater: Kevin Bacon) ist ein glücklicher und zufriedener Mann. Seine Ehe mit der attraktiven Helen (verzweifelte Mutter: Kelly Preston, bekannt aus "Flight Girls") ist glücklich und sie haben zwei wunderbare Söhne. Der ältere Sohn, der fröhliche Draufgänger Brendan (Stuart Lefferty), ist ein begabter Eishockey-Spieler und will deshalb auf ein College nach Kanada gehen. Der jüngere Sohn, der eher ruhige und introvertierte Lucas (Jordan Garrett), steht immer ein bisschen im Schatten seines selbstbewussten älteren Bruders. Als Nick mit Brendan von einem Eishockey-Spiel nach Hause fährt, geht ihnen in einer wenig vertrauenerweckenden Gegend das Benzin aus. Sie schaffen es gerade noch zu einer Tankstelle.

Während Nick am Telefon seine Frau Helen davon unterrichtet, dass es später wird, geht Brendan in den Kassenraum, um etwas zu kaufen. In diesem Augenblick kommen zwei aufgemotzte Wagen an die Tankstelle gefahren, die Nick und Brendan schon vorher aufgefallen waren, weil sie ihnen ohne Licht entgegenkamen. Heraus springen ein paar junge Männer mit Skimasken, die in die Tankstelle stürmen. Sie erschießen den Tankwart und nach einigem Hin und Her streckt einer von ihnen Brendan mit einer Machete nieder. Das geschieht so blitzartig, dass Nick praktisch keine Chance hat, seinem Sohn zu Hilfe zu eilen. Trotzdem stürmt er los und es gelingt ihm, einen der Täter zu Boden zu werfen und ihm die Maske herunterzureißen. Die anderen verschwinden mit ihren Autos in der Nacht. Der Krankenwagen bringt Brendan ins Krankenhaus – aber es ist zu spät. Brendan stirbt an seiner schweren Verletzung.

Bei einer Gegenüberstellung kann Nick einen der Täter einwandfrei identifizieren: Es ist Joe Darly (Matt O'Leary). Doch die ermittelnde Beamtin, Detective Wallis (tough und clever: Aisha Tyler, bekannt aus "Santa Clause 3") und auch sein Rechtsanwalt teilen dem erschütterten Nick daraufhin mit, dass das noch lange nicht bedeutet, dass Joe Darly wegen Mordes für immer hinter Schloss und Riegel kommt. Im Gegenteil. Da Nick Humes der einzige Zeuge ist, und noch dazu der Vater des Opfers, wird seiner Aussage weniger Gewicht beigemessen als der eines unbeteiligten Zeugen. Außerdem sei es eindeutig kein Raubmord gewesen, sondern offensichtlich ein Initialisierungs-Ritual unter Gangstern. Es kann also passieren, dass Joe Darly nach ein paar Jahren wieder rauskommt. Nick denkt lange über diese Ungerechtigkeit nach, und beschließt dann, selbst Gerechtigkeit zu üben. Vor Gericht ändert er seine Aussage, dass er sich nun nicht mehr sicher ist, Joe Darly gesehen zu haben. Darly kommt also frei. Und genau das wollte Nick. Er beschattet ihn unauffällig und stellt fest, wo er wohnt. Dann besorgt er sich ein Messer, verfolgt Joe am Abend, als der den Abfall wegbringt, und fällt über ihn her. Es folgt ein kurzer, heftiger Kampf, bei dem Nick an der Hand verletzt wird und Joe stirbt. Nick wirft das Messer in den Fluss und geht nach Hause. Doch ein junges Mädchen hat Nick vor dem Haus gesehen und erzählt es natürlich Billy Darly (wütender Gangster: Garrett Hedlund, bekannt aus "Troja" und "Vier Brüder"), dem älteren Bruder von Joe und dem Anführer der Gang. Schnell spricht sich herum, dass der Vater des Tankstellen-Opfers der Mörder von Joe ist. Die Jagd auf ihn ist eröffnet.

Als Nick wegen seiner verletzten Hand in die Apotheke will, wird er von Billys Gang verfolgt. Nick rennt voller Angst in ein Parkhaus, nur um sich einem weiteren Gangmitglied gegenüberzusehen. Der Zweikampf verlagert sich in ein Auto, die Handbremse löst sich, der Wagen droht über die niedrige Mauer zu stürzen. Im letzten Augenblick gelingt es Nick, aus dem Auto zu springen. Der Gangster wird bei dem Absturz getötet.

Auf der Flucht hat Nick seinen Aktenkoffer verloren, den Billy findet. Er lässt den Koffer von einem Mitglied in Nicks Büro bringen. Als Nick ihn öffnet, findet er ein Bild seiner Familie, bei dem fein säuberlich die Köpfe seiner Frau und seines Sohnes ausgestrichen sind. Die Drohung ist eindeutig. Auf der Rückseite des Fotos steht eine Telefonnummer, die Nick in seiner Angst um seine Familie natürlich anruft. Doch statt zu verhandeln, stößt er nur wütende Drohungen aus.

Detective Wallis ist inzwischen hellhörig geworden. Sie will von Nick wissen, warum ihn die Bande von Billy Darly so fanatisch verfolgt. Nick erfindet Ausreden und kann zumindest erreichen, Polizeischutz zu bekommen. Doch als er nachts aus dem Fenster späht, weil er ein seltsames Geräusch gehört hat, entdeckt er zu seinem Entsetzen, dass beide Polizisten tot im Wagen liegen. Die Gangster sind bereits im Haus, Nick wehrt sich zwar nach allen Kräften, kann aber doch nicht verhindern, dass vor seinen Augen Frau und Sohn erschossen werden. Auch auf ihn schießen die Gangster. Nick erwacht dick bandagiert im Krankhaus. Detective Wallis teilt ihm mit, dass seine Frau tot ist und sein Sohn im Koma liegt. Jetzt hält nichts mehr Nick auf – er flieht aus dem Krankenhaus und schwört tödliche Rache.

