Eine Woche nach dem Anti-Weihnachtsfilm "Bad Santa" bringt "Columbia TriStar" einen echten Weihnachtsfilm in die Kinos. Familienfreundlich, jugendfrei, witzig inklusive einem dicken Weihnachtswunder. In den Hauptrollen kaspern Serienstar Tim Allen (Joe Jedermann) und Jamie Lee Curtis (Freaky Friday) als Ehepaar Krank. Der Familienname lässt Böses ahnen, aber die zwei machen ihre Sache gut. Das Drehbuch schrieb Chris Columbus, der bei "Harry Potter" Regie führte.

Die Handlung ist einfach konstruiert: Weil Blair, die Tochter der Kranks, über Weihnachten in Peru weilt, rechnet Vater Krank aus, was das Drumherum letztes Jahr kostete. Geschenke, Weihnachtsbaum, Deko und Spenden beliefen sich auf mehr als 6.000 Dollar! Dabei musst du bedenken, dass Weihnachten bei den Amerikanern etwas üppiger gefeiert wird, als bei uns. Wenn also das Ehepaar, so seine Rechnung, eine Kreuzfahrt in die sonnige Karibik machte, käme das billiger und man entginge dem Weihnachtsstress.

Doch auch in den USA kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn die Nachbarn dem Weihnachtswahn verfallen. Das Haus der Kranks sticht ohne Dekoration nicht nur aus der Masse hervor, es wird von protestierenden Nachbarn und Sternsängern geradezu belagert. Sie wollen wenigstens Frosty, den Schneemann auf dem Dach sehen - wenn schon die legendäre Party ausfallen muss. So kämpfen die Kranks gegen den alljährlichen Rummel und je mehr sie sich entziehen wollen, desto größer wächst der Druck aus ihrem sozialen Umfeld, bis sie zu Außenseitern werden.

Das alles wäre angesichts des Traumurlaubs zu ertragen, doch einen Tag vor Weihnachten kündigt Blair an, nach Hause zu kommen und ihren Verlobten vorzustellen. Der hat noch nie echte amerikanische Weihnachten erlebt. Augenblicklich streicht Nora den Urlaub und beginnt fieberhaft, eine Weihnachtsidylle zu zaubern. Ohne Hilfe der Nachbarn wäre das nie und nimmer zu schaffen. Die sind zwar immer noch verstimmt, doch für Blair (wohlgemerkt nicht für den Herrn des Hauses), springen sie ein. So wird mit vereinten Kräften ein echtes Weihnachtswunder aus dem Boden gestampft.

"Verrückte Weihnachten" ist Familienkino in weihnachtlicher Verpackung. Wie zu erwarten, albern sich Tim Allen und Jamie Lee Curtis wacker durch die Handlung. Die ist streckenweise vorhersehbar und etwas aufgesetzt, aber insgesamt in Ordnung.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %

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Bild: Columbia TriStar Film