Die Vorahnung

Kinoplakat Die Vorahnung

Linda Hanson lebt mit ihren zwei Töchtern und ihrem Mann ein geruhsames und sorgenfreies Leben. Dann klingelt die Polizei an ihrer Tür und teilt ihr mit, dass ihr Mann bei einem Unfall tödlich verletzt wurde. Für Linda bricht eine Welt zusammen. Als sie am nächsten Morgen erwacht, steht ihr Mann in der Küche und macht Frühstück, als wäre nichts gewesen.

Linda Hanson (bewegend: Sandra Bullock, bekannt aus "Das Haus am See") ist eine glückliche Frau und Mutter. Sie liebt ihren Mann Jim (unentschlossen: Julian McMahon, bekannt aus "Fantastic Four") über alles und ist sehr stolz auf ihre zwei reizenden Töchter. Der Tag beginnt wie jeder andere. Linda macht Frühstück, erklärt den Kindern, dass ihr Vater seit gestern beruflich unterwegs ist, bringt die Kinder zur Schule, joggt eine Runde, wäscht die Wäsche, staubt ab, alles ist wie sonst auch. Einzige Ausnahme ist eine Nachricht ihres Mannes auf dem Anrufbeantworter, deren Sinn sie nicht versteht. Und dann kommt der Augenblick, an dem es an der Tür klingelt und ein Polizeibeamter versucht, ihr schonend beizubringen, dass ihr Mann Jim bereits gestern bei einem tödlichen Autounfall starb. Linda ist wie vor den Kopf geschlagen. Gerade hat sie doch noch Jims Stimme auf dem Anrufbeantworter gehört! Das muss ein Irrtum sein! Wie in Trance holt sie die Kinder von der Schule ab und ruft ihr Mutter Joanne (besorgt: Kate Nelligan) zu Hilfe.

Als Linda am nächsten Morgen nach einer unruhigen Nacht erwacht, hört sie Geräusche aus der Küche. Versunken in tiefer Trauer geht sie erst in das Zimmer ihrer Mutter. Dort sieht es aufgeräumt und nicht so aus, als hätte dort jemand übernachtet. Als sie irritiert in die Küche kommt – steht dort ihr Mann Jim und trinkt seinen Morgenkaffee, so wie sonst auch. Linda ist völlig durcheinander. War das gestern nur ein besonders grauenvoller Alptraum? Jedenfalls läuft der Tag ab wie der vorherige und Linda geht beruhigt zu Bett. Doch der Alptraum hat erst begonnen. Denn am nächsten Morgen erwacht Linda völlig benommen neben einer Weinflasche und einer angebrochenen Packung Tabletten, die ihr von einem Psychiater namens Dr. Roth verschrieben wurden. Als sie verschlafen im Bademantel die Treppe heruntertorkelt, in der Annahme Jim in der Küche zu treffen - erwartet sie eine Trauergesellschaft. Heute ist der Tag von Jims Begräbnis. Linda ist nun völlig verstört, und ihre Verstörung vergrößert sich noch als sie entdecken muss, dass ihre älteste Tochter das Gesicht voller Schnittwunden hat, die ihr keiner erklären will! Was ist hier passiert? Doch die Menschen, inklusive ihrer Mutter und ihrer teilnahmsvollen Freundin Annie (sehr besorgt: Nia Long, bekannt aus "Alfie"), mustern sie nur merkwürdig und murmeln etwas von "Der Schock ist wohl noch zu groß".

