Born to be wild - Saumässig unterwegs

Kinoplakat Born to be wild - Saumässig unterwegs

Woody, Doug, Bobby und Dudley sind seit vielen Jahren Freunde und Harleyfans. Die vier Freunde im "besten Alter" werden jedoch allmählich von der Midlife-Crisis eingeholt und beschließen, es noch mal so richtig krachen zu lassen. Eine Woche lang wollen sie mit ihren Maschinen auf große Fahrt ans Meer gehen, ganz so wie früher: mit Zelt und Lagerfeuer, und ohne Handy!

Der Film "Born To Be Wild" ist der neue Film von Komödien-Regisseur Walt Becker, der auch für "Party Animals" verantwortlich zeichnet. Doug Madsen (schüchterner Pantoffelheld: Tim Allen bekannt aus "Santa Clause 3 - Eine frostige Bescherung"), Woody Stevens (ängstlicher Draufgänger: John Travolta), Bobby Davis (resignierter Pantoffelheld: Martin Lawrence, bekannt aus "Big Mama's Haus" und "Bad Boys II") und Dudley Frank (ungeschickter Träumer: William H. Macy, bekannt aus "Bobby") sind Freunde, Männer im sogenannten besten Alter, die ein eigentlich ruhiges und geregeltes Leben in einer beschaulichen Vorstadt von Cincinnati leben. Doug ist Zahnarzt und mit der verständnisvollen Kelly (reizend aber dominant: Jill Hennessy) verheiratet. Obwohl er eine gut gehende Praxis hat, leidet Doug unter Minderwertigkeitskomplexen, die natürlich auch dadurch nicht besser werden, dass ihm sein Sohn Billy bereits beim Frühstück den krossen Speck wegnimmt und ihm erklärt, dass man in seinem Alter Diät halten muss. Und weil die Zahnarztpraxis das Einzige ist, was Doug einen gewissen Halt gibt, hat er auch seit 12 Jahren schon keinen Urlaub mehr gemacht.
Bobby ist von Beruf eigentlich Installateur, fühlt sich aber zum Schriftsteller berufen. Seine reizende aber sehr dominante Ehefrau Karen (hübscher Hausdrachen: Tichina Arnold) hat seine Schreibversuche ein Jahr lang mit Argusaugen beobachtet. Und nachdem nichts Greifbares dabei herausgekommen ist, ist für sie jetzt Schluss mit lustig. Sie hat es satt, das Geld allein zu verdienen und verdonnert Bobby dazu – unter großem Beifall seiner beiden Töchter und seiner ungeliebten Schwiegermutter – wieder einen Job anzunehmen. Also legt Bobby gottergeben den Bleistift beiseite und ergreift wieder die Rohrzange.
Dudley ist Computerprogrammierer und krankhaft schüchtern. Wenn er einen Annäherungsversuch bei einem weiblichen Wesen versucht, geht das garantiert mehr als nur schief. Dudley hat ein großes Talent dafür, kein Fettnäpfchen, in das man treten kann, auszulassen.
Woody ist da schon ein anderes Kaliber: ein erfolgreicher Geschäftsmann, sehr wohlhabend, und verheiratet mit einem traumhaft schönen Model. Darum wird er von seinen Kumpels auch rechtschaffen beneidet. Was die anderen jedoch nicht wissen: Woody ist pleite und seine Frau hat sich von ihm getrennt. Woodys Welt ist total zusammengebrochen, was er aber natürlich vor seinen Freunden zu verheimlichen versucht. Schließlich hat man ja einen Ruf zu verlieren.

Am Wochenende pflegen die vier Freunde Anzug und Krawatte in den Schrank zu hängen, und dafür die schwarze Ledermontur, stilecht mit Totenkopf-Bandana, auszupacken, sich auf ihre Harleys zu schwingen und als "Wild Hogs" bis zur nächsten Biker-Bar zu fahren und ein richtig wildes Bier zu trinken. In dieser Bar unterbreitet Woody den anderen einen Vorschlag: warum sollten sie nicht einmal eine richtige Fahrt über Land in Richtung Meer unternehmen. So, wie sie es früher immer machten, eine Woche lang, ganz stilecht mit Zelt und Lagerfeuer, und ganz ohne Zivilisation, sprich: Handy. Woody verrät den Freunden natürlich nicht, dass die Harley so praktisch das Einzige ist, was ihm noch geblieben ist. Vermögen, Haus und Frau sind nämlich für immer weg!

Nach anfänglicher Skepsis stimmen die Freunde schließlich zu. Doug muss zwar von seiner verständnisvollen Frau fast dazu geschubst werden, und Bobby muss seinen Hausdrachen anlügen und etwas von einem Weiterbildungskurs erzählen, aber schließlich stehen sie an der Ausfallstraße, alle in schwarzem Leder, und werfen sogar gemeinsam ihre Handys weg. Auf gehts nach Kalifornien! Doch schon der erste Abend bringt Ungemach: beim gemeinsamen Marshmallow grillen, steckt Doug das Zelt samt Ausrüstung in Brand, und die Vier müssen auf einer ausrangierten Matratze nächtigen. Geweckt werden sie des Morgens vom immer wachsamen Auge des Gesetzes: ein hünenhafter Highway-Polizist (sehr amüsant: John C. McGinley) steht vor ihnen, erzählt ihnen erst mal, gegen welche Gesetze sie verstoßen haben, und bricht dann beim Anblick von Dudley in Unterhosen in wilde Begeisterung aus.

