Die Kühe sind los

Kinoplakat Kühe sind los

Ein ebenso kuhles wie eckiges Abenteuer für die ganze Familie.

Die ausgesprochen kantige Optik des Films lässt nicht an Handarbeit denken. Dennoch entstand er nicht an Rechnern, sondern wurde großenteils gezeichnet. Nur die Hintergründe entstammen zum Teil dem Computer. Mit dieser Produktion nimmt Disney (Buena Vista) leise Abschied vom klassischen Zeichentrick. Im Presseheft findet sich darauf nur ein versteckter Hinweis: "... wir sind alle sehr stolz auf dieses letzte handgezeichnete Disney-Musical."

Die Tage auf der kleinen Farm Patch of Heaven könnten kaum idyllischer sein. Kleine Reibereien sind schnell geschlichtet. Die Bank macht dem süßen Leben alsbald einen Strich durch die Rechnung. 750 Dollar Schulden soll Besitzerin Pearl zahlen oder die Farm wird zwangsversteigert. Auf diese Weise fallen nach und nach alle Farmen der Umgebung an einen neuen, dubiosen Besitzer.
Da die Bäuerin resigniert, ziehen drei Kühe los, um das Geld zu beschaffen: Die großmäulige fette Maggie (Stimme: Hella von Sinnen), die eben erst ihr Zuhause bei einer Zwangsräumung verlor, die esoterische Grace (Stimme: Marie Bäumer) und die vornehme Mrs. Caloway (Stimme: Christiane Hörbiger). Mit viel Sachverstand nehmen sie die Fährte des fiesen Viehdiebs Alameda Slim auf - stehen doch auf dessen Kopf 750 Dollar Belohnung. Dabei kommt ihnen der Hengst Buck, ein Möchtegern-Held, wie aus dem Bilderbuch, mehr in die Quere als dass er hilft. Fast würden die drei Grazien sogar selbst Opfer des gemeinen Viehdiebs, denn der hat eine unfehlbare Methode ersonnen, die Kühe "freiwillig" zu rauben. Doch das Ende ist echt kuhl.

Kritik

Neben der kantigen Optik fällt auf, dass der Plot sehr einfach konzipiert ist. Die komplizierteren Zusammenhänge werden mehrfach erklärt, damit auch die kleinsten Zuschauer sie verstehen. Unter den Punkt "dichterische Freiheit" fallen die Greifschwänze der Kühe, die sie als Werkzeuge nutzen. Auch die restlichen Tiere agieren wenig naturgetreu. Selbstverständlich steht in erster Linie Spaß auf der Tagesordnung. Dementsprechend kommt der Zeichentrick laut und temporeich daher. Ein Rezept, das bei den "Bärenbrüdern" für Erfolg sorgte, aber nicht jedermanns Geschmack sein dürfte. Besonders bunt treibt es der Film in den Jodelszenen. Dann explodiert die Szene förmlich in einem Rausch aus Klang und Farb-Feuerwerken.

Was die deutschen Stimmen betrifft, gibt es mehrere Auffälligkeiten. Weil es im Jahr 2004 Mode ist abstruse Sprecher einzusetzen (denken Sie an die fragwürdige Gesangsnummer von Jean Pütz in "Findet Nemo"), kommen die Klitschko-Brüder zu Wort. Glücklicherweise nur in Nebenrollen, kurioserweise als lüsterne Bullen Boris und Noris. Bei den weiblichen Rollen bewies die Produktion ebenfalls Humor. Hella von Sinnen als dreiste fette Kuh zu besetzen das hat Klasse. Marie Bäumer verleiht Grace den esoterischen Touch. Nur Christiane Hörbiger überzeugt insofern nicht, dass sie ihre Standardrolle spricht: Die Dame von Welt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Home on the Range
Land: USA
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 76
Genre: AbenteuerAnimationFamilieKomödie
Verleih: Buena Vista
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 02.09.2004
Heimkino: 02.12.2004

Regie: Will Finn • John Sandford
Drehbuch: Will Finn • John Sandford

Sprecher: Marie Bäumer • Christiane Hörbiger • Hella von Sinnen • Wladimir Klitschko • Vitali Klitschko • Benedikt Weber

Produktion: Alice Dewey Goldstone
Szenenbild: David Cutler
Musik: Alan Menken
Schnitt: H. Lee Peterson

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Bild: Buena Vista

1 customer review

befriedigend
02.09.04
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