Linda ist sich inzwischen gar nicht mehr so sicher, dass Jim wirklich tot ist. Schließlich hat sie ihn doch gestern erst gesehen! Deshalb besteht sie bei der Beerdigung darauf, dass sein Sarg geöffnet wird. Sie will die Leiche mit eigenen Augen sehen, damit sie an seinen Tod glauben kann. Doch sowohl der Beerdigungsunternehmer als auch ihre Mutter versuchen mit allen Mitteln, sie daran zu hindern. Es kommt zu einem Handgemenge, der Sarg poltert zu Boden, geht auf – und heraus fällt Jims kopflose Leiche! Während der Trauerfeier bemerkt Linda in einiger Entfernung eine attraktive blonde Frau (Schuldgefühle: Amber Valetta) die die Beerdigung beobachtet. Als Linda die anderen nach ihr fragt, kennt sie keiner. Also geht Linda zu ihr, doch die Blondine macht auf dem Absatz kehrt und flüchtet in ihren Wagen. Auf Lindas Fragen antwortet sie nur kurz: "Das haben wir doch schon besprochen." Linda versteht überhaupt nichts mehr. Und es wird noch schlimmer. Denn am Abend kommt wieder die Polizei zu ihr nach Hause und konfrontiert sie mit der Behauptung, dass sie schuld an den Schnittwunden im Gesicht ihrer Tochter sei. Mit der Polizei kommt ein großer Mann, der sich als Psychiater namens Dr. Roth (unsympathisch: Peter Stormare, bekannt aus "Chocolat") entpuppt. Er behauptet, dass Linda schon vor dem Tod ihres Mannes bei ihm gewesen ist und ihm weismachen wollte, sie habe Jims Tod vorausgesehen. Hat sie ihn vielleicht umgebracht? Dr. Roth möchte Linda aus diesem Grund, und wegen der ungeklärten Schnittverletzungen ihrer Tochter, in die Psychiatrie mitnehmen. Linda rastet bei diesen Anschuldigungen völlig aus, denn sie hat Dr. Roth noch nie vorhergesehen! Und nie im Leben würde sie ihren geliebten Töchtern etwas antun! Gewaltsam bringen die Polizeibeamten die um sich schlagende Linda ins Krankenhaus. Sowohl ihre Mutter, auf deren Initiative der Polizeibesuch zurückgeht, als auch ihre Freundin Annie, beteuern Linda unentwegt, das sei das Beste für sie. Die verzweifelte Linda wird auf einem Bett festgeschnallt und mit einer Betäubungsspritze ruhig gestellt.

Als sie am nächsten Tag erwacht, liegt sie in ihrem eigenen Bett. Keine Riemen, die sie festhalten, keine Einstichwunde der Betäubungsspritze. Dafür plätschert im Bad Wasser und als Linda vorsichtig und ihren eigenen Sinnen nicht trauend nachsieht, steht Jim unter der Dusche! Linda tritt zu ihm unter die Dusche und will ihren Mann gar nicht mehr loslassen, so erleichtert ist sie über seine Anwesenheit. Jim ist etwas überrascht über den Gefühlsausbruch seiner Frau, die sonst eher zurückhaltend ist. Linda weiß nicht was sie tun soll. Soll sie Jim von ihrer Vorahnung seines Todes erzählen? Soll sie ihn nach der blonden Frau auf dem Friedhof bei seiner Beerdigung fragen? Lieber nicht. Stattdessen sucht Linda in ihrem Gefühlschaos Hilfe bei einem Dr. Roth, dessen Anschrift sie aus dem Telefonbuch hat. Sie erzählt ihm die ganze Geschichte mit den Vorahnungen. Dr. Roth kann damit wenig anfangen und hält Linda einfach für depressiv. Er verschreibt ihr ein Beruhigungsmittel. Anschließend besucht Linda Jim in seinem Büro, um ihn vielleicht von seiner anstehenden Geschäftsreise abbringen zu können, und trifft dort auf die attraktive Blondine vom Friedhof. Es ist Claire, Jims neue Vorgesetzte. Lindas vager Verdacht, die blonde Frau könnte womöglich die Geliebte von Jim sein, wird bestätigt, als Jim und Claire sich von Linda verabschieden und gemeinsam zu einer Sitzung gehen. Ein paar vertraute Blicke, ein paar angedeutete Berührungen, und Linda weiß Bescheid.

