Elektra

Kinoplakat Elektra

Elektra hatte ihren ersten Auftritt als stichhaltige Freundin in "Daredevil" und erhält nun einen eigenen Film. Der eröffnet mit einer Hinrichtung während der Elektra mitansehen muss wie ihre Mutter stirbt. Folglich kann aus dem Mädchen nichts anderes werden, als eine Killermaschine. Jahre später ist sie eine erwachsene, zwanghaft ordentliche Frau geworden, die ihre Brötchen als Profikillerin verdient. Ihre jüngsten Opfer sollen Abby (Kirsten Prout) und deren Vater Mark (Goran Visnjic) sein.

Das unsympathische Gör bricht zunächst in Elektras Luxushaus ein, anschließend versucht sie Elektra mit ihrem Dad zu verkuppeln. Aus Gutherzigkeit lässt die Heroine die zwei am Leben, doch bei ihrer Abreise gewahrt sie, dass die nächsten Killer anrücken. Also wechselt sie die Seiten und verteidigt die Opfer. Wie sich rasch herausstellt, ist Abby nicht nur ein nerviges Balg, sondern unsagbar begabt. Ein Talent, das die gute wie auch die böse Seite für sich gewinnen möchte - und sei es mit Gewalt. Nachdem diese Umstände geklärt sind, hängt der Film nur noch unmotivierte Fluchten aneinander. Am Ende steht, wie sollte es anders sein, der alles entscheidende Kampf zwischen Elektra und ihrem männlichen Pendant. Da von vornherein klar ist, dass Elektra gewinnt, kann es an dieser Stelle ebenso gut verraten werden.

Kritik

Bond-Girls haben es schwer. Entweder sie sterben und bekommen nie wieder eine Rolle oder sie spielen "Catwoman" und spazieren in Lack und Leder über nächtliche Dächer. Jennifer Garner war in "Daredevil" das Bond-Girl, das als stichwütige Kämpferin starb. Jetzt ist sie doch nicht tot, sondern ersteht in einem eigenen Universum wieder auf. Heißt: Eine eingeführte Figur soll als Zugpferd in einem thematisch ähnlichen Film dienen. An und für sich keine schlechte Idee, denn das spart eine Menge Werbekosten, doch "Elektra" ist mit der heißen Nadel gestrickt. Eine dieser Geschichten, deren Ende man schon am Anfang kennt. Es ist die Frage des Wegs dorthin, der spannend angelegt sein kann.
Doch Elektra ist enttäuschend: Die Heldin bewältigt ihr Kindheitstrauma, welches Rückblenden aufzeigen, lernt parallel dazu ein Mädchen kennen, das ein ähnliches Schicksal durchlebt (was nach Filmlogik verbindet). Mit dessen knackigem Vater darf sie nichts tun, was Erwachsene ansonsten tun, denn es wirkt tragischer, wenn Helden einsam sind. Eine Vertiefung der Charaktere bleibt die Handlung schuldig, die Rollen sind Abziehbild: Der blinde Samurai (um nicht zu sagen: Zatoichi), die Todeshexe, der Psikämpfer und der Hüne ... Aufgrund von Jennifer Garners ("30 über Nacht") Darstellung bleibt am ehesten im Gedächtnis haften, dass sie im sexy Outfit durch gelackte Szenen stapft, in denen zu oft Windmaschinen stehen. Visuell lautet das Motto: Gut abgekupfert, ist halb gewonnen. Den Bogen hat die Produktion aus "Blade Trinity" geliehen, der Kampf zwischen den wehenden Bettlaken wirkt in "Hero" eindrucksvoller.

Der Spannungsbogen könnte einiges retten, doch er besteht aus aufeinander folgenden Sinuskurven. Nach jedem Höhepunkt bricht die Spannung herunter. Zum Beispiel durch die ständigen unmotivierten Fluchten. Wie kopflose Hühner rennen die Guten davon, um sich schlussendlich dann doch dem Kampf zu stellen. Auch die gelungenen Tricks retten nichts. Wenn Tattoo zum x-ten Mal den Adler fliegen lässt, der sich aus seinem Tattoo manifestiert, dann ist das auch nicht spannender als jeden Morgen dieselbe Sorte Cornflakes zu essen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Land: USA
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 96
Genre: ActionComicHeldenKrimi
Verleih: Universum Film
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 10.03.2005
Heimkino: 25.07.2005

Regie: Rob Bowman
Drehbuch: Zak Penn • Stuart Zicherman • Raven Metzner

Schauspieler: Jennifer Garner (Elektra) • Terence Stamp (Stick) • Goran Visnjic (Mark Miller) • Kirsten Prout (Abby Miller) • Will Yun Lee (Kirigi) • Cary-Hiroyuki Tagawa (Roshi) • Natassia Malthe (Typhoid) • Bob Sapp (Stone) • Chris Ackerman (Tattoo) • Edson T. Ribeiro (Kinkou) • Colin Cunningham (McCabe) • Hiro Kanagawa (Meizumi) • Mark Houghton (Bauer) • Laura Ward (Elektra, jung) • Kurt Max Runte (Nikolas Natchios)

Produktion: Avi Arad • Gary Foster • Arnon Milchan
Szenenbild: Graeme Murray
Kostümbild: Lisa Tomczeszyn
Maskenbild: Fay von Schroeder
Kamera: Bill Roe
Musik: Christophe Beck
Schnitt: Kevin Stitt

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Bild: Universum Film

1 customer review

ausreichend
10.03.05
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