Um wenigstens den Anschein von Körperpflege zu wahren, beschließen die Vier, in einem kleinen Bergsee den Dreck der Straße abzuwaschen. Als Dudley splitterfasernackt ins Wasser springt, ziehen schließlich alle ihre Unterhosen aus und genießen das kühle Nass. Dumm nur, dass eine Familie mit Kindern ebenfalls den See genießen will und die Kinder beim Tauchen die allumfassende Freiheit der Vier entdecken. Die Familie flieht entsetzt, dafür taucht der Highway-Polizist auf und stürzt sich ebenfalls splitternackt und voller Begeisterung ins Wasser. Da bleibt den Vieren nur die Flucht.

In New Mexiko entdecken sie eine richtig echte Biker-Kneipe – doch der Empfang in diesem heruntergekommenen Etablissement ist mehr als nur kühl. Hier wohnen nämlich die wirklichen Könige des Highways, die "Del Fuegos", und die finden die herausgeputzten Vorstadt-Cowboys ziemlich ätzend. Ein Wort gibt das andere, Dudley findet wieder mal ein Fettnäpfchen, und schließlich stehen die Vier mit nur noch drei Harleys aber einem alten Beiwagen auf der Straße. Dudleys edle und sündhaft teure Harley Sportster bleibt bei Jack (großartig widerlich: Ray Liotta, bekannt aus "Identität"), dem Anführer der "Del Fuegos". Doch Woody will die Schmach nicht auf sich sitzen lassen. Er schleicht sich heimlich zurück, schneidet die Benzinschläuche der "Del Fuego"-Motorräder durch und holt Dudelys Harley. Als Jack diesen "Diebstahl" bemerkt und mit seiner Gang die Verfolgung aufnehmen will, explodiert der ganze Laden, und das können die harten Jungs der "Del Fuegos" natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Sehr schnell merken die "Wild Hogs" Woody, Bobby, Dudley und Doug, dass jetzt Schluss mit lustig ist und es ums Ganze geht.

Kritik

Mit dem Film "Born To Be Wild" ist Regisseur Walt Becker eine Roadmovie-Komödie geglückt. Die vier nicht mehr ganz taufrischen Männer auf ihrer Fahrt ins Abenteuer zu begleiten ist eine Tour de Force für die Lachmuskeln. Was wie eine lustige Fahrt ins Blaue beginnt, entwickelt sich zu einer saukomischen Verfolgungsjagd, zu einem äußerst witzigen Kampf zwischen dumpfen Muskeln auf der "Del Fuego" Seite und hinterhältigem Köpfchen auf der "Wild Hogs" Seite. Natürlich fehlen auch die üblichen Kalauer nicht und abgegriffene Gags wie das "Bullen klatschen", wobei allerdings echte Rindviecher und nicht Polizisten gemeint sind. Oder das "glühend heiße" Chili in der netten Kleinstadt Madrid, wohin sich unsere "Wild Hogs" geflüchtet haben.

Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte, wobei sich der Fettnäpfchen-Treter Dudley in die niedliche Maggie (Marisa Tomei) verliebt und in dem Bemühen, seine Angebetete vor den Dumpfbacken der "Del Fuegos" zu retten, fast ihre ganze Existenz vernichtet. Aber die großartigen Darsteller machen auch aus dem bekanntesten Witz noch was zum lachen und holen aus jeder Situation das Allerbeste heraus. Klar, dass in einem Film, der frei nach Steppenwolf "Born To Be Wild" heißt, auch entsprechende Rocksongs der Extra-Klasse zu hören sind. Und als Überraschungsgast ist auch noch Easy-Rider-Star Peter Fonda in einem Kurzauftritt zu sehen.

Fazit
Der Film "Born to be wild – Saumässig unterwegs" ist eine gelungene Komödie, mit einem perfekten Ensemble, dem man den Spaß an der Freud beim Spielen anmerkt. Klasse Musik, eine wunderschöne Landschaft, und viel zum Lachen. Sehenswert, nicht nur für Harley-Fans!
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 60 %


Alternativtitel: Born to be wild – Saumässig unterwegs • Wild Hogs
Land: USA
Jahr: 2007
Laufzeit ca.: 99
Genre: AbenteuerActionKomödie
Verleih: Buena Vista
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 12.04.2007
Heimkino: 23.08.2007

Regie: Walt Becker
Drehbuch: Brad Copeland

Schauspieler: Tim Allen (Doug Madsen) • John Travolta (Woody Stevens) • Martin Lawrence (Bobby Davis) • William H. Macy (Dudley Frank) • Ray Liotta (Jack) • Marisa Tomei (Maggie) • Kevin Durand (Red) • M.C. Gainey (Murdock) • Jill Hennessy (Kelly Madsen) • Dominic Janes (Billy Madsen) • Tichina Arnold (Karen Davis) • Stephen Tobolowsky (Charley)

Produktion: Todd Lieberman • Brian Robbins • Michael Tollin
Szenenbild: Michael Corenblith
Kostümbild: Penny Rose
Maskenbild: Enid Arias • Bonnie Clevering • Julie Kristy • Mary Hedges Lampert • Mike Smithson
Kamera: Robbie Greenberg
Musik: Teddy Castellucci
Schnitt: Christopher Greenbury • Stuart H. Pappé

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Bild: Buena Vista

1 customer review

befriedigend
12.04.07
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