Als Linda am nächsten Morgen erwacht, liegt sie angezogen auf der Couch im Wohnzimmer und ihre Mutter ist wieder im Haus. Jetzt möchte Linda es genau wissen. Sie fährt zu Claire, und als die ihr mit verweintem Gesicht die Tür öffnet, ist Linda klar, dass Claire Jims Geliebte war, und dass sie ebenfalls um ihn trauert. Als Linda bei der Versicherung vorbeifährt, teilt ihr der Sachbearbeiter zu ihrem Erstaunen mit, dass ihr Mann am Tag seiner Geschäftsreise seine Lebensversicherung verdreifacht hat. Nun versteht Linda wirklich gar nichts mehr. Voller Angst, was ihr der nächste Tag bringen wird, geht sie zu Bett. Als sie erwacht ist es Sonntag, und sie überredet Jim einen Ausflug mit seinen Töchtern zu machen. Sie braucht Zeit, um über alles nachzudenken und einen Entschluss zu fassen. Linda hat nämlich alle Tage und alle Ereignisse in der richtigen Reihenfolge aufgezeichnet und weiß, dass nur noch ein Tag übrig bleibt: Es ist der morgige Tag, und der wird der Mittwoch sein, der Tag an dem Jim seinen tödlichen Unfall haben wird. Linda nutzt die Zeit, in der Jim mit den Töchtern unterwegs ist, und fährt zu der Stelle, an der sich der tragische Unfall ereignen wird. Lange betrachtet sie die Stelle und fasst einen folgenschweren Entschluss.

Kritik

Es ist spannend, wie Regisseur Mennan Yapo Linda die sieben Tage, die ein Leben von Grund auf verändern werden, in dieser ungeordneten Reihenfolge erleben lässt. Wie der Zuschauer zuerst etwas verwirrt und dann in zunehmender Weise gefesselt dasitzt und versucht, zusammen mit Linda das Wirrwarr an offenbar unzusammenhängenden Ereignissen zu entwirren und in eine verständliche Ordnung zu bringen. Und so ganz allmählich erschließt sich die wahre Reihenfolge der Geschehnisse und es wird immer klarer, was wirklich passiert ist. Bis zum Schluss. Denn in den letzten Minuten des Films "Die Vorahnung" macht die Story noch einmal eine überraschende Kehrtwende.

Solche Geschichten sind immer gefährlich für die Logik, die dabei manchmal jämmerlich auf der Strecke bleibt. Und ich muss sagen, dass es Drehbuchautor Kelly bis auf ein paar Kleinigkeiten gelungen ist, alles in eine wirklich logische Beziehung zueinander zu setzen. Es gibt keine großen Patzer und keine Ereignisse, bei denen man sagt, das stimmt aber hinten und vorne nicht. Und auch die Kleinigkeiten, die nicht so ganz stimmig sind, spielen im Grunde keine Rolle, denn es ist einfach eine Wonne Sandra Bullock 94 Minuten lang fasziniert zuzusehen, wie sie versucht als Linda mit dem Chaos in ihrem Leben, das sich über Nacht in Nichts auflöst, fertig zu werden. Untermalt wird der Film "Die Vorahnung" übrigens von einem wirklich hörenswerten Soundtrack.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 70 %


Original Filmtitel: Premonition
Land: USA
Jahr: 2007
Laufzeit ca.: 97
Genre: DramaFantasyThriller
Verleih: Studiocanal
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 11.10.2007
Heimkino: 14.03.2008

Regie: Mennan Yapo
Drehbuch: Bill Kelly

Schauspieler: Sandra Bullock (Linda Hanson) • Julian McMahon (Jim Hanson) • Shyann McClure (Megan Hanson) • Courtney Taylor Burness (Bridgette Hanson) • Nia Long (Annie) • Marc Macaulay (Sheriff Reilly) • Kate Nelligan (Joanne) • Irene Ziegler (Mrs. Quinn) • Phillip DeVona (Bestatterin) • Ritchie Montgomery (Bestatterin) • Matt Moore (Priester) • Amber Valletta (Claire) • Peter Stormare (Dr. Roth)

Produktion: Ashok Amritraj • Jennifer Gibgot • Jon Jashni • Sunil Perkash • Adam Shankman
Szenenbild: J. Dennis Washington
Kostümbild: Jill M. Ohanneson
Maskenbild: Troy Breeding • Theresa A. Fleming • Donita Miller • Janine Rath • Pamela S. Westmore • Melizah Anguiano Wheat
Kamera: Torsten Lippstock
Musik: Klaus Badelt
Schnitt: Neil Travis

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Bild: Studiocanal

1 customer review

gut
11.10.07
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