Kritik

Diese Filme über Selbstjustiz wie "Death Sentence – Todesstrafe" verursachen bei mir immer ein mulmiges Gefühl. Sicher, ich kann Nick Humes verstehen, dass er den Tod seines geliebten Sohnes auf seine Art rächen will, nachdem die Justiz bei der Bestrafung – seiner Meinung nach – zu nachsichtig ist. Aber wo kommen wir denn hin, wenn jeder die Bestrafung in seine Hände nimmt? Der Film zeigt ziemlich genau, was dann passiert. Die Gangster halten natürlich nicht still. Der ältere Bruder von Joe will sich genauso rächen wie Nick, und schon ist die schönste Schlachterei im Gange. Und Nick verliert auch noch seine Frau und vermutlich auch seinen zweiten Sohn. Seinen guten Job kann er sich auch in die Haare schmieren, und die glückliche Familie ist nicht mehr vorhanden. Soviel zur Selbstjustiz.

Ansonsten ist der Film "Death Sentence – Todesurteil" absolut spannend und aufregend Kevin Bacon verkörpert den rachsüchtigen und vor Kummer halb wahnsinnigen Vater aufs Beste. Kelly Preston ist glaubwürdig die verzweifelte und trauernde Mutter, die leider erfolglos ihren Mann von unüberlegten Handlungen zurückhalten will. Und Garrett Hedlund nimmt man den total ausgerasteten Billy Darly durchaus ab. Die Action ist größtenteils absolute Klasse, und die Verfolgungsjagd von Nick zu Fuß ist ein echter Nägelbeißer.

Aber es gibt halt doch ein paar große Ungereimtheiten. Da sticht Nick Hume einen der Gangster ab, treibt sich aber vorher für alle sichtbar vor dessen Haus herum und lässt auch seinen Wagen dort stehen, und denkt tatsächlich, dass niemand drauf kommt, dass er es getan haben könnte! Da liefert sich Nick Hume mit gewitzten Profi-Gangstern diverse Kämpfe im Parkhaus – und gewinnt sie! Der brave Familienvater! Da flieht Nick Hume aus dem Krankenhaus in sein eigenes Haus – und die Polizei kommt da natürlich nicht drauf und sucht ihn überall nur nicht dort! Da besorgt sich Nick Hume ein ganzes Waffenarsenal, nur um zu Hause festzustellen, dass er, der noch nie vorher eine Waffe in der Hand hatte, damit nicht zurechtkommt. Da fallen ihm die Patronen runter, da bekommt er das Magazin nicht mehr hinein, und so weiter. Doch auf seinem letzten Rachefeldzug, ein paar Stunden später, ist er der Meisterschütze, der in dunklen Räumen im Zwielicht mit tödlicher Sicherheit vorbeihuschende Schatten trifft! Und schon die Ausgangsbasis ist etwas unglaubwürdig. Denn nach meinen Erfahrungen gibt es in Amerika kaum, und schon gleich gar nicht in verrufenen Gegenden, ungeschützte Tankstellen. Da ist überall das Kassenhäuschen mit Gittern und kugelsicheren Scheiben verrammelt wie Fort Knox. Da muss man erst mal unter dem Gitter das Geld durchschieben, dann erst wird die Tanksäule freigeschaltet. Und ich habe dort in abgeschiedenen und unsicheren Gegenden auch nie abends eine hell erleuchtete Tankstelle ohne Überwachungskamera gesehen, in die man einfach reinspazieren konnte. Aber vielleicht hat sich das ja inzwischen geändert.

Fazit
Der Film "Death Sentence – Todesurteil" ist ein sehr spannender und gut gemachter Thriller mit viel aufregender Action und guten Darstellern. Man darf nur nicht länger über die Logik nachdenken.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 60 %


Land: USA
Jahr: 2007
Laufzeit ca.: 106
Genre: ActionDramaKrimiThriller
Verleih: Concorde Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 18 Jahren

Kinostart: 13.09.2007
Heimkino: 27.02.2008

Regie: James Wan
Drehbuch: Ian Mackenzie Jeffers
Literaturvorlage: Brian Garfield

Schauspieler: Kevin Bacon (Nick Hume) • Garrett Hedlund (Billy Darley) • Kelly Preston (Helen Hume) • Jordan Garrett (Lucas Hume) • Stuart Lafferty (Brendan Hume) • Aisha Tyler (Detective Wallis) • John Goodman (Bones Darley) • Matt O'Leary (Joe Darley) • Edi Gathegi (Bodie) • Hector Atreyu Ruiz (Heco) • Kanin Howell (Baggy) • Dennis Keiffer (Jamie) • Freddy Bouciegues (Tommy) • Leigh Whannell (Spink)

Produktion: Ashok Amritraj • Howard Baldwin • Karen Elise Baldwin
Szenenbild: Julie Berghoff
Kostümbild: Kristin M. Burke
Maskenbild: Rocky Faulkner • Brenda McNally • Rita Parillo • James Sarzotti
Kamera: John R. Leonetti
Musik: Charlie Clouser
Schnitt: Michael N. Knue

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Bild: Concorde Filmverleih

1 customer review

befriedigend
13.09